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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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eine Formalität, damit ich den Papierkram abschließen kann.«
    Sie zog an ihrer Zigarette, blies den Rauch durch die Nase und blickte ihn misstrauisch an.
    J. D. schob sich zwischen seine Mutter und den Türpfosten und zwang sie damit, die Tür so weit aufzumachen, dass Gabe eintreten konnte.
    Sie sah ihren Sohn derart wütend an, als wolle sie ihm gleich die Augen auskratzen. »Nur zu, James Dean, wenn du unbedingt so blöd sein willst. Sollen sie dich genauso wegsperren wie Jefferey.« Sie stürmte die Treppe hinauf.
    J. D.s Bruder war im Jahr zuvor wegen Körperverletzung in den Knast gewandert, nachdem er seine Freundin verprügelt und ihr Nase und Arm gebrochen hatte. Gabe hatte mit der Verhaftung nichts zu tun gehabt, weil sie in die Zuständigkeit der städtischen Polizei gefallen war.
    Mrs Henry knallte im Obergeschoss eine Tür zu.
    »Tut mir leid«, sagte J. D. »Das mit Jefferey regt sie total auf. Sie ist überzeugt, dass es Shellys Schuld war.«
    Shelly, die Freundin, die fast fünfundzwanzig Kilo weniger wog als Jefferey. Da war es schon wahrscheinlicher, dass Jeffereydie Wut über seine Mutter an ihr ausgelassen hatte, dachte Gabe.
    »Und du? Was glaubst du?«, fragte er aus reiner Neugier.
    J. D. warf einen Blick die Treppe hinauf. »Weiß nicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Manchmal kann Jefferey ganz schön ausrasten.«
    »Können wir uns setzen? Ich will für meinen Bericht noch mal Mr McPhersons Unfall mit dir durchgehen.«
    J. D. führte ihn ins Wohnzimmer, das wie eine Bar nach einer langen Samstagnacht roch. Gabe nahm vorne auf einem Lehnstuhl Platz, und J. D. fläzte sich auf das Sofa.
    »Also gut«, fing Gabe an. »Kannst du mir erzählen, was passiert ist, bevor Mr McPherson zum letzten Mal das Lager verlassen hat?«
    »Jordan und Ethan waren losgezogen, um noch mehr Feuerholz zu holen. Colin und ich sollten uns ums Abendessen kümmern.«
    »Wann in etwa war das?«
    »Da habe ich nicht so drauf geachtet. Ich schätze, so vier oder halb fünf.«
    »Erzähl weiter.«
    »Mr McP hat die Zelte überprüft, weil es windig wurde. Und wegen dem Wind sollten wir auch ein kleines Feuer machen. Die Jungs sollten zurück sein, bis er mit den Zelten fertig war, und dann wollte er uns zeigen, wie man ein Feuer macht, das klein bleibt. Als Ethan und Jordan nicht zurückkamen, hat er versucht, sie über das Walkie-Talkie zu erreichen, das er Jordan mitgegeben hatte. Jordan hat sich nicht gemeldet. Also ist Mr McP los, um sie zu suchen. Er war ganz schön sauer. Colin und ich sollten im Lager bleiben.«
    Gabe hatte bei McPherson kein Walkie-Talkie gefunden. »Hat er das Walkie-Talkie mitgenommen oder bei euch gelassen?«
    »Das hat er mitgenommen. Falls die beiden ins Lager zurückkämen, sollte Jordan ihm Bescheid geben.« J. D. zupfte an einem kleinen Hautfetzen neben seinem Fingernagel. »Aber sie sind nicht gekommen. Später haben wir Ethan dann um Hilfe schreien hören.«
    »Wie viel später?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Es wurde allmählich dunkel.«
    »Wo befand sich Ethan, als du ihn schreien gehört hast?«
    »Irgendwo zwischen dem Lager und dem Wasserfall. Sehen konnte ich ihn nicht. Und nachdem wir zurückgeschrien hatten, hat er nicht länger auf uns gewartet.«
    »Und als ihr dort angekommen seid?«
    »Jordan war am Durchdrehen. Ethan hatte sein T-Shirt ausgezogen und gegen Mr McPs Kopf gedrückt. Es war ganz blutig. Colin hat gerufen: ›Was ist passiert?‹, und Jordan ist auf und ab gelaufen, hat sich die Haare gerauft und immer wieder gesagt: ›Es war ein Unfall.‹ Er hat erst damit aufgehört, als Ethan ihn angemotzt hat, er soll die Klappe halten.«
    »Weißt du, ob Mr McPherson zu dem Zeitpunkt noch geatmet hat?«
    J. D. schüttelte den Kopf. »Ethan meinte, er würde nicht mehr atmen…er wäre tot. Aber weder Colin noch ich sind so nah rangegangen, dass wir das hätten feststellen können.«
    »Warum?«
    J. D. zuckte mit den Schultern. »Ich wollte nicht unbedingt, glaube ich. Colin hat nur einen Blick auf Ethans T-Shirt geworfen, und schon hat er in den Bach gekotzt. Außerdem schien Ethan zu wissen, was er tat.«
    »Und wie sah es mit Hilfeholen aus?«
    J. D. schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Es wurde dunkel. Und da oben–also da wird es richtig dunkel. Keiner von uns hat sich zugetraut, den Weg zu finden. Wir haben beschlossen, dazubleiben und bis Tagesanbruch zu warten.«
    »Hat Ethan dir erzählt, wie er Mr McPherson gefunden hat?«
    »Er sagte, er und Jordan hätten

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