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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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du hältst dich morgens fern von allen Cholesterinbomben.«
    Die Bedienung kam und stellte Gabes Dauerbestellung aus Schinken, Würstchen, Eiern, Grütze und Brötchen vor ihm auf den Tisch.
    Dottie schüttelte es sichtlich. »Großer Gott, Gabe, versuchst du, deine Arterien zuzubetonieren?« Dann lächelte sie die Bedienung an und bestellte koffeinfreien Kaffee schwarz und Haferbrei mit Magermilch.
    »Wenn ich jeden Morgen Haferbrei essen müsste«, sagte er, »dann wäre mir ein früher Tod gerade recht.«
    »Große Sprüche von einem strammen, gesunden 35-Jährigen.«
    Er spießte ein halbes Würstchen mit der Gabel auf und schob es sich in den Mund. »Dreiunddreißig.«
    Sie grummelte. »Reib’s mir nur unter die Nase.«
    Die Kellnerin brachte Dotties Kaffee und eine Schüssel mit brauner Pampe. Gabe imitierte Dotties vorheriges Erschauern. »Wie bringst du das Zeug bloß runter?«
    »Ich will lange genug leben, um meinen Enkeln noch auf den Keks zu gehen. Das ist das Opfer wert.« Während sie die wässerig aussehende Milch über den Haferbrei kippte, fuhr sie leise fort: »Hör mal, ich habe Steve McPhersons Leiche gerade zum Rechtsmediziner nach Knoxville geschickt. Er hat gemeint, das Wochenende wäre recht ruhig gewesen und wir könnten den vorläufigen Bericht schon heute Abend haben.«
    »Ein ruhiges Wochenende, so, so. Er und die Bestattungsunternehmer sind wahrscheinlich als Einzige darüber traurig.«
    »Hör auf rumzumotzen!« Sie zeigte mit dem Löffel auf ihn. »Irgendwer muss die Arbeit schließlich machen. Abgesehen davon: Er hat mir den Bericht über Zach Gilbert vorgelesen, den du im Lauf des Tages bekommen wirst.«
    Gabes Gabel blieb auf halbem Weg zum Mund stehen. »Und?«
    »Offizielle Todesursache ist Herzversagen. Seine Cholesterinwerte waren abartig hoch, außerdem hatte er Zysten an der Leber…«
    »Und lass mich raten: Die toxikologische Untersuchung hat positive Ergebnisse für den Missbrauch von Anabolika gebracht.«
    Sie nickte.
    »Mist! Wie ich es hasse, einer Mutter so etwas sagen zu müssen–dass der Tod ihres Kinds wirklich nicht hätte sein müssen. Was für eine sinnlose Vergeudung.«
    »Ich rufe die Gilberts an. Du hast dieses Wochenende schon mehr als genug schlechte Nachrichten überbracht. Allerdings ist das Problem damit nur zur Hälfte gelöst.«
    Er setzte die Gabel ab und atmete aus. »Ich rede heute noch mit dem Football-Trainer und sorge dafür, dass er seine Spieler besser im Auge behält. Hoffentlich bleibt das ein Einzelfall.«
    »Ja, hoffentlich.«
    Gabes Großmutter hatte immer gesagt, Unglück käme stets im Dreierpack: Flugzeugabstürze, Naturkatastrophen, Todesfälle. Gabe beschloss, Jordan Grays psychischen Zustand zu den beiden Toden dazuzuzählen und diese Unglückssträhne somit für beendet zu erklären.
    Madison entschied sich, den Artikel über Steve McPhersons tödlichen Unfall selbst zu schreiben. Sie hoffte, Kate würde ihr persönliches Engagement als kleine Verbeugung vor der Freundschaft zu Jordan und als Würdigung Steves verstehen, der Ethan zu seinen Ausflügen mit eingeladen hatte.
    Wenn man alte Ausgaben des Daily Herald durchblätterte, musste man den Eindruck bekommen, McPherson sei fast ein Heiliger gewesen, so viel Zeit hatte er der Jugend von Buckeye gewidmet. Er hatte das Basketballteam des Boys & Girls Club trainiert, beim Football-Nachwuchs ausgeholfen und war die treibende Kraft hinter der Aufstellung der Baseballmannschaft des Jugendclubs gewesen. Letztes Jahr war er für seine Verdienste vom Bürgermeister mit der Bürgermedaille ausgezeichnet worden.
    Durch telefonische Recherchen hatte sie erfahren, dass Steve nicht ein einziges von Todds Football- oder Basketballspielen verpasst hatte. McPherson hatte sich offenbar mehr auf diese Freizeitaktivitäten konzentriert als auf seine berufliche Karriere. Obwohl er einen Abschluss als Elektroingenieur hatte, gab er sich mit dem Job in der Kundendienstabteilung der Chevrolet-Niederlassung zufrieden, wo er nach Stunden bezahlt wurde. Seine Kollegen, mit denen sie gesprochen hatte, lobten ihn alle in den höchsten Tönen.
    Madison fragte sich, ob sie in McPhersons Namen einen Stipendienfonds einrichten sollte. Seine Kollegen würden sich sicher gern daran beteiligen. Vielleicht könnte Todd der erste Nutznießer sein. Ganz gewiss wäre das kein Trost für den Tod seines Vaters, vielleicht aber ein Sprungbrett in eine bessere Zukunft. Die Idee gefiel ihr.
    Sie rief bei der Bank an und

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