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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Piraten?«, fragte Pinn. »Warum?«
    »Weil sie den Erzherzog weghaben wollen. Und seine Gemahlin auch.«
    »Was hat seine Gemahlin damit zu tun?«
    »Die Erzherzogin hat ihn dazu gebracht, über all diese neuen Gesetze zu reden, mit denen die Macht der Erwecker beschnitten werden soll«, sagte Frey. Er merkte, dass Pinn bereits nicht mehr mitkam. »Sieh mal, die Erwecker arbeiten wie ein Unternehmen. Und es steht außer Frage, dass sie kübelweise Geld mit den Abergläubischen machen. Wenn nun eine so mächtige Person wie der Erzherzog behauptet, dass die ganze Vorstellung von der Allseele Quatsch ist, fangen die Leute an, ihm zuzuhören. Und das heißt, dass die Erwecker den Weg all der anderen Religionen gehen werden, die sie vor hundert Jahren vernichtet haben.«
    »Sie sind ja erstaunlich gut unterrichtet, Käpt’n«, bemerkte Jez.
    »Ich habe mit Crake gesprochen«, sagte er.
    »Sie wissen aber schon, dass er nicht gerade unparteiisch ist, oder?« Ihm fiel auf, dass sie nicht mehr in so offenkundig verächtlichem Ton von dem Dämonisten sprach wie gestern.
    »Und warum finanzieren die Erwecker Herzog Grephen?«, meldete sich Pinn erneut zu Wort.

    Frey seufzte. Damit Pinn das verstand, würden ausführliche Erklärungen nötig sein. »Weil Grephen ein Erwecker ist. Ebenso wie Gallian Thade. Wenn er Erzherzog wird, bedeutet das für die Erwecker einen Machtzuwachs statt eines Machtverlusts. Dann wären sie wohl kaum noch aufzuhalten.«
    Pinn dachte einen Moment lang stirnrunzelnd darüber nach, während sie durch die engen, schmutzigen Gassen eilten, vorbei an abblätternden Häuserwänden und verrosteten Vortreppen. »Und die Erwecker haben Dracken angeworben, um uns zu fangen?«
    »Nein!«, riefen Frey und Malvery unisono. »Grephen hat sie angeworben, um uns zu fangen«, fuhr Frey fort. »Er will nämlich nicht, dass wir mit irgendwem reden und seinen Plan auffliegen lassen, bevor er ihn in die Tat umsetzen kann.«
    Pinn überlegte erneut. Frey wartete bang auf die unvermeidliche Folgefrage, denn ihm schwante bereits, wie sie lauten würde.
    »Und wer hat die Zenturienritter angeworben?«
    Malvery verbarg vor Verzweiflung das Gesicht in den Händen.
    »Was hast du denn?«, protestierte Pinn. »Die Sache ist schließlich kompliziert!«
    »Ich schwör’s dir, Kumpel, du hast die Intelligenz eines halben Steinbrockens.«
    » Niemand hat die Zenturienritter angeworben«, erklärte Jez. »Sie sind dem Erzherzog treu ergeben. Das hat nichts mit Grephen zu tun. Sie sind hinter uns her, weil sie glauben, dass wir die Schurken sind.«
    »Wir haben schließlich den Sohn des Erzherzogs getötet«, betonte Malvery.
    »Aus Versehen!«, rief Frey. »Und außerdem hat man uns in eine Falle gelockt. Also zählt das nicht.«

    Malvery zog eine Augenbraue hoch. »Ich wäre gern dabei, wenn Sie den Erzherzog mit dieser Argumentation zu überzeugen versuchen.«
    »Grephen will, dass wir ohne großes Tamtam getötet werden und er die Leichen vorzeigen kann«, wandte sich Frey an Pinn, bevor dieser eine weitere Frage stellen konnte. »Hengars Mörder sind gefasst, Fall abgeschlossen. So hatte er sich das von Anfang an vorgestellt. Wir sollten noch während des Hinterhalts sterben.«
    »Er will nicht, dass die Zenturenritter uns erwischen und uns Gelegenheit geben, die Geschichte aus unserer Sicht zu erzählen«, fuhr Jez fort. »Er hat Angst, dass wir genug wissen, um sie misstrauisch zu machen. Das würde ihm seinen großen Überraschungsangriff vermasseln.«
    »Der in ein paar Tagen erfolgen wird, wenn man diesem Orkmund glaubt«, fügte Malvery hinzu.
    Pinn gab den Versuch auf zu verstehen, wer hinter wem her war, und fragte: »Und was machen wir jetzt?«
    »Einen Deal«, sagte Frey. »Wir reden mit ein paar Leuten. Vereinbaren einen sicheren Treffpunkt. Geben ihnen die Karten und den Kompass, so dass sie hierher kommen und sich Retribution Falls mit eigenen Augen anschauen können. Sobald sie die Armee sehen, die Orkmund aufgestellt hat, werden sie uns glauben. Wir bieten ihnen den großen Fisch an und verlangen dafür eine Begnadigung.«
    Pinn blieb abrupt stehen. Die anderen gingen noch ein paar Schritte weiter, bevor sie es bemerkten.
    »Sie wollen diesen Ort verkaufen?«, fragte er entsetzt.
    Frey war verwirrt. »Was meinst du damit?«
    »Ich meine, Sie wollen der Koalitions-Marine verraten, wo Retribution Falls ist?«
    »Denkst du, du könntest noch ein bisschen lauter schreien,
Pinn?«, rief Malvery. »Ich glaube, in

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