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Pitch (German Edition)

Pitch (German Edition)

Titel: Pitch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Weski
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und
ihren Finanzierungsmöglichkeiten, sein Teller ist voller
Leckereien und er holt sich an der Bar einen trockenen Roten, zwei
Typen lehnen am Tresen und reden über Filme, bei Hitchcock, sagt
der eine, gibt es immer doch diesen, wie heißt er noch, MacGuffin , sagt der andere, genau, bestätigt der erste,
das Objekt, um das sich alles dreht und hinter dem letztlich
überhaupt nichts steckt, hat Hitch nicht, fragt der andere,
darüber eine Anekdote erzählt, wie ging die noch, zwei
Männer fahren im Zug nach Edinburgh, einer von ihnen hat ein
Paket in der Ablage, der andere fragt, was denn da drin sei, der
andere sagt, ein MacGuffin, ein MacGuffin, fragt der erste, was ist
das, das ist was zum Fangen von Löwen im schottischen Hochland,
sagt der andere, aber im schottischen Hochland gibt es keine Löwen,
sagt der erste, na dann, sagt der andere, ist es wohl auch kein
MacGuffin, Röder wendet sich einem anderen Grüppchen zu,
einer darunter hat zu der Truppe gehört, der er gefolgt ist,
gefragt wird der gerade, na, Stefan, wie war's denn, der Gefragte
zieht an seiner Zigarette, durchwachsen, würd‘ ich sagen,
er lässt eine Hand auf einer imaginären Waagrechten
schwanken wie ein Schiff, das sacht in lauer Flaute auf den Wellen
dümpelt, dann erzählt er von der Präsentation, von der
süßen Assistentin, die sie empfangen hat, von den hohen
Herren und Mellendorf, eigentlich, sagt er, lief alles gut bis Jo
einen Blackout hatte, kein gescheites Wort hat er mehr
herausgebracht, Röder nippt an seinem Roten, von keinem beachtet
lauscht er dem Bericht, der als Stefan angeredete fährt fort und
imitiert mit meckernder Stimme Mellendorf, wissen Sie eigentlich, was
wir sind, teuer sind wir, teuer ... knapp an der guten Idee
vorbeigesegelt ... Magellans Männer ... Skorbut ... aber dann
die Wende ... Alex sei Dank ... doch, wir haben noch etwas in der
Tasche … Schokoladeneier, Schaumwein und Schnaps ... cool war
das, sagt Stefan, und plötzlich ist auch noch der
Aufsichtsratsvorsitzende hereingekommen, Röder hört alles,
still seinen Wein schlürfend, scheinbar nirgendwo hinschauend,
dann, fährt Stefan fort, war da noch die Sache mit dem Briefing,
eine Seite hat gefehlt, da hatten sie's plötzlich furchtbar
wichtig ... vertrauliche Unterlagen und so ... das war gar nicht ohne
... aber Ferdi hat das einfach abgetan, wir werden danach schauen,
hat er gesagt, die wird hier noch herumliegen, aber, schließt
Stefan seinen Bericht, das sollte sie jetzt auch, sonst haben wir die
Kacke am Dampfen, Röder schaut sich um, überall Tische,
Gäste sitzen darauf, oberflächlich aufgeräumt, daneben
Stapel von Unterlagen, offen zugänglich, ein Heuhaufen, der
diese eine Seite bergen kann, bergen muss, tja, sagt Stefan, da
werden wir morgen mal Jos Schreibtisch kräftig unter die Lupe
nehmen, apropos, wird er gefragt, wo ist Jo überhaupt, im
Krankenhaus, seine Frau hat heute ihr Baby gekriegt, war denn heute
Termin, war das der Grund für seinen Blackout, Röder
beachtet die Fragen nicht weiter, er wünscht sich jetzt nur
irgendeinen Hinweis, welcher der Schreibtische Jo gehört, aber
diesen Hinweis bekommt er nicht, er begibt sich in die Nähe
einer anderen Gruppe, das Klimpern des Klaviers ist ihm gleichgültig,
genauso wie das Brummen des Basses, er schaut zwischen zwei Köpfen
hindurch auf den Ausschnitt einer Brünetten mit hochgesteckten
Haaren, sie hat den zweiten Wagen gesteuert, auch sie erzählt
einer interessierten Runde von Kollegen ihre Version von der
Präsentation, und Pling ,
sagt sie, wird der akustische Reminder, genial nicht, einfach Pling , alle lachen, nur der Lange, der direkt vor Röder
steht, braust auf, ist nicht wahr, und ich habe Alex gesagt, dass es
einen Laut geben muss, Peng , habe ich gesagt, Pengpengpeng ,
das bleibt den Leuten in den Köpfen, wie Pistolenschüsse,
das vergessen sie nicht mehr, und ich habe auch die Idee mit den
Schokoladeneiern gehabt, ja, sagt jetzt die Hochgesteckte und
schüttelt verneinend die Brüste, aber Peng ist ja
wohl zu aggressiv, Pling , das ist fein, das ist dezent und
genau deshalb unüberhörbar, ja, aber die Idee, gellt es
schrill aus dem Langen, dieIdeedieIdee , äfft ihn die
Medusa nach, jede Locke eine Schlange, die Idee hat das Team gehabt,
sagt sie und damit löst sich die Gruppe in Luft auf, der Lange
dreht sich um und Röder starrt ihm direkt ins Gesicht, so ein
Narr, denkt er, ein Trottel, der sich zu unnützem Zorn verleiten
lässt, mit roten Backen stakt

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