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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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kann mir helfen, nach Irland zurückzukehren. Er könnte FitzMaurice Schaden zufügen, der sich auf die Nachschublieferungen der Spanier, Franzosen und Schotten verläßt. Wir müssen O’Neill auf unsere Seite bringen.«
    »Was verlangst du von mir?« fragte Katherine bang.
    »Laß ihn zappeln. Laß ihn nicht an dich heran, mein Kind. Männer, die eine Eroberung gemacht haben, langweilen sich schnell. Es ist die Jagd, die ihnen Spaß macht. Spiel mit ihm, aber erhöre ihn nicht. Wenn seine Begierde groß genug ist, bringe ich ihn dazu, dich zu heiraten, Katherine.«
    Katherine erschrak zutiefst. Sie hatte geglaubt, dieses abscheuliche Thema sei vom Tisch. Nun erst begann sie zu begreifen, welche Gefahr ihr drohte. »Vater... er ist ein Pirat«, preßte sie hervor. »Ich verstehe nicht... Ich bin deine Tochter. Wie kannst du nur eine Verbindung mit ihm vorschlagen?«
    »Weil wir keine anderen Verbündeten haben«, knurrte Gerald. »O’Neill ist der Schlüssel für meine Zukunft und meine Freiheit, Katie. Und das betrifft dich ebenfalls.«
    »Er kapert Schiffe, er ist ein Räuber, ein Gesetzloser, er ist von niederem Stand - er ist gewissenlos!« Katherine rang verzweifelt die Hände.
    Gerald durchbohrte sie mit Blicken. »O’Neill begehrt dich. Er ist eine Art Wink des Schicksals, meine Liebe. Und wir müssen unser Glück beim Schopf fassen.«
    Katherine wandte sich zitternd ab. »Ich wünsche mir eine standesgemäße Heirat«, flüsterte sie. »Ich verlange doch nur das, was mir zusteht.«
    »Du bist ohne Stand und Titel, solange ich nicht wieder in Desmond herrsche«, entgegnete Gerald schneidend. »Das ist der Grund, warum Barry dich nicht mehr haben wollte. Alle Männer von Stand teilen seine Meinung. Du hast keine Wahl, Katie.«
    Katherine straffte die Schultern und reckte das Kinn. Sie schluckte. »Ich kann nicht«, preßte sie hervor.
    »Du wirst mir gehorchen«, entgegnete Gerald scharf. »Du bist meine Tochter und schuldest mir Gehorsam.«
    Katherine wich einen Schritt zurück.
    »Katie«, setzte er versöhnlicher hinzu. »Du bist die einzige, die mir helfen kann, begreifst du das nicht? Du mußt mir helfen.«
    Katherine drängte die Tränen zurück, sie mußte sich in ihr Los schicken. Dennoch verschwieg sie ihrem Vater, daß Liam O’Neill ihr bereits einen Heiratsantrag gemacht hatte. Sie aber hatte nicht die Absicht, ihre Träume von einer glücklichen Zukunft aufzugeben. Und in diesen Träumen war kein Platz für Liam O’Neill.

16
    Die Königin liebte Maskenbälle. Das Thema dieses Mummenschanzes war die Geschichte der fünf Töchter des afrikanischen Flußgottes Niger. Die Vermummten waren als Sklaven und Sultane verkleidet, als Prinzen und Prinzessinnen, Nymphen und Seejungfrauen, Drachen und eine Vielzahl anderer fantasievoller und schauriger Ungeheuer.
    Katherine bestaunte Gattinnen der griechischen Mythologie in durchsichtigen Schleiern, afrikanische Stammesfürsten, die Blumen und Fruchtgebinde als Kronen trugen, und alle anderen Masken. Ihr fehlte das Geld, um sich ein Kostüm anfertigen zu lassen. Doch Helen hatte eine rote mit Pailetten und Federn geschmückte Satinmaske aufgetrieben. Die trug sie zu ihrem braunen Samtkleid.
    Der Festzug war gegen Mitternacht beendet, und die Königin applaudierte den Maskierten begeistert. Nun begann das eigentliche Vergnügen. Die Gäste tranken und aßen und amüsierten sich, und das Fest würde sicher bis in die frühen Morgenstunden dauern.
    Flöten, Harfen, Trommeln und Violinen stimmten eine irische Gigue an. Ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihr die aufmüpfigen irischen Lords bereiteten, liebte die Königin diesen irischen Tanz sehr. Und Katherine klatschte begeistert in die Hände, vermochte kaum die Füße stillzuhalten.
    Leicester führte die Königin auf das Tanzparkett. Er war als Julius Caesar kostümiert, trug eine kurze weiße Toga, die eine Schulter und einen Teil seiner muskelbepackten Brust freigab. An einem breiten Ledergürtel hing ein alter Silberdolch. Auf dem Kopf trug er einen Lorbeerkranz aus schimmerndem Metall, das aussah wie echtes Gold. Die Königin war eine anmutige Tänzerin, und Leicester stand ihr an Leichtfüßigkeit in nichts nach.
    Im Gedränge nahm jemand Katherine von hinten am Arm. »Kommt, Mistreß FitzGerald, lehrt mich den Tanz Eurer Heimat.«
    Katherine blickte in die lebhaften blauen Augen von John Hawke. Er hatte auf eine Verkleidung verzichtet, trug aber eine Halbmaske zu seinem prächtigen roten Uniformrock

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