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Pizza Letale: Palinskis elfter Fall

Pizza Letale: Palinskis elfter Fall

Titel: Pizza Letale: Palinskis elfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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vorgekommen. Und so habe ich mich auf die Suche nach ihr gemacht.«
    Dank Florians Beobachtungen glaubte Palinski so eine Ahnung zu haben, was als Nächstes kam. Ehe Alfredo aber weitersprechen konnte, unterbrach das nervtötende Didelidö, didelidei des Handys das Gespräch. Es war der selbst ernannte Internetsheriff Schneckenburger, der auf den Rückruf seines Freundes Mario wartete.

     
    *

     
    Die beiden jungen Männer, die nach einem schweren Unfall in der letzten Nacht ins Landeskrankenhaus Hollabrunn eingeliefert worden waren, waren nach wie vor ohne Bewusstsein. Kurz vor Aspersdorf hatte ein Lkw am späten Nachmittag in einer Kurve eine Kiste mit in Flaschen abgefülltem, kalt gepressten griechischen Marken-Olivenöl verloren. Die Splitter waren vom Straßendienst beseitigt worden, der feine Ölfilm dagegen hatte sich hartnäckig auf dem Asphalt erhalten.
    Die Polizei hatte das, was dann zwischen Mitternacht und 2 Uhr morgens passiert sein musste, wie folgt rekonstruiert: Beim abrupten Abbremsen vor der Kurve und direkt auf dem Ölfilm war die 250er-Maschine geradeaus weitergerutscht und dann wie eine Kanonenkugel über die Straßenbegrenzung hinausgeschossen. Die beiden jungen Männer waren so unglücklich mit den Köpfen gegen eine Abgrenzung aus Beton geprallt, dass sie trotz der Helme schwere Verletzungen an Kopf und Nacken davongetragen hatten.
    Nach den Ärzten war jetzt die Polizei am Werk, die noch einige Auskünfte für das Protokoll benötigte. Die Identität der beiden jungen Männer hatte anhand der vorgefundenen Ausweise geklärt werden können, dank des Kennzeichens war auch der Halter des Motorrads ermittelt worden.
    Als die beiden Beamten schon wieder gehen wollten, erschien eine übereifrige Schwester mit der Umhängetasche, die der Beifahrer bei sich gehabt hatte. Entweder hatte die gute Frau etwas falsch verstanden oder einen besonders guten Riecher, denn die beiden Kennzeichentafeln, die aus der Tasche herausragten, zogen die Aufmerksamkeit der Polizisten relativ rasch auf sich. Als sich dann der jüngere erinnerte, in den Meldungen von einem gesuchten Pkw mit dem Kennzeichen ›W 12 344 L‹ gelesen zu haben, stand fest, dass von Arthur Passwengers gestohlenem Mercedes zumindest eine erste Spur gefunden worden war.

     
    *
    Miki ging Palinski mit seinem ›Kaffeesudlesen‹ im Internet langsam auf die Nerven. Er wollte ja nicht ungefällig sein und würde sich für den alten Freund gern durch die mehr oder weniger wirren Diskussionsbeiträge geltungsbedürftiger World-Wide-Web-Junkies kämpfen, wenn sich der Herr Ministerialrat etwas davon versprach. Im Gegensatz zu ihm, der überhaupt nichts davon hielt, versteht sich. Versteckte Hinweise auf Verbrechen im Internet, so ein Blödsinn. Aber bitte, was tat man nicht alles für einen Freund.
    Doch alles zu seiner Zeit und vor allem, wenn man sie hatte. Das hatte er dem Schnecki jetzt hoffentlich auch klargemacht. Und ihm gleichzeitig versprochen, sich zu melden, sobald er ihm etwas zu sagen hatte. Und damit basta.
    Alfredos Gesicht hatte während des Telefonates wieder einen ganz traurigen Ausdruck angenommen. Er starrte aus dem einzigen Fenster hinaus in den begrünten Innenhof.
    »Ist das die berühmte …?«, er deutete auf die vor dem Fenster stehende Bank, mit der Palinskis kriminalistische Karriere ihren Anfang genommen hatte.
    »Ja, das ist sie«, bestätigte Mario, dem diese Frage langsam auf die Nerven ging. Jeder Mensch, der über seine berufliche Entwicklung Bescheid wusste und aus diesem Fenster blickte, wollte dasselbe wissen. Am Anfang hatte das Interesse noch sein Ego gestreichelt, inzwischen ging ihm diese ewig gleichbleibende Frage nur mehr auf den Sack.
    »Jetzt aber weiter im Text. Wo sind wir stehen geblieben?«
    Alfredos Suche nach Marika Sanders war schließlich von Erfolg gekrönt. »Ich habe sie und den Herbert Sandhaber dann im Borsalino getroffen, da ist sie schon immer gern hingegangen.«
    Das war Palinski schon aus Florians Bericht über die Beschattung der Sanders bekannt. Es war aber gut für Alfredos Glaubwürdigkeit, dass sich seine Version der Ereignisse damit deckte.
    »Nach der Begrüßung, ich wollte mich gerade zu den beiden setzen«, fuhr der mittlere Bertollini-Bruder fort, »habe ich aus den Augenwinkeln bemerkt, dass ein Mann aus der Tür zu den WCs herauskommt. Als der mich gesehen hat, ist er sofort stehen geblieben, hat sich umgedreht und ist wieder zurück ins Gabinetto. Der wollte eindeutig

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