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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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vereinbarte für den späteren Vormittag mit dem Vizepräsidenten einen Termin, um die Angelegenheit zu besprechen. Wenn sie es hinbekäme, könnte sie die Spendenaufforderung gleich noch in dem Artikel unterbringen.
    Vom Smoky Ridge aus fuhr Gabe direkt zur Highschool. Wie immer, wenn er in der Stadt war, machte er einen Schlenker an der Redaktion des Buckeye Daily Herald vorbei.
    Als er um die Ecke bog, erblickte er als Erstes Maddie, die den rechten Bürgersteig entlanglief, den Rücken ihm zugekehrt. Sie hielt sich kerzengerade, ihr Haar war zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden, und sie trug ein elegantes Kostüm, wiees in der geruhsamen Kleinstadt gar nicht deplatzierter hätte wirken können. Um ihr Großstadt-Outfit perfekt zu machen, trugsie über der Schulter eine teuer wirkende Umhängetasche.
    Unwillkürlich dachte er, um wie viel lieber er sie in ihrem übergroßen UT-Sweatshirt sah, mit offenen und natürlich gelockten Haaren.
    Ein Lächeln spielte um seine Lippen. Vielleicht, wenn sie nur das Sweatshirt trug und nichts weiter…
    Er fuhr langsamer, und als er sich direkt hinter ihr befand, hielt er ihre Geschwindigkeit.
    Sie marschierte in ihrem geschäftigen Tempo weiter, die Augen stur nach vorne gerichtet.
    Mist, was soll’s! Die Gelegenheit war zu günstig, um sie einfach verstreichen zu lassen.
    Er schaltete das Martinshorn ein, nur einmal ganz kurz.
    Maddie schrak zusammen und stolperte mit ihren hohen Absätzen.
    Sie drehte sich um. Als sie ihn erblickte und sein Lachen sah, verwandelte sich ihre Überraschung in Ärger.
    Sie kam auf ihn zu und gab ihm ein Zeichen, das Beifahrerfenster herunterzukurbeln. Ihr Gesichtsausdruck erinnerte ihn an seine Lehrerin, nachdem er und sein bester Freund die Springmäuse der Klasse aus ihrem Käfig befreit hatten. »Wie alt bist du eigentlich…zwölf?«
    Er versuchte vergeblich, ein Kichern zu unterdrücken. »Entschuldige, Süße, aber das hast du geradezu herausgefordert.«
    »Was soll das heißen?«
    Ihr Ärger verrauchte schon langsam, also riskierte er es. »Es wäre besser, du würdest hier nicht wie eine Außerirdische herumlaufen. Warum besorgst du dir nicht ein Paar vernünftige Schuhe und dazu eine bequeme Hose?«
    »Ich arbeite! Das da… « Sie fuhr mit der Hand ihren Körper entlang. »…ist meine Berufskleidung.«
    »Ich meine ja nur. Wenn du hier dazugehören willst, wäre es langsam an der Zeit, dieses Förmliche ein oder zwei Grad runterzuschrauben. Renn nicht so durch die Gegend. Bleib mal stehen und sag Grüß Gott zu den Leuten, an denen du vorbeikommst.«
    Sie richtete sich auf und warf ihm einen spöttischen Blick zu. »Wer sagt denn, dass ich hier dazugehören will?«
    Damit wandte sie sich ab und nahm ihren Yankeemarsch die Straße hoch wieder auf.
    Als er sie beim Vorbeifahren anhupte, zog sie die Nase kraus und schaute ihn an, als würde sie ihm am liebsten den Hals umdrehen. Dennoch winkte sie ihm zu.
    Was für eine stolze, sture Frau. Wieso konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen?
    Als sich Gabe im Büro der Highschool anmeldete, war er kaum überrascht, dass sowohl Colin Arbuckle als auch J. D. an diesem Tag fehlten. Eine Nacht mit einer Leiche auf einem Berg zu verbringen, forderte sicher seinen seelischen Tribut. Als Teenager war Gabe jeder Grund recht gewesen, die Schule sausen zu lassen. Um wie viel mehr galt das in diesem Fall.
    Aber anscheinend nicht für Ethan Wade, der sich heute früh nicht einmal verspätet hatte.
    Gabe hatte ohnehin nicht vor, die Jungs hier zu befragen. Das erledigte er besser ohne die Anwesenheit der Klassenkameraden. Colin und J. D. würde er gleich einen Besuch abstatten, sobald er hier fertig war.
    Den Trainer, Mr Lawrence, fand er in einem kleinen Büro neben dem Umkleideraum in der Turnhalle, wo er sich Videoaufnahmen eines Spiels ansah. Der Geruch hier hatte sich in den fünfzehn Jahren, seit Gabe seinen Abschluss gemacht hatte, nicht verändert: Es roch nach feuchten Duschräumen und dreckigen Socken. Wenn er die Augen schloss, dann war er wieder Neuling im Sportunterricht, der mit dem Zahlenschloss seines Spinds kämpfte, das nie richtig funktionierte, und der die endlosen Runden fürchtete, die sie unter dem alten Mr Phelps laufen mussten
    Gabe klopfte an den Türrahmen.
    Lawrence riss den Blick vom Bildschirm los. »Sheriff.« Er stand auf. »Was kann ich für Sie tun?«
    Gabe betrat das vollgestopfte Büro und kam gleich zur Sache. »Zach Gilbert wurde positiv auf Anabolika

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