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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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einem Mann Lust zu verschaffen.« Leicesters Mund strich über ihre Lippen. »Aber seit ein paar Wochen sitzt er im Gefängnis. Ihr müßt Euch nach ihm sehnen. Ich nehme seinen Platz gern ein, Liebste.«
    Katherine schüttelte den Kopf. »Hört auf, bitte!«
    »Ihr habt mich rufen lassen«, sagte er leichthin. »Was wollt Ihr von mir, Katherine?«
    Sie drückte ihre Handflächen gegen seine Brust. »Ich brauche Eure Hilfe.«
    »Ich weiß. Und ich kann mir gut vorstellen, welche Hilfe Ihr braucht.«
    Katherine starrte ihn an.
    Er lächelte. »Die Königin sagte mir, daß Ihr sie um das Leben des Piraten gebeten habt. Es war richtig, zu mir zu kommen. Nur ich kann Euch helfen. Die Königin kann mir keine Bitte abschlagen.«
    »Werdet Ihr sie davon überzeugen, Liam zu begnadigen?« brachte Katherine heiser hervor.
    »Seid Ihr bereit, den Preis zu bezahlen, den ich verlange?«
    Sie nickte bangen Herzens.
    Er lächelte und rieb sich an ihr. »Heute nacht?«
    »Nein!« Sie stieß ihn von sich, von Panik ergriffen.
    Er beobachtete sie interessiert - kühl und voller Selbstvertrauen, ein Raubtier, das sich seiner Beute sicher war.
    Katherine blickte ihn atemlos an. »Zuerst müßt Ihr Liams Freilassung bewirken. Erst dann komme ich zu Euch. Nach der Geburt meines Kindes.«
    Er lachte. »Ich soll warten, bis der Pirat frei ist? Und bekomme Euch nur einmal? Die Bedingungen sind unannehmbar, Katherine. Bei der Königin würde ich in Ungnade fallen, wenn sie je von unserer Affäre erführe. Und schließlich geht es um das Leben Eures Liebhabers. Nein, einmal ist mir nicht genug.«
    Katherine schüttelte den Kopf. Sie mußte jetzt stark bleiben. »Wenn Liam frei ist, werde ich zu Euch kommen, aber nur einmal.« Sie verschränkte die Arme, um ihr Zittern zu verbergen. »Wenn Ihr es wünscht, auch vor der Geburt des Kindes.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann werdet Ihr mich nicht bekommen«, antwortete Katherine wesentlich gelassener, als sie sich fühlte.
    »Ich könnte Euch jetzt nehmen«, sagte er lauernd. »Und Ihr würdet nicht wagen, Euch zu beschweren.«
    Katherine japste nach Luft. »Dann bekommt Ihr mich aber nicht freiwillig«, flüsterte sie angstvoll. »Ich biete Euch eine lange Nacht voller Lust und Vergnügen, Dudley. Ich zeige Euch alle meine Verführungskünste.« Die Stimme versagte ihr. Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    Er blickte sie lange an. »Einverstanden.«
    Katherine war nicht erleichtert. »Da ist noch etwas.«
    Er hob die Augenbrauen.
    »Ich möchte Liam sehen, ein einziges Mal, für den Fall, daß es Euch nicht gelingt, ihn freizubekommen.«
    »Verstehe.«
    »Wenn Ihr den Besuch in den nächsten zwei Tagen nicht für mich arrangiert, dann ist unser Abkommen null und nichtig«, sagte Katherine verwegen.
    Dudley lächelte gefährlich. »Werdet Ihr ihm bei Eurem Besuch das geben, was Ihr mir jetzt verweigert?«
    Katherine blickte ihm direkt in die Augen. »Das geht Euch nichts an.«
    »Zwei Gefälligkeiten müssen zweimal bezahlt werden, Katherine.«
    Katherine nickte und wandte sich zum Gehen.
    Er hielt sie am Ärmel fest. »Nicht so schnell. Ich will unseren Handel mit einem Kuß besiegeln.«
    Ein Geräusch weckte ihn.
    Ein kratzendes Geräusch. Zuerst dachte er, es sei eine Ratte. Er richtete sich auf dem Steinboden auf, um das Biest zu erschlagen, wenn es noch einmal näherkam.
    Doch das Kratzgeräusch blieb aus. Er hörte ein deutliches Klicken. Liam fuhr hoch. Die Tür seiner Zelle wurde entriegelt. Es war wie immer stockfinster. Zweimal am Tag wurde ihm ein Blechnapf mit Haferschleim gebracht. Das half ihm, sich einigermaßen zeitlich zu orientieren. Es war weit nach dem Abendessen, vielleicht schon Mitternacht. Er stand auf, war jetzt hellwach. Der Besucher war entweder ein Freund oder ein Mörder.
    Die Tür wurde weit aufgerissen. Heller Lichtschein blendete den Gefangenen. Er hob den Arm schützend vor die Augen. Er erkannte den Wärter, hinter ihm eine unbekannte Gestalt im langen Umhang mit Kapuze.
    Nun hörte er das Rascheln von Frauenröcken. Liam ließ den Arm sinken. Entweder er träumte, oder er hatte den Verstand verloren.
    Katherine betrat die Zelle. Sie hielt die Laterne hoch und blieb wie angewurzelt stehen. Die beiden blickten einander unverwandt an.
    Der Wärter schloß die Tür hinter Katherine.
    »Liam«, flüsterte Katherine heiser, »o Gott, Liam - geht es dir gut?«
    Sie erschien ihm von überirdischer Schönheit, ein himmlischer Engel. Liam stand still, wagte nicht zu

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