Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
Vom Netzwerk:
mit jemandem am Holzlager treffen, mit jemandem, der Bier mitbringen wollte. Weißt du irgendwas darüber?«
    »Wie sollte ich? Ich kenne ihn kaum. Wir haben nichts miteinander zu tun.«
    »Hast du in der Schule irgendwas gehört, wer vielleicht an Bier rankommt?«
    »Ich gehöre nicht unbedingt dazu, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Gabe griff in seine Jackentasche und holte den Spurensicherungsbeutel mit der Strickmütze heraus. »Weißt du, was das ist?«
    Ethan trat einen Schritt näher heran, griff aber nicht nach dem Beutel. »Eine Mütze.«
    »Ethan.« Es war das erste Mal, dass Maddie sich einmischte. Ihre Stimme zitterte.
    »Sieht aus wie meine. Ich hatte sie oben auf dem Berg dabei, aber als ich meine Sachen ausgepackt habe, war sie nicht mehr da. Ich habe gedacht, ich hätte sie verloren.«
    Gabe sah Ethan in die Augen. »Sie lag auf der Brücke, dort, wo Colin runtergestürzt ist.«
    Ethan zuckte weder zusammen, noch wandte er den Blick ab. »Vielleicht ist sie zwischen Colins Sachen geraten.«
    Madison ging zu Ethan hin und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Das reicht. Ethan ist krank und braucht nicht noch mehr Aufregung.« Zu Ethan gewandt sagte sie: »Geh wieder ins Bett. Ich bringe den Sheriff noch raus.«
    »M!«, protestierte er. »Er glaubt, ich…«
    »Geh!« Sie deutete auf die Treppe.
    Sobald Gabe hörte, wie oben eine Tür geschlossen wurde, sagte er: »Du hast ihm nicht gesagt, dass Colin tot ist? Warum nicht?«
    Sie reckte ein wenig das Kinn vor. »Weil ich sehen wollte, wie er reagiert.«
    »Maddie, hör zu, ich weiß, das hier ist nicht einfach…«
    »Hast du Colins Eltern überhaupt schon gefragt, ob er die Mütze letzte Nacht aufhatte?« Sie deutete auf den Beutel in seiner Hand. »Oder hast du das Logo gesehen und sofort die falschen Schlüsse gezogen? Ich weiß, dass diese Mütze mit auf den Berg gewandert ist. Und seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Hast du seine Sachen ausgepackt?«
    »Nein, habe ich nicht.« Sie verschränkte die Arme. »Ethan lag gestern Nacht mit Grippe im Bett. Er ist nirgendwohin gegangen.«
    »Kannst du das mit absoluter Sicherheit sagen?« Er musste sich einfach auf die Arbeit konzentrieren, aber jedes Wort riss ihm beinahe das Herz aus der Brust.
    »Ja«, sagte sie, und in ihren Augen stand Verbitterung. Er konnte regelrecht sehen, wie sie die Zugbrücke hochzog. Er war nicht länger willkommen im Schloss.
    »Wie?«, fragte er.
    »Großer Gott! Um sieben habe ich ihn in seinem Bett gesehen. Dann hat er die Tür zugesperrt. Ich war bis Mitternacht auf. Als ich um sechs wieder aufstand, lag er immer noch im Bett und schlief.«
    »Also hätte er das Haus zwischen Mitternacht und sechs verlassen können.«
    »Wie denn? Er war krank. Er ist bestimmt nicht den ganzen Weg zum Holzlager und wieder zurück gelaufen.«
    »Er hätte ja nicht laufen müssen.«
    »Wie bitte?«
    »Er hat schon einmal ohne dein Wissen dein Auto genommen.«
    Sie schnappte nach Luft und wich zurück. »Das kann doch nicht dein Ernst sein. Was sollen diese lächerlichen Unterstellungen?«
    »Ich stelle nur Fragen. Das gehört zu meiner Arbeit.«
    »Er hat mein Auto nicht genommen.«
    »Bist du da sicher? Kontrollierst du jedes Mal den Kilometerstand, wenn du ein- oder aussteigst?«
    »Nein, du Klugscheißer, ich kontrolliere den Kilometerstand nicht. Aber ich nehme die Schlüssel abends mit zu mir. Er war nicht mit meinem Wagen unterwegs.« Es war, als würde sie in einer blauweißen Wolke aus knisternder Wut stehen. Sie machte einen Schritt auf ihn zu. »Wenn Colin sich dort draußen betrunken hat, ist er wahrscheinlich von der Brücke gefallen. Ich denke, du solltest nach demjenigen Ausschau halten, mit dem er sich dort getroffen hat…demjenigen mit dem Bier.«
    »Das tue ich gerade.«
    »Raus!«
    »Maddie, ich…«
    »Du bist genau wie alle anderen in dieser Stadt. Du siehst ein Kind mit einer Vergangenheit, wie Ethan sie nun mal hat, und schon traust du ihm das Schlimmste zu.« Sie drehte ihm den Rücken zu. »Ich sagte: Geh!«
    Wusste sie denn nicht, was sie ihm da antat? Sie musste doch wissen, dass er genauso wenig wie sie wollte, dass Ethan in diese Sache verwickelt war.
    Am liebsten hätte er sie an sich gezogen und an seine Brust gedrückt. Er wollte ihr versichern, dass er die Wahrheit herausfinden und dann alles wieder ganz normal werden würde.
    Doch seine eigenen Sehnsüchte hatten hier nichts verloren, erst musste er seine Arbeit erledigen.
    Er drehte sich um

Weitere Kostenlose Bücher