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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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irgendwo in einem großen, sicheren Computer, unerreichbar für Leute wie Warren, hoffentlich. »Ich glaube, ich kann seine Nummer besorgen«, sagte ich, bevor ich mein Glas austrank. »Wenn ich sie nicht habe, hat Anne sie.«
    »Nein.«
    »Was nein?«
    »Ich mach’s nicht.«
    »Das soll ein Witz sein«, sagte ich und starrte ihn an.
    Er drehte sich zu mir um und wiederholte, was er gesagt hatte. Es war kein Witz.
    »Warum denn nicht? Komm schon, es würde dir einen Heidenspaß machen. Wir haben so was doch schon öfter gemacht -denk nur an die Ölfirma...« Seine Weigerung verschlug mir fast die Sprache. Es hatte Zeiten gegeben, da hätte er mich auf so ein Angebot hin begeistert zur Tür geschleift, um seinen Kram zu holen. Er hatte seinen Sinn für Abenteuer verloren; er hatte sich ohne Abmeldung verflüchtigt.
    »Laß es sein, Georgina; es ist zu gefährlich, verdammt. Das ist kein Spaß mehr. Es ist kein blödes Spiel. Sie wissen von dir, sie wissen, daß du Bescheid weißt. Erst deine Wohnung, dann das hier...« Er deutete auf mein Gesicht. »Die kommen wieder... und ziemlich bald sind die auch hinter mir her. Diese Clowns haben echte Kohle damit gemacht-verstehst du? Die erlauben nicht, daß ihnen das jemand versaut. Also hör auf, es zu versuchen. Reg dich ab. Und jetzt muß ich los - es sei denn, du willst mir die Nacht versüßen.«
    Achselzuckend klopfte er an seine Jackentasche, um sich zu vergewissern, daß er seine Brieftasche noch hatte, und wollte sich zum Gehen wenden. Ich schlug ihm mit der Hand auf die Schulter.
    »Du Scheißer! Rede nicht so mit mir! Das kannst du mir nicht an tun. Du könntest es mühelos machen. Es wäre ein toller Hack für dich. Was ist los mit dir? Da sitze ich auf der größten verdammten Story meines Lebens, mit dem zusätzlichen Bonus, daß ich Eddie ein für allemal aus dem Verkehr ziehen kann, und du sagst nein? Herrgott, er hat jemanden ermordet!«
    »Eben.«
    Frustriert wandte ich ihm den Rücken zu, lehnte mich an die Theke und stemmte das Kinn auf die Hand. Am liebsten hätte ich vor Wut geheult. Klugerweise wartete Warren eine volle Minute, bevor er mir die Hand auf die Schulter legte.
    »Willst du wieder nach Hause gehen?« fragte er zögernd.
    Ich beherrschte mich und erklärte hochfahrend, daß ich in einem kleinen Handgemenge in der Nachbarschaft die Schlüssel verloren hätte und daß Max mich ohnedies erwarte.
    Er blieb stehen und wartete darauf, daß ich ihn wieder ansah, daß meine Wut verrauchte - als könne er es nicht ertragen, seinen Abgang anders als in Gleichgültigkeit hinzulegen. Ich ignorierte ihn und versuchte verzweifelt, mir eine andere Möglichkeit einfallen zu lassen, wie ich Eddie festnageln könnte. Es gab immer einen Plan B. Es mußte einen geben.
    »Hast du die Ausdrucke und die Diskette mit dem Zeug aus der Pizza-Firma noch?« fauchte ich und drehte mich wieder um. Er stand da, die Hände in den Hosentaschen, und der Ausdruck seines pockennarbigen Gesichtes fragte: »Na und?«
    »Ich will sie haben, sobald es dir möglich ist«, sagte ich.
    »Ich hab’ sie weggeschmissen. Tut mir leid, aber...«
    Ich drückte die aufgerauchte Zigarette im Aschenbecher aus. »Spar’s dir. Bei allem Scheiß, den wir uns in letzter Zeit gegenseitig aufgetischt haben, dachte ich, wir wären immer noch Freunde... Kumpel. Ich war bei zig Gelegenheiten dabei, wenn du mit den Maschinen anderer Leute herumgefummelt hast. Du warst immer mit Begeisterung dabei. Ich hätte nie gedacht, daß du ausgerechnet diesmal schlappmachen und mir die Sache verderben würdest - die ganz große Sache. Und glaube mir, sie ist groß, riesengroß. Warren, ich bitte dich: Bitte...«
    Er lachte. Zum erstenmal. Der bittersüße Ton erinnerte mich an den Schmerz, den er verbarg.
    »Du willst mich immer nur benutzen, Babe. Immer soll ich dir einen Gefallen tun. Jetzt geht’s nicht mehr um Geben und Nehmen, nicht wahr? Du willst meinen Verstand aussaugen, weiter gar nichts. Aber du hörst nie auf mich, hörst nie, was ich sage. Ich brauche dich so sehr - aber das ist dir scheißegal. Klar, wir sind Freunde, wenn du willst, aber die Antwort ist immer noch nein. Komm, ich bring’ dich zu deiner verfluchten Redaktion, zu deinem allmächtigen Max und eurer Technology Week.«
    Verachtungsvoll stieß ich seine Hand weg.
    »Verflucht, ich hasse dich.« Ich drehte ihm wütend den Rücken zu und winkte dem Barmann. Plan B war heute abend, mich vollaufen zu lassen.
    »Du sollst mitkommen, habe

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