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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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Begrüßung ein vorgefertigtes karmesinrotes Lächeln ab, ehe sie ihre farblich darauf abgestimmten, diamanten geschliffenen Fingernägel um den Telefonhörer krallte, um unsere Ankunft zu vermelden.
    »Mr. Pritchard steht Ihnen in ungefähr fünf Minuten zur Verfügung. Er schickt Ihnen jemanden herunter.« Wieder ein karmesinrotes Lächeln, akzentuiert von hellgrünen, desinteressierten Augen, und dann senkte sich ihr Blick auf eine Tastatur, wo sie Datum und Uhrzeit eingab. Mit zweifachem scharfen Klicken wurden zwei Besucherpässe auf die mattschwarze Fläche der Rezeptionstheke gelegt, und ihre Hand winkte uns an einer exquisiten Bonsai-Weide vorbei zu einer üppigen schwarzen Ledersesselgarnitur, die sich an den gebogenen Glaswänden entlangzog.
    Wir nahmen unsere Pässe und gingen zehn Meter weiter zu einem langen Sofa. Eine Financial Times lag jungfräulich, rosarot und ungelesen auf einem niedrigen Couchtisch aus weißem Marmor. Die Schlagzeile verkündete, die Situation auf den Aktienmärkten der Welt werde sich verschlechtern, ehe sie sich bessern werde. Die Finanzminister der Gruppe der Sieben beschimpften einander noch immer, die Börsenindikatoren waren über Nacht noch einmal gefallen, und die City machte sich auf einen weiteren heftigen Kursrutsch gefaßt.
    »Ziemlich übel«, sagte ich zu Nick und deutete auf die Zeitung. »Weiß nicht. Ist mir auch egal«, antwortete er und spähte blinzelnd durch ein Objektiv, das er aus seinem Koffer genommen hatte. Er schob sein Stoppelkinn vor und nagte an seiner Oberlippe. »Rauf oder runter, wir werden uns weiter abrackern.«
    »Oh«, sagte ich und sackte zurück in das weiche Leder, und meine Betrachtungen widmeten sich der Frage, welchen wahren Wert es eigentlich hatte, daß wir über größere Ereignisse berichteten und sie erörterten.
    Der Röhrenaufzug senkte sich lautlos auf Fußbodenniveau, und ein hemdsärmeliger Des Pritchard mit einer eckigen, blaugerahmten Brille erschien. Mit langen, schlaksigen Schritten kam er auf uns zu, die blasse Hand ausgestreckt. Ich hatte schon gewußt, daß er nicht seine Sekretärin schicken würde; er liebte es, das Image seiner Datenverarbeitungsabteilung mit einem persönlichen Touch zu versehen. Manche Computerleute sind empfänglich für solche Vortäuschungen.
    »Ah, Des! Hallo!« sagte ich freundlich und stemmte mich mühsam aus den Tiefen des Sofas hoch. Des und Nick griffen mir gemeinsam unter die Arme, und wir lachten alle, als ich die beiden miteinander bekanntmachte.
    »Wollen wir?« Grinsend deutete Des mit einem langen knochigen Arm zu der Glasröhre. Die Manschetten seines handgenähten Hemdes waren mit glatten goldenen Rauten verschlossen. Solche schneiderische Finesse hatte er nicht zur Schau gestellt, als er noch in der Pharmaindustrie gearbeitet hatte, wo Chemikalienstaub, nicht Geld, das Produkt gewesen war. Wir gingen über den glänzenden Boden zu dem lautlosen Aufzug und ließen uns von ihm umschließen und himmelwärts entrücken. Die Marmorböden glitten vorüber wie Wolken, und wir sahen Gänge, die sich zu Räumen verbreiterten und Räume, die sich zu Empfangsbereichen entfalteten, strategisch begrünt mit blättrigen Topfpflanzen, so hoch wie Bäume, genährt von lautlosen Wasserfällen. In Sekundenschnelle waren wir im dritten Stock, und wieder ging es über eine glänzende Marmorfläche zu den Stahltüren der Datenverarbeitung. Des stieß eine davon auf und führte uns in sein Büro.
    Es war ein großer, fensterloser Raum in verschiedenen Grüntönen, möbliert mit einem breiten, L-förmigen Teakholzschreibtisch, zwei teuren Bürostühlen davor und einem großen, tweedbezogenen Drehsessel dahinter. Dem Schreibtisch gegenüber an der Wand hingen drei Landkarten, auf denen die Zeitzonen und die bedeutenden Börsen für Devisen, Anleihen und Optionen zu sehen waren - Broadwick & Klein handelten mit allem. Fünf Uhren hingen darüber und zeigten, wie spät es in New York, London, Hongkong, Tokio und Sydney war. Auf dem Schreibtisch standen drei Haustelefone, die sich durch verschiedenfarbige Lampen unterschieden, eins davon ein vollausgestattetes Digitaltelefon, das auch Anrufe von außerhalb entgegennehmen konnte, sowie ein PC.
    Des nahm den Hörer an einem der Haustelefone ab und orderte Kaffee; unterdessen öffnete Nick seinen Koffer und stellte sein Stativ auf, um ein paar Fotos von dem großen schütterhaarigen Mann hinter dem Schreibtisch zu machen. Ich begann mit meinen Fragen zu den

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