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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Schlachtplan für sein weiteres Vorgehen. Er musste Kate noch einmal befragen–das würde allerdings nicht ganz einfach werden. Sie würde wohl kaum zugeben, dass siezugesehenhatte, wie ihr Mann ständig ihren Sohn drangsalierte.
    Und dann Todd. Gabe wollte herausfinden, ob Todd Näheres über die Gemütsverfassung seines Stiefbruders wusste. Allerdings konnte er sich auch bei Todd nicht vorstellen, dass er irgendetwas Belastendes über seinen Vater sagen würde. Aber vielleicht konnte er wenigstens ein bisschen dazu beitragen, dass Gabe sich besser in Jordans Psyche hineindenken konnte.
    An diesem Punkt würde jeder kleine Beitrag helfen, um ein klareres Bild zu erhalten. Gabe wusste, dass für Richter Preston die Privatsphäre des Einzelnen heilig war; ohne überzeugende Begründung würde er keinem Antrag auf Einsicht in Jordans medizinische Unterlagen stattgeben.
    Bei dem Gedanken kam ihm eine andere Idee. Falls bei den Medizinern, die Jordans gebrochenen Arm behandelt hatten, auch nur der leiseste Verdacht auf Misshandlung bestanden hatte, müssten sie einen entsprechenden Bericht geschrieben haben. Da die McPhersons in der Stadt lebten, müsste er an die städtische Polizei gegangen sein. Gabe würde sich Montagmorgen als Erstes mit Chief Davis in Verbindung setzen sowie mit dem Kinderschutzbund des Countys.
    Montag, Montag, Montag. Bis dahin konnte er nur rumsitzen und abwarten.
    Mein Gott–so sehr ihm die Vorstellung auch widerstrebte, aber ein misshandelter Jordan, der sich an seinem Peiniger gerächt hatte, würde sein Leben (sein berufliches wie sein privates) enorm vereinfachen.
    Wenn er diesen Fall abschließen würde, könnte er sein Werben um Maddie fortsetzen. Je besser er sie kennenlernte, desto mehr fühlte er sich zu ihr hingezogen. Aber bevor er sich ihr weiter näherte, musste er Ethan mit Sicherheit als Verdächtigen ausschließen–jedenfalls wenn er einen öffentlichen Aufschrei vermeiden wollte. Selbst Even Carter, sein Deputy, hatte schon angedeutet, dass Gabe vielleicht nicht so objektiv war, wie er das sein sollte.
    Er ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und nahm ein Bier heraus. Ein richtiges Bier, nicht dieses kaffeefarbene Gebräu, das Maddie am Abend getrunken hatte. Wenn er schon nicht schlafen konnte, konnte er genauso gut etwas erledigen. Er suchte das nötige Werkzeug zusammen und machte sich an die Arbeit, die von allen Punkten auf seiner Liste die destruktivste war: im Badezimmer die Fliesen von der Wand zu schlagen.
    Als es Samstagmittag wurde, war Gabe völlig erschöpft, durchgeschwitzt und über und über mit Staub bedeckt. Lachsfarbene zerbrochene Fliesen bedeckten den Badezimmerboden. Die Bodenfliesen und die Verkleidung der Badewanne hatte er verschont, denn eigentlich war das Ganze nicht geplant gewesen, und Gabe hatte noch keine neuen Fliesen besorgt. Das Bad war ein einziges Chaos, aber damit konnte er leben. Mit Chaos lebte er, seit er eingezogen war.
    Er ging in die Garage und holte eine Kiste und die Getreideschaufel, die im Preis des Hauses inbegriffen gewesen war. Eine Stunde lang schaufelte er und schleppte, bis der grau-, gelb- und lachsfarbene Mosaikfliesenboden wieder zum Vorschein kam.
    In dem Moment, als er in die Duschkabine stieg, klingelte sein Telefon. Er überlegte, ob er es einfach klingeln lassen sollte. Er wollte nur noch sauber werden und dann ins Bett kriechen und den Schlaf nachholen, den er letzte Nacht versäumt hatte.
    Mit einem entnervten Seufzer schob er den Duschvorhang zur Seite und griff nach dem Telefon, das auf dem Spülkasten der Toilette lag. »Sheriff Wyatt.«
    »Tut mir leid, dass ich Sie stören muss, Boss«, sagte Deputy Carter. »Aber ich dachte, das würde Sie interessieren. Wir haben eine Vermisstenanzeige und stellen gerade zusammen mit Chief Davis einen Suchtrupp zusammen.«
    Gabes Müdigkeit war verflogen. »Um wen handelt es sich?«, fragte er.
    »Ein Kind. Colin Arbuckle. Die Eltern sagen, er hätte eigentlich bei einem Freund übernachten sollen–bei J. D. Henry. Als sie heute Morgen dort angerufen haben, hat Henrys Mutter gesagt, bei ihnen wäre er nicht aufgetaucht.«
    »Hat jemand J. D. befragt?«
    »Ja. Dadurch haben sie auch Colins Fahrrad gefunden. J. D. ist gestern wegen Grippe zu Hause geblieben. Er hat erzählt, er hätte so um die Abendbrotzeit mit Colin geredet. Er hat uns geraten, beim Holzlager nachzusehen. Das Fahrrad war da, Colin nicht.«
    »Ich bin in zehn Minuten beim

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