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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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eingeredet hatte.
    »Wieso hat er geglaubt, dass niemand dich sucht, wenn du verschwindest? Wenn wir doch alle so überzeugt sind, dass du der Täter bist?«
    »Er sagte, er wüsste, dass ich mich gut verstecken könnte, wenn ich das wollte. Außerdem hat er ziemlich darauf rumgeritten, dass J. D. gestern abgehauen ist. Er meinte, der Mörder würde mich wahrscheinlich auch jagen.« Ethan lachte bitter auf. »Der Teil hat vermutlich sogar gestimmt.«
    Todd hatte höchstwahrscheinlich vor, Ethan umzubringen und seine Leiche irgendwo abzuladen, wo niemand sie finden würde. Ethans Verschwinden würde dann seine Schuld an den anderen Morden bestätigen, und Todd würde nie auch nur unter Verdacht geraten.
    Gabe sah auf seine Uhr. Zwei Uhr zwanzig.
    Wieso sollte Todd es riskieren, zu spät zu kommen? Schließlich bestand die Möglichkeit, dass Ethan sich auf eigene Faust auf den Weg machte und vielleicht später gefunden wurde…Todd schien doch entschlossen, alle Spuren zu verwischen.
    Vor Gabes innerem Auge entstand ein Bild, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Todd, wie er rauchend im Wald saß und geduldig darauf wartete, dass er seinen Vater töten konnte.
    Gabe dachte an die Zigarettenstummel auf der Eisenbahnüberführung, die ziemlich frisch gewirkt hatten.
    Hatte Todd genauso geduldig gewartet, dass Maddie unter der Überführung durchfuhr? Alle Spuren verwischen–Maddie war die Einzige, die überzeugt war, dass der Dealer in Buckeye lebte.
    Alle Spuren verwischen.
    Verdammt!
    Er zog sein Handy heraus und wählte Maddies Festnetznummer.
    Sofort kam das schnelle Tuten, ein Zeichen, dass es Schwierigkeiten mit der Verbindung gab.
    Eine Hitzewelle durchflutete ihn, und plötzlich schwitzte er trotz der nächtlichen Kälte.
    »Was tun Sie?«, fragte Ethan.
    »Einen Moment.« Gabe wählte Maddies Handynummer.
    Nachdem es fünfmal geklingelt hatte, schaltete sich der Anrufbeantworter ein. Gabe kletterte zur Straße hinauf. »Los, komm!«
    Ethan rührte sich nicht. »Wieso? Wir verpassen Todd!«
    Gabe rannte auf die Stelle eine halbe Meile die Straße hinunter zu, wo er den Wagen versteckt hatte. »Los! Er ist auch hinter Maddie her!«
    Hinter sich hörte er Ethan fluchen, dann donnerten seine Stiefel über die Straße.
    Einen Moment lang blieb Maddie wie angewurzelt stehen. Anstatt ihren Sohn in seinem Zimmer vorzufinden, stand dort in der Nähe von Ethans sorgfältig gemachtem Bett die riesige Gestalt von Todd McPherson.
    Er lächelte.
    »Wo ist Ethan?«, fragte sie.
    »Oh, ich glaube, Sie haben selbst genügend Probleme, um die Sie sich kümmern müssen.«
    Er bewegte sich schnell auf sie zu, aber sie war schneller. Sie zog die Tür zu und rannte zur Treppe.
    Während sie die Stufen hinunterhastete, tanzte der Strahl derTaschenlampe vor ihr her. Sie hörte, wie die Tür gegen die Wand knallte, und dann ertönten hinter ihr seine schweren Schritte.
    Sie war bereits auf der vorletzten Stufe, als er ihr mit beiden Händen von hinten einen Schubs gab. Sie landete so hart mit dem Gesicht voran auf dem Boden, dass ihr die Luft wegblieb.
    Die Taschenlampe flog ihr aus der Hand und rollte über den Parkettboden.
    Er fiel nicht, wie sie das erwartet hatte, sofort über sie her. Stattdessen tauchten seine Füße in ihrem Gesichtsfeld auf, während sie hilflos dalag und nach Luft schnappte.
    »Sie konnten einfach keine Ruhe geben, stimmt’s?«, sagte er erstaunlich ruhig. »Es hätte nicht so weit kommen müssen, ist Ihnen das klar? Sie standen überhaupt nicht auf meiner Liste.«
    Er kniete sich hin, packte ein paar Strähnen ihres Haars und zog ihren Kopf daran hoch. Schmerz schoss durch ihre Kopfhaut, aber sie hatte nicht genügend Luft in den Lungen, um zu schreien.
    Wo war Ethan? Was hatte dieses Schwein ihm angetan?
    »Meine Mutter ist gestorben, als sie die Treppe hinuntergefallen ist«, sagte er. »Sie hätte auch nicht sterben müssen.«
    Er ließ ihren Kopf fallen. Ihre Wange schlug schmerzhaft auf dem Boden auf.
    »Ich kann Frauen einfach nicht verstehen«, fuhr er seufzend fort.
    Seine Schritte entfernten sich in Richtung Haustür. Sie bemühte sich verzweifelt, tief zu atmen und ihren schwachen Muskeln Sauerstoff zuzuführen.
    Mit der rechten Hand tastete sie nach der Taschenlampe. Könnte sie sie erwischen, ohne sich allzu sehr zu bewegen und dadurch seine Aufmerksamkeit zu erregen?
    Ihre Finger stießen gegen den Metallgriff, und die Taschenlampe rollte ein paar Zentimeter weiter weg.
    Todd packte

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