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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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Titelstory.«
    Er lächelte mich verschlagen an. Da war die Peitsche, der sanfte Druck seiner stacheligen Pfote. Wenn ich noch Motivation gebraucht hätte - soeben hatte er mir das kleine bißchen Extra-Antrieb gegeben. Bring mir die Story, oder du bist deinen Job los- und das war sein Ernst. Er war ein harter Mann. Meine Wangen liefen rot an. Ich biß mir auf die Lippe und nickte, während ich mich murmelnd entschuldigte und wegging.
    Als ich meine Tasche von meinem Schreibtisch nahm, rief Max mich noch einmal herüber. Diesmal ging es ohne Requisiten ab: keine Zigarre, kein Telefonbuch, kein Tiptiptip auf der Tastatur. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück; seine blassen, blaugeäderten Hände ruhten auf den Armlehnen, und er sah mir gerade in die Augen.
    »Ich erwarte, daß Sie sich heute abend noch einmal hier melden. Wenn Sie nicht auftauchen oder bis ein Uhr angerufen haben, rufe ich die Polizei. Meine Haushälterin hat Ihnen bereits ein Bett zurechtgemacht, falls Sie sonst keine Bleibe haben. Ich wünsche nicht, daß Sie irgendwelche persönlichen Risiken eingehen. Ein Kinnhaken ist eine Sache, aber es könnte leicht sehr viel schlimmer kommen, wenn die Verantwortlichen in dieser Sache glauben, daß Sie ihnen auf die Schliche gekommen sind. Und jetzt hauen Sie ab.«
    Also haute ich ab - und machte mich auf die Suche nach Warren.
     

  Ich hatte Verspätung, aber Warren wartete am Tresen in dem überfüllten Pub. Er hatte einen Platz an einer Säule gefunden und beobachtete die Tür. Die fließenden Klänge der frühen Billie Holliday drangen aus einem Kellerclub herauf in die verräucherte Kneipe.
    Warren hatte mich hereinkommen sehen und schaute mir, ohne zu lächeln, entgegen, als ich mir meinen Weg zu ihm bahnte. Die Andeutung von Erschrecken in seinem Gesicht und gelegentliche starre Blicke von dem einen oder anderen Kneipengast erinnerten mich an mein ramponiertes Aussehen. Ich hatte mich seit einer Weile nicht mehr im Spiegel gesehen. Der Schmerz im Kieler hatte fast aufgehört, aber immer wieder vergaß ich die blühenden Veilchen in meinem Gesicht. Warren sah aber auch verändert aus. Er war gekleidet wie ein Dressman. In seinem schicken Anzug und mit geschorenen Locken sah er seriös und geschäftsmäßig aus.
    »Wer war das? Der neue Boyfriend?« fragte er sarkastisch und reichte mir ein Glas honigfarbenen Wein.
    Ich riß flink seine Zigarettenschachtel auf, während er die Drinks bezahlte, wozu er zwei knisternde Scheine aus einem goldenen Banknotenclip zog.
    »Zwei ziemlich aggressive junge Männer in City-Kleidung, ehrlich gesagt. Nick - so heißt er - ist nicht der neue Boyfriend, sondern ein freier Fotograf, der für unser Blatt arbeitet, und ein Freund von Max; er war so nett, mich mit nach Hause zu nehmen. Ich war in einem ziemlich miserablen Zustand; das habe ich versucht dir zu sagen, aber du warst zu bockig, um zuzuhören.«
    Ich fand, daß dieses unterstützende Detail mir half, überzeugender zu lügen. Die Zigarette hing unangezündet zwischen meinen Lippen.
    Warren reagierte ohne Kommentar, und als seine kühlen Hände sich vor meinem Gesicht um die Flamme wölbten, bemerkte ich die gestärkten Manschetten, die sich neu und weiß von seiner Café-au-lait-Haut abhoben, und das Funkeln einer goldenen Armbanduhr. Bei näherem Hinsehen stellte ich fest, daß sein dunkelgrauer Zweireiher handgenäht war. Die tiefgrüne Seidenkrawatte lag glatt und kalt wie ein Hecht auf seinem Hemd.
    »Ein Vorstellungsgespräch oder so was?« Spöttisch befingerte ich sein Revers.
    Er schob meine Hand sanft, aber entschlossen beiseite.
    »Ich gehe nachher noch weg.«
    Er war höflich, aber distanziert. Ich fragte mich, ob er sich mit einer Frau traf und ob ich sie zu sehen bekommen würde. Ich fühlte mich versucht, zu fragen, aber ich wagte nicht, noch weiter zu sticheln. Warren hatte irgendwann in letzter Zeit seinen Sinn für Humor verloren. Ich meinen übrigens auch. Wenn man erst vor kurzem so zurückgewiesen worden ist, wie es mir passiert war, dann hat es etwas besonders Ärgerliches, einen verflossenen Freier dermaßen aufgedonnert wegen einer anderen Frau zu sehen. Insgeheim wünschte ich mir, er hätte so verheerend ausgesehen wie ich. Statt dessen verzichtete er ganz unverhohlen auf das, was man als akzeptable Trauerperiode hätte bezeichnen können.
    Einigermaßen gereizt verlangte ich geröstete Nüsse und eine Tüte Chips, und gehorsam bestellte und bezahlte er das Gewünschte, während ich

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