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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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gesagt.«
    Ethan biss die Zähne zusammen. Er musste an Ms enttäuschten Gesichtsausdruck denken, als der Sheriff ihn am Dienstagmorgen nach Hause gebracht hatte. Angewidert schüttelte er den Kopf und ging weg.
    »Blöder Hund«, murmelte er. Wer wusste schon, was der Idiot als Nächstes von sich geben würde.
    Liebe Redakteurin,
    da Sie erst kürzlich aus einem von Verbrecherbanden regierten Drogensumpf hierher gezogen sind, können wir nachvollziehen, dass Sie einen einzelnen tragischen Vorfall als weitverbreitetes Problem missdeuten. Wir alle wissen, dass das Internet wahrscheinlich für Zach Gilberts unglückseligen Tod verantwortlich ist. Ein Knopfdruck reicht, schon sind unsere Kinder Opfer von Drogenhändlern und Pornografen–Menschen, die außerhalb unserer Gemeinschaft leben.
    Sie können mit Ihrer überheblichen Haltung, Ihrem schicken ausländischen Wagen, Ihren Großstadtansichten und Ihren Lügen über unsere Kinder dahin zurückgehen, wo es massenhaft Verbrechen und Drogenmissbrauch gibt. Wir wollen nicht, dass Sie unsere Stadt mit Ihren Verdächtigungen und üblen Gedanken beschmutzen.
    Wir hier in Buckeye nehmen uns das Wort Jesu Christi unseres Herrn und Retters sehr zu Herzen. Wir kümmern uns um unsere Mitmenschen und haben das bereits getan, lange bevor Sie hier mit Ihren Stadtideen und Unterstellungen aufkreuzten. Jemanden wie Sie, die uns gegeneinander aufhetzt und gegen unsere eigenen Kinder, können wir hier nicht brauchen.
    Ein besorgter Bürger
    Madison warf das Blatt auf ihren Schreibtisch und griff nach dem Umschlag. Kein Absender. Poststempel von Buckeye–daher auch die schnelle Zustellung. Einfaches weißes Papier, Computerdrucker. Er war einer von fünf Briefen, die sie zu dem gestrigen Artikel erhalten hatte. Dieser hier war am besten formuliert. Einer war eine einzige, fast unleserliche Beschimpfung gewesen. Aber inhaltlich waren sie alle ähnlich. Und alle anonym. Entweder ohne Unterschrift oder mit einem selbstgerechten Spitznamen.
    Es kotzte sie wirklich an, wenn Leute angeblich mutig ihre Meinung zum Ausdruck brachten und sich dabei hinter einem anonymen Namen versteckten…und hinter Jesus.
    Obwohl die Zeitung normalerweise keine anonymen Zuschriften abdruckte, wollte Madison sie alle veröffentlichen. Die Autoren hatten ihr, ohne es zu wissen, die Arbeit erleichtert–so musste sie wenigstens nicht die Identität jedes Absenders nachprüfen.
    Kurz ging ihr durch den Kopf, ob sie als Mitverfasserin des Artikels vielleicht ihre Reporterin Judy Jenkins hätte benennen sollen. Wäre eine Einheimische beteiligt, dann hätte der Text vielleicht nicht ganz so sehr wie ein Großangriff auf die Gemeinschaft gewirkt.
    Dass ihre Leser sie persönlich kannten, stellte für Madison eine völlig neue Herausforderung dar. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie heikel dieses Problem sein könnte. Zu dumm, dass sie sich das nicht vor der Veröffentlichung des Artikels überlegt hatte. Diese Botschaft war zu wichtig, um unterzugehen, nur weil man die Überbringerin der Botschaft nicht mochte.
    Judy hatte, als sie um fünf gegangen war, im vorderen Büro das Licht ausgemacht und die Eingangstür abgesperrt. Das Gebäude war leer. Madison war ganz in ihrem Element: abgeschirmt in ihrem kleinen Büro, die einzigen Geräusche das Summen der Neonlichter, der Lüfter ihres Computers und der auf das Dach trommelnde Regen–und der Termin für den Druckbeginn rückte immer näher.
    Unbeeindruckt von ihrer mangelnden Beliebtheit machte sie sich wieder an ihre zweite Titelgeschichte über die Gefahren anaboler Steroide. Sie hatte ihn nur noch nicht an die Druckerei gegeben, weil sie noch auf einen Anruf von Gilberts Freundin Julia wartete.
    Um vier Uhr nachmittags hatte Madison eine E-Mail bekommen:
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: (ohne)
    ms wade,
    sie sagten, ich solle mich mit ihnen in verbindung setzen, wenn ich weitere informationen hätte. bin gerade am schul-pc. rufe bis acht heute abend an.
    Als Madison das gelesen hatte, wäre sie am liebsten aufgesprungen und hätte ein kleines Tänzchen um ihren Schreibtisch vollführt. Julia Patterson, Gott segne sie, wollte den Mund aufmachen. Und das hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Madison brauchte Munition, um dem ganzen Mist etwas entgegenzusetzen, den sie morgen in der Rubrik »Briefe an die Redaktion« veröffentlichen würde–die natürlich auf Seite drei stehen würde, während ihr gut recherchierter

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