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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Sie das Rettungsteam her, um die Leiche zu bergen.« Dann wandte er sich an Carter. »Gib mir das Absperrband, die Kamera und die Spurensicherungsbeutel aus deinem Kofferraum, bevor du den Chief zum Holzlager zurückfährst.«
    Sobald die nötige Ausrüstung übergeben war, fuhren Carter und Davis davon, und Gabe begann mit der Arbeit.
    Als Carter von der kurzen Fahrt zum Holzlager wieder zurückkam, stand Gabe knietief im Wasser und machte gerade die letzten Fotos. Er hatte so lange im Bach gestanden, dass seine Knöchel und Waden allmählich von der Kälte heftig schmerzten und seine Jeans sich bereits bis auf Höhe der Oberschenkel mit Wasser vollgesogen hatte.
    Während er den Film zurückspulte, sah er oben den Rettungswagen hinter Carter anhalten.
    Er traf Carter auf halber Höhe der Uferböschung und bat ihn, die Bierdosen für die Spurensicherung zu verpacken. Dann ging er zurück zu dem kleinen Bereich oben auf der Brücke, den er mit Absperrband gesichert hatte, weil Colin vermutlich dort über das Geländer gefallen war.
    Einen Moment lang blieb er stehen und sah den Leuten vom Rettungsteam in ihren hüfthohen Gummistiefeln zu, wie sie die Leiche des Jungen hochhoben und auf die Trage betteten. Ein paarmal rutschten sie in dem felsigen Bachbett aus, und die Leiche drohte ins Wasser zu gleiten, aber dann hatten sie es zum Ufer geschafft. Als sie den Jungen in den schwarzen Vinylsack steckten, wandte Gabe sich ab.
    Obwohl er diesen Bereich bereits fotografiert hatte, betrachtete er das Betongeländer und den Boden noch einmal genauer. Nicht weit von der Kopfbedeckung entfernt lag ein metallener Knopf, wie man ihn oft an Jeans und Jeansjacken findet. Er steckte ihn in einen Beutel, dann drehte er einen weiteren von innen nach außen und hob die Mütze auf. Er hatte es bis zum letzten Moment vermieden, das zu tun, weil er gehofft hatte, er würde sich irren.
    Aber das tat er nicht.
    Auf der Seite der Mütze, die nach unten gezeigt hatte, prangte das Logo der Philadelphia Eagles.
    Gabe bezweifelte, dass Colin Arbuckle dort draußen ganz allein getrunken hatte. Am ehesten würde er noch aus J. D. Henry etwas herausbekommen. Ohne sich erst die Mühe zu machen, seine nasse Jeans gegen eine trockene einzutauschen, fuhr er direkt zur Doppelhaushälfte der Henrys.
    Mrs Henry war so charmant wie immer, als sie ihm öffnete.
    »Was wollen Sie?« Kaum hatte sie den Satz beendet, zog sie schon wieder an ihrer Zigarette. »Haben Sie den Jungen gefunden?«, fuhr sie fort und blies den Rauch durch die Nase.
    »Ich würde gern mit J. D. reden«, sagte Gabe leise.
    Sie öffnete die Tür. »Nachdem das Kind sowieso völlig unvernünftig ist, gibt’s für mich wohl keinen Grund, Sie nicht reinzulassen. Er hat heute schon mal mit der Polizei geredet.« Sie wandte sich zur Treppe um und brüllte: »James Dean!«
    J. D. kam die Treppe heruntergeschlurft. Um seine Augen lagen Ringe, und sein Gesicht war blass. Offensichtlich entsprach es der Wahrheit, dass er am Vortag krank gewesen war. Er fragte nur krächzend: »Colin?«
    »Setzen wir uns, mein Junge.«
    Gabe eröffnete Jordan, dass Colin tot war, und beobachtete genau, wie er die Nachricht aufnahm. Entsetzen und Schock ließen J. D. noch blasser werden.
    Es dauerte gerade mal zwanzig Minuten, bis er zugab, dass Colin sich mit jemandem hatte treffen wollen, der Bier dabeihatte.
    »Mit wem?«
    »Ich weiß es nicht. Ich schwöre es.« Er schluckte. »Colin war total aufgekratzt, wie er das oft war. Er hat so getan, als wäre es ein Riesengeheimnis, und gesagt, ich würde es schon rausfinden, wenn ich käme.«
    »Wusste derjenige, dass Colin dich mitbringen würde?«
    »Ja. Colin hat gesagt, er hätte mich auch eingeladen.« J. D. sah plötzlich völlig verängstigt aus. »Sie glauben, derjenige ist einfach davongelaufen, nachdem Colin runtergestürzt war…hat ihn einfach liegen lassen?«
    »Sieht so aus.« Gabe versuchte es noch einmal. »Hat Colin irgendetwas gesagt, woraus du schließen könntest, mit wem er sich treffen wollte? Jemand, der alt genug ist, um Bier kaufen zu können? Ein älterer Junge aus der Highschool? Jemand, den du bereits kennst?«
    J. D. schüttelte den Kopf. Er sah aus, als würde er gleich weinend zusammenbrechen.
    Gabe beugte sich vor und fragte in verschwörerischem Ton: »Habt ihr so was schon mal gemacht…das mit dem Bier?« Deckte J. D. vielleicht ihren Lieferanten?
    »Nein.« Dann sah J. D. zu Boden und fügte leise hinzu: »Einmal hat Colin eine

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