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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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der kleinen Ansammlung von Leuten. Auch Langbinder und Bierbichler waren dort. Justus hörte, wie der Betreuer einem Mitarbeiter der Rennorganisation berichtete, dass er die Kopie noch am späten Vormittag in seine Sporttasche gesteckt hätte. Nun habe die Sporttasche plötzlich offen dagestanden und die Liste sei spurlos verschwunden. Sonst fehlte nichts.
    »Merkwürdig«, murmelte Justus. In ihm arbeitete es fieberhaft. Was konnte das bedeuten? Das Zelt war nicht besonders gesichert. In einem unbeobachteten Moment hätte hier jeder hereinkommen können, wenn er nur gewollt hätte. Ihm selbst war nichts aufgefallen.
    Langsam zerstreuten sich die Leute wieder. Die verschwundene Kopie einer Startliste für ein Training war zu verschmerzen. Auch die Journalisten gingen. So groß war die Sensation für sie nicht. Nicola verabschiedete sich. »Ich bin auch gleich mit meinem Lauf dran«, sagte sie. »Schau, da hinten geht Karen schon zum Starthäuschen.«
    Justus blickte ihr nach. Dann näherte er sich dem Betreuer, der die Startliste vermisste. Er hörte, wie dieser dem Amerikaner erklärte, dass er sie einfach zusammengerollt oben in die Tasche gelegt hatte und gerade nachschauen wollte, wann seine Läuferin an der Reihe war. Justus schaute hinüber zu Karen und sah, wie sie sich noch einmal umdrehte und dann im Starthäuschen verschwand. Die Startliste, überlegte er. Wer hat ein Interesse daran? Wer klaut bloß eine Startliste? Und wozu? Und Karen. Gab es da eine Verbindung? Das Gespräch vom Vormittag. Bobs Frage, ob Karen nichts Schlimmeres befürchtet. Die Botschaft ›Augen auf die Piste‹. Als ob zwei Stromleitungen sich berührten, durchfuhr ihn plötzlich die Erkenntnis des möglichen Zusammenhangs.
    »Halt«, rief er und lief auf das Starthäuschen zu. »Halt! Karen, warte, Karen, nicht starten!« Doch Karen war bereits unterwegs.

Ein Junge namens Toni
    Bob freute sich auf seinen Auftrag. Nachdem er sich von Justus und Peter getrennt hatte, lief er schnell zum Appartement. In Windeseile zog er sich die Snowboardkleidung über. Von einem Bekannten in der Schule hatte er sich eine lässige, lange Schneejacke, eine weite Hose und spezielle Handschuhe ausgeliehen. Die gängige Kleidung für Snowboarder. Locker musste es schon aussehen, so, als ob man über den Dingen steht. Das war eine Seite am Snowboardfahren, die Bob gefiel. Einen eigenen Kult schaffen, sich vom Eingefahrenen abgrenzen, Leute mit ähnlichen Ansichten finden. Snowboardfahren konnte viel geselliger sein als Skifahren. Man saß mit seinen Freunden im Schnee und zeigte sich gegenseitig neue Techniken und Sprünge. Was Bob weniger gefiel war, dass aus der Snowboardszene auch schon wieder ein Riesengeschäft geworden war. Aber Spaß machte es trotzdem. Da konnte Peter behaupten, was er wollte.
    Mit seinem Allroundboard unter dem Arm, das gerade recht für einen noch nicht sehr geübten Fahrer war, machte er sich auf den Weg. Jetzt ging es los: Die drei ??? im vollen Einsatz.
    Die wunderbare Landschaft, die Bob zunächst vom Lift aus genoss, und das tolle Wetter brachten ihn immer mehr in Stimmung. Oben angekommen, blieb er erst einmal an einer geeigneten Stelle stehen und betrachtete das Panorama und das vor ihm liegende Tal. Bob wollte die Gegend wenigstens einen Moment lang genießen. Für eine eindrucksvolle Natur hatte er stets ein offenes Auge. Aber auch für abwechslungsreiche Pisten. Etwas weiter unten saß eine Gruppe Snowboarder im Schnee, die einem ihrer Freunde zusahen, wie er auf dem Snowboard Sprungkunststücke vorführte.
    Bob zog seinen Skiplan aus der Jacke. Ein paar Pisten und Lifte musste er noch auf- und abfahren, um an das Trainingsgelände zu gelangen. Von seinem Standpunkt aus konnte er in einiger Entfernung auf einem anderen Hang den Startraum erkennen. Dann fuhr er los. Zuerst versuchte er sich zum Aufwärmen in der Rollertechnik und stieß sich mit einem Bein ab. Doch bald stieg er mit beiden Beinen auf das Brett und wechselte zu ein paar schnelleren Driftschwüngen. Es lief fantastisch, obwohl die Strecke nicht leicht war. Der Schnee war weder zu weich noch zu hart. Gerade als er im aufkommenden Rausch das Board richtig laufen ließ, hebelte es ihn an einem Hügel aus. Bob drehte sich durch die Luft, landete seitwärts, rutschte weiter und fühlte sich plötzlich weich gestoppt. Jemand fiel über ihn.
    »Hallo«, rief eine helle Stimme. »Bremst du immer in dieser erstaunlichen Technik?«
    Bob drehte sich um und sah einen

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