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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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Problem?«
    »Es gibt kein Problem.«
    »Kommen Sie, Des, das ist doch eine gute Story für Sie und für mich. Wenn Broadwick nicht mit allen anderen zusammen abgeschmiert ist und die Computer mitgemacht haben - was ist dann schlimm an der Geschichte? Die Computer haben doch mitgemacht, oder?«
    »Ich bin froh, daß ich sagen kann, sie haben mitgemacht, obwohl die Anzahl der Transaktionen unglaublich war. Ein paarmal hat’s geholpert. Und dann hatten wir ein Problem mit ein paar Market Makern, die sich hinter den Monitoren versteckten.« Er gestattete sich ein leises Glucksen.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Broadwick etwas dagegen hätte, wenn diese Nachricht veröffentlicht würde. Vielleicht gehört es sich nicht, hämisch über das Unglück anderer zu grinsen, aber wäre Broadwick nicht eigentlich ziemlich froh, wenn die Leute wüßten, daß die Firma buchstäblich unversehrt, vielleicht sogar mit Gewinn, überlebt hat? Ich sage Ihnen, Des, Sie täten mir wirklich einen Gefallen - wir könnten ein bißchen Glimmer im Blatt gebrauchen, bei soviel Sack und Asche.«
    Die Schmeichelei schien seinem Selbstvertrauen gut zu tun und massierte sein Ego hinreichend, um mir die Tür zu öffnen. Er wollte seine Kollegen gern noch mal beeindrucken, vielleicht sogar mit einem Photo - in Farbe natürlich und dynamisch aufgeblasen mit einem Weitwinkelobjektiv.
    »Na, ich muß nachfragen. Man war hier ganz zufrieden mit dem, was Sie letztens über uns geschrieben haben; aber die Zeiten sind komisch, Georgina, das müssen Sie verstehen. Wann möchten Sie vorbeikommen?«
    »Gestern zum Beispiel?« schlug ich vor. Seine Herablassung nahm ich mit einiger Genugtuung entgegen. In meinem Job ist es ganz nützlich, unterschätzt zu werden.
    »Hören Sie, ich will versuchen, Sie so bald wie möglich hereinzubringen, aber der Markt rutscht immer noch, und deshalb stehe ich unter Druck. Die Händler mögen es auch nicht, wenn da Leute herumhängen, während sie ihre Preise schreien. Ich muß vorher die Chefhändlerin fragen.«
    »Wer ist das?«
    Mrs. Kay Fisher. Höchst ehrfurchterregend.«
    Der Name kam mir bekannt vor, aber in diesem Moment konnte ich nichts damit anfangen.
    »Versuchen Sie’s für mich, Des«, bat ich. »Es wäre mir ein gutes Mittagessen wert.«
    »Okay. Ich rufe zurück.«
    »Heute?«
    »Heute.«
    Ich legte auf und lehnte mich zurück. Jetzt war es ein Uhr, und es hatte keinen Sinn mehr, weiter zu telefonieren. Charlie war schon in den Pub gegangen, aber ich mußte erst zur Bank, um Bargeld zu holen. Mein Etat würde jetzt ziemlich eng werden, nachdem der erwartete kleine Bonus aus dem Club sich in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
    Um zehn vor zwei war ich wieder zurück, mit einem Stück Pizza und einem zimtüberstäubten Puddingteilchen, und bereitete mich im Kopf auf das Gespräch mit Celia vor.
    Ich sah meine Post durch, während ich ihre Nummer wählte. Von Barnaby nichts. Aber Warren hatte eine Nachricht hinterlassen: Er wollte sich am Abend mit mir treffen.
    Celia meldete sich überrascht, nachdem ihre Sekretärin mich angekündigt hatte.
    »George?«
    »Ja. Hallo...« Die Schnellfeuerkonversation, die ich - »raus mit der Sprache! « - geplant hatte, weigerte sich, zur Erprobung herauszukommen.
    »George?« Bei meinem verlegenen Schweigen fragte sie sich, ob ich noch am Apparat sei.
    »Ja. Hallo.« Im Aufwallen der Gefühle schwoll mir der Hals an, und ich brachte kaum noch einen Laut hervor.
    »George? Ist alles in Ordnung?« Sie klang ehrlich besorgt, und das half mir, obwohl ich wußte, daß ich ihrer Stimme nie wieder würde trauen können.
    »Ja. Entschuldige. Wie geht’s dir?«
    »Prima. Na, du weißt ja, man schlägt sich so durch. Und du?«
    »Mir geht’s gut. Naja, für die Familie gab es schlechte Nachrichten. Julian ist tot.«
    Sie sagte, sie sei erschrocken und es tue ihr furchtbar leid, und sie sagte es mit soviel Enthusiasmus und Besorgnis, daß ich den Eindruck hatte, sie wolle mehr wiedergutmachen als nur den Tod meines Cousins. Die Tatsache, daß sie davon nichts wußte, bedeutete, daß sie nicht mehr mit Eddie zusammen war, denn sonst hätte er es ihr erzählt. Sie fing an, mich nach dem Rest der Verwandtschaft auszufragen, aber ich unterbrach sie.
    »Hör mal, kannst du mir einen Gefallen tun?«
    »Natürlich«, antwortete sie mit feierlicher Intensität. »Überprüfe doch mal folgende Firma. Ein brandneuer Software-Laden mit Sitz in Nordkalifornien. Ich brauche Informationen

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