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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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und der hellen engen Hose. »Da sage ich nicht nein«, strahlte sie. »Ich kann kaum die Füße stillhalten.«
    Und als er sie auf dem Tanzparkett herumwirbelte, stellte sie fest, daß er die Gigue mit großer Kunstfertigkeit tanzte, obwohl er kein Ire war. Niemand bei Hof war Ire, mit Ausnahme des Grafen von Ormond, der das Fest bereits verlassen hatte und damit seinem Ruf, ein prüder Sonderling zu sein, wieder einmal gerecht wurde.
    Katherines braune Samtröcke flogen, das cremefarbene Unterkleid wirbelte um ihre schlanken Beine, die im Takt hüpften. Sie hatte vor dem Fest das Kleiderbündel von Liam noch einmal durchwühlt und purpurfarbene Strumpfbänder hervorgeholt, die sie zu ihren cremefarbenen Strümpfen trug. Sie paßten zwar nicht zu dem braunen Samtkleid und schon gar nicht zur roten Satinmaske, doch Katherine scherte sich nicht darum. Lachend warf sie die Beine höher, wirbelte im Kreis und stampfte mit den Füßen im wilden Takt. Sir John hielt ihre Hände und ließ sich von ihr mitreißen. Das Paar wiegte und drehte sich zur feurigen Gigue in erstaunlicher Harmonie und lachte einander strahlend in die Augen. Seine Blicke auf ihre Strumpfbänder an ihren schlanken Schenkeln, auf ihren wogenden Busen entgingen ihr nicht, schmeichelten ihr vielmehr. Sie hatte sich nie im Leben so amüsiert. Am Ende des Tanzes sank sie atemlos an seine Brust.
    »Niemand tanzt die Gigue besser als Ihr!« keuchte er an ihrem Ohr.
    Sie schob ihn lachend von sich. »Ich wäre eine schöne Irin,  wenn ein paar englische Damen und Herren mir darin etwas vormachen würden!«
    »Das klingt beinahe nach Rebellion«, raunte eine tiefe Stimme hinter ihr.
    Katherine drehte den Kopf. Leicesters Gesicht war ihrem sehr nah. Sir John nahm die Hände von ihr.
    »Wollt Ihr mit mir tanzen?« fragte Leicester höflich.
    Katherines Blick suchte instinktiv nach der Königin, die mit einem ihrer Favoriten tanzte. »Diesen Tanz kenne ich nicht«, entgegnete Katherine fahrig. Die Herrscherin neigte zur Eifersucht und würde es nicht gerne sehen, wenn Katherine mit Robert Dudley tanzte.
    Leicester nahm ihren Ellbogen. »Ich unterweise Euch.«
    Katherines Blick flog hilfesuchend zu John Hawke. Doch schon schob Anne Hastings ihre Hand in seine Armbeuge und forderte ihn mit einem verführerischen Lächeln zum Tanz auf. Katherine wurde von Leicester zum verhaltenen Rhythmus der Musik geführt. Er lächelte ihr zu, sein Blick wanderte zu ihrem vom Mieder flachgeschnürten Busen, ruhte auf ihrer nackten Haut. Katherines Puls beschleunigte sich.
    »Dieses Kleid unterstreicht Eure Vorzüge nicht sonderlich, meine Liebe«, bemerkte Leicester.
    »Dessen bin ich mir wohl bewußt«, entgegnete sie schnippisch. Sie dachte an Liams Warnung, sie solle sich vor Leicester hüten, der ihr unter die Röcke gehen würde. Sie war nun drei Wochen bei Hofe, war dem Grafen häufig begegnet, wenn er die Königin aufsuchte. Doch heute redeten sie zum ersten Mal miteinander.
    »Ihr müßt Samt und Seide tragen, funkelnde Smaragde und Perlen.«
    Katherine stolperte. »Und Ihr würdet mir das alles schenken?«
    Sein dunkler Blick heftete sich auf ihre Lippen, die sie rot bemalt hatte. »Ja, das würde ich. Seit Ihr bei Hofe seid, Katherine, weicht Ihr mir aus. Ihr habt keinen Grund, vor mir Angst zu haben. Ich will Euch nichts Böses.«
    »Nein?« fragte sie spitz. »Was wollt Ihr denn von mir?«
    Sein schönes Gesicht wurde ernst. »Ich will Euer Freund sein, das habt Ihr bereits bemerkt.«
    Ja, wie Hugh Barry, der sie zu seiner Hure machen wollte. Katherine wollte sich entziehen, doch Leicester hielt sie mit eisernem Griff. »Katherine, Ihr macht einen Fehler. Ich bin einer der reichsten und mächtigsten Männer im Land. Ich würde Euch sogar heiraten, Liebste. Ich brauche keine Mitgift, ich brauche eine liebevolle Frau und gesunde Söhne. Das ist auch Euer Wunsch, und Ihr seid dafür gebaut, kräftige Söhne zur Welt zu bringen. Aber ich darf nicht heiraten.« In seiner Stimme lag keine Bitterkeit, nur leise Trauer. »Ich werde nicht heiraten. Doch eines Tage, mit Gottes Hilfe...« Er blickte zur Königin hinüber. Katherine wußte, daß er eines Tages König von England sein wollte, selbst wenn er es nicht aussprach. »Kommt, wir müssen alleine sprechen. Ich will nicht länger warten.«
    Katherine erschrak, als er seinen Arm um ihre Mitte legte und sie durch die Menge schob. Sie warf einen Blick über diel Schulter. Elisabeths Augen folgten ihnen. Katherine stemmte

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