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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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vertraust.«
    Ein zustimmendes Lächeln huschte über Ethans Gesicht. »Wollen Sie auch Eier?«
    Es war offensichtlich, dass dem Jungen Gabes direkte Antwort gefiel. In dem Punkt war er Maddie so ähnlich, dass er durchaus auch biologisch ihr Sohn hätte sein können.
    »Klar.«
    »Die Teller sind da drüben im Schrank.« Ethan deutete in die Richtung. »Und das Besteck ist in der Schublade darunter.«
    Gabe trat an die Spüle, um sich die Hände zu waschen. »Du hast gestern doch Jordan besucht?«
    Ethan steckte gerade den Kopf in den Kühlschrank. Einen Moment lang rührte er sich nicht. »Ja.«
    »Wie ging es ihm?«
    Ethan griff nach einem Milchkarton und ging damit zu der Schüssel mit den Eiern. Dann setzte er die Milch ab und sah Gabe an. »Es war seltsam. Er war immer noch weggetreten, aber nach einiger Zeit schien er zumindest mitzukriegen, was um ihn herum passierte. Und dann ist er plötzlich durchgedreht, hat geschrien und so, fast wie oben auf dem Berg.«
    »Wirklich? Gab es irgendwas Besonderes, was das ausgelöst haben könnte?«
    Ethan zögerte gerade lange genug, dass Gabe wusste, er beschloss gerade, wie viel er erzählen wollte.
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete er und drehte sich um, um Milch zu den Eiern zu gießen.
    »Was glaubt deine Mutter? War sie auch mit im Zimmer?« Gabe hielt den Atem an, während er die Schranktür öffnete undbetete, er würde die erwünschte Antwort zu hören bekommen.
    »Sie konnte es sich auch nicht erklären. Die Dame von der Klinik meinte, es wäre so was wie ein Durchbruch. So sah es für mich aber überhaupt nicht aus.«
    Gabe stellte fest, dass Ethan sich darum gedrückt hatte, den zweiten Teil seiner Frage zu beantworten.
    Bevor er nachhaken konnte, kam Maddie in die Küche. »Ich habe mir ein astreines Gesundheitszeugnis ausgestellt.«
    Gabe wandte sich um. Sie trug das übergroße orangefarbene Sweatshirt der Universität von Tennessee und eine graue Trainingshose. Ihr Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden hatte, wirkte fast schwarz, wenn es nass war.
    Er trat näher. Gehorsam hielt sie ihm das Gesicht entgegen, damit er den Schnitt auf ihrer Stirn betrachten konnte. Sie hatte recht: Er war lang, aber nicht tief. Gabe dachte an den Riss in der Kopfstütze des Fahrersitzes; der gezackte Stein musste sie gestreift haben, als sie reflexartig den Kopf weggezogen hatte.
    »Und der Rest des Körpers?«, fragte er.
    »Ich habe vom Sicherheitsgurt einen Wahnsinnsbluterguss an der rechten Schulter und quer über die Brust, und wenn ich mich bewege, habe ich das Gefühl, ich bin hundertundzehn, aber davon abgesehen geht es mir bestens.«
    »Hast du ein paar Aspirin genommen?«
    »Drei.« Sie entzog sich seinem prüfenden Blick und sah Ethan über die Schulter. »Wie lange dauert es denn noch? Ich bin halb verhungert.«
    Das Essen dauerte nur wenige Minuten und verlief überwiegendschweigend. Danach bat Madison Ethan, nach oben zu gehen.
    »Ich muss noch abspülen«, erwiderte er. »Darauf hast du bestanden, bevor du unter die Dusche gegangen bist.«
    Gabe lächelte Ethan an, und Madison hatte den Eindruck, dass in diesem Lächeln echte Zuneigung lag. »Du hast gekocht«, sagte Gabe. »Und gut war es auch, sollte ich noch hinzufügen. Ich spüle.«
    Ethan sah verärgert von Madison zu Gabe und wieder zu Madison.
    »Ich bin sicher, Sheriff Wyatt will mir ein paar Fragen zu meinem Unfall stellen«, sagte Madison.
    In dem Blick, den Ethan Gabe zuwarf, lag alles andere als Zuneigung. »Sie muss sich ausruhen. Können Sie sie nicht morgen befragen?«
    »Wirklich, mir geht’s gut«, widersprach Madison. »Hör auf, dir Sorgen zu machen, und setz dich an deine Hausaufgaben.«
    Ethan nahm seinen Teller und knallte ihn auf den Küchentresen. Dann warf er Gabe noch einen verärgerten Blick zu und verließ die Küche.
    »Er ist ja schlimmer als ein misstrauischer Vater«, sagte Gabe.
    Madison lächelte, ließ es aber sofort wieder, als sie den Schmerz in der linken Wange spürte. »He, ich bin alles, was er hat.« Dann fügte sie leise hinzu: »Er hatte wirklich Angst heute Abend.«
    Gabe langte über den Tisch und nahm ihre Hand. »Da war er nicht der Einzige.«
    Schon sein normaler Tonfall hatte eine unglaubliche Wirkung auf Madison. Die raue Zärtlichkeit aber, die nun in seiner Stimme lag, machte sie schwindeln und raubte ihr schier den Verstand.
    Dort, wo seine Hand lag, kribbelte ihre Haut…voller Leben, voller Begierde, die ihr schier den Atem

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