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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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darüber, aber ich komme nicht durch. Das Übliche: Kapital, Investoren, ob es eine Aktiengesellschaft oder ein Privatunternehmen ist, wer die Direktoren sind und so weiter.«
    »Gemacht. Wann brauchst du es?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Okay. Ich mache mich gleich dran.« Nach einer Pause fügte sie hinzu: »Hör mal, George, warum wollen wir uns nicht treffen? Es ist lange her und so weiter. Vielleicht wäre es gut, für uns beide...«
    »Hm, vielleicht..., aber im Moment kann ich nicht weitersprechen. Hör mal, ich muß... Melde dich, sobald du kannst; dann unterhalten wir uns.«
    Die Wut in mir schien vom Pessar bis herauf in meine Brust zu brennen, und ich warf den Hörer auf die Gabel wie ein heißes Stück Eisen. Was für eine Rache hatte ich diesem Mädchen zugedacht. In den vergangenen zwei Jahren war sie immer verschlagener, immer abscheulicher und immer hinterlistiger geworden, seit ich in jener denkwürdigen Nacht ihr entsetztes, scharfgeschnittenes Gesicht hinter Eddies nackter Schulter in meinem Bett gesehen hatte. Tausendmal hatte ich sie inzwischen in einer Wiederholung dieser Szene ermordet; ich war hineingestürmt und hatte blutige Rache genommen. Die Realität war weniger befriedigend für mich gewesen. Ich hatte dagestanden, sprachlos, kraftlos, das Blut war mir aus dem Gesicht gewichen, und ich hatte die Hand vor den Mund gedrückt. Nach einem Augenblick des Schreckens waren sie aufgesprungen und hatten dabei ihre nassen Bäuche und ihre rosig gedrückte Haut entblößt - und ich war aus dem Zimmer gerannt. Dann hatte ich unten in unserer Maisonette in Clapham gesessen und mitangehört, wie ihre Füßchen eilig von Stuhl zu Stuhl getrippelt waren, während sie ihre teuren Klamotten zusammengerafft haben. Aber in meiner Erinnerung konnte ich Celia nie wieder angezogen sehen - ich erinnerte mich nur an ihre fetten Waden und ihre baumelnden Brüste. Als sie weg gewesen war, hatte Eddie meine Taille umfaßt, während ich mich ins Spülbecken übergab. »Verzeih mir, Baby«, hatte er gesagt. »Verzeih mir.« Aber das hatte ich nie getan.
    Die Erinnerung an seine schuldbewußte Stimme verhallte, als ein Anruf für mich kam. Es war Des Pritchard, und er hatte arrangiert, daß ich am nächsten Morgen um neun bei Broadwick vorbeikommen könnte. Ich notierte den Termin in meinem Kalender und tippte ihn in den Computer für die Eintragung im elektronischen Terminkalender der Redaktion.
    Ich erledigte noch zwei Anrufe im Zusammenhang mit Stories, für die ich eingeplant war, und danach legte ich auf dem Bildschirm eine neue Datei an, machte in dem Müll auf meinem Schreibtisch ein bißchen Platz für mein Notizbuch und fing an zu schreiben. Es war sieben, als ich fertig war, aber in der Redaktion herrschte immer noch Betrieb. Charlie hockte düster an seinem Schreibtisch und schob irgendwelche Papiere hierhin und dorthin, und ich erbot mich, ihm ein Bier im Crown zu spendieren. Es war elf, als wir nach Hause schwankten.
     
    Max hatte vereinbart, daß Nick Weston, ein freier Fotograf, mich vor dem Büro von Broadwick & Klein, einer der angesehensten Brokerfirmen in der City of London, erwarten sollte. Es war ein kalter, strahlender Herbstmorgen, und die Sonne blitzte auf den verspiegelten Doppelglasfenstern und den tiefschwarzen Marmorklötzen, die das gewichtige Portal des hohen Gebäudes in Bishopsgate stützten. Ungeduldig wartete ich draußen auf Nick. Mir lag daran, daß es schnell ging, damit ich mich anderen Dingen, die ich geplant hatte, zuwenden konnte. Nick erschien pünktlich auf die Minute; er trug einen Aluminiumkoffer, und aus einer Innentasche seiner Oversizedjacke lugte ein Exemplar des Private Eye hervor. Er blieb einen Moment stehen, um einen Zigarettenstummel wegzuwerfen und mit der Schuhsohle zu zerreiben.
    Wir stießen die schweren Glastüren auf und wehten nebeneinander in das Gebäude wie Altpapier von der Straße. Am Rande einer mit grauen Marmorplatten ausgelegten Eingangshalle blieben wir stehen; der Raum hatte die Form eines Dollarzeichens, das zunächst auf eine ovale, mattschwarze Rezeption und dann auf einen Glasröhrenaufzug zulief. Der Aufzug pumpte geräuschlos auf und ab und beförderte Männer mit naßglänzend zurückgekämmtem Haar und scharfgeschnittenen Anzügen und die eine oder andere F rau im Nadelstreifen-Powerdress.
    Eine rothaarige, cremehäutige Empfangsdame, flankiert von zwei schwarzen Sicherheitsposten mit unergründlichen Mienen, lieferte zur

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