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PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc

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Titel: PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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über solche Expeditionen geheim sind. Ich meine nur - woher willst du sicher wissen, ob sie es nicht sind? Und woher willst du außerdem wissen, daß die, nach der du suchst, nicht zu denen gehört, die geheim sind?“
    „Das kann ich natürlich nicht“, sagte Jim. „Mich beunruhigt nur der Gedanke, daß ich nicht auf die Idee gekommen bin, daß irgendein Teil der Geschichte dieses Planeten nicht voll zugänglich ist.“ Er dachte einen Moment lang nach. „Wer hat denn Zugang zu den geheimen Beständen des Archivs?“
    „Na“, sagte Adok in dem leicht überraschten Tonfall, der für ihn der stärkste Ausdruck dieses Gefühls war, „alle Hochgeborenen haben selbstverständlich Zugang zu allen Informationen. Da du sowohl über der Erde als auch unterirdisch gehen kannst, wohin du willst, brauchst du eigentlich nur zu einem der Lernzentren für die Kinder der Hochgeborenen zu gehen.“
    Er brach plötzlich ab.
    „Nein“, sagte er mit leiserer Stimme. „Daran habe ich nicht gedacht. Du kannst natürlich zu einem der Lernzentren für die Hochgeborenen gehen, aber das wird dir nichts nützen.“
    „Du meinst, die Hochgeborenen werden mir die Benutzung ihrer Lernzentren nicht gestatten?“ fragte Jim. Er beobachtete Adok genau. Auf der Thronwelt war nichts sicher, auch nicht die durchsichtige Ehrlichkeit einer Person wie Adok. Wenn Adok ihm nun sagte, es gäbe so etwas wie eine Bestimmung dagegen, daß er das Lernzentrum benutzte, dann war das erst das zweite Verbot auf einer einzigartig verbotslosen Welt, auf das er auf der Planetenoberfläche gestoßen war. Die erste war selbstverständlich die Bestimmung, daß niemand den Kaiser aufsuchen durfte, wenn er nicht ausdrücklich gerufen wurde. Adok aber schüttelte den Kopf.
    „Nein“, sagte Adok. „Ich glaube nicht, daß dich jemand aufhalten würde. Es ist nur so, daß du die Lesegeräte an der Oberfläche nicht benutzen können wirst. Sie sind nämlich für den Gebrauch der jungen Hochgeborenen eingestellt, und die lesen so schnell, daß normale Menschen nicht folgen können.“
    „Du hast mich doch lesen sehen“, sagte Jim. „Lesen sie noch schneller?“
    „Viel schneller“, sagte Adok. Er schüttelte wieder den Kopf. „Viel, viel schneller.“
    „Das macht nichts“, sagte Jim. „Bring mich zu einem der Lernzentren.“
    Adok zuckte die Achseln nicht - eigentlich war es fraglich, ob er zu einer solchen Geste an seinen Schultern nicht ohnehin zu viele Muskeln hatte, selbst wenn seine Natur sie zugelassen hätte. Sofort befanden sie sich über der Erde in einem großen Gebäude, das einer enormen Loggia ähnelte - oder vielmehr einem griechischen Tempel mit einem Dach, Säulen, auf denen es ruhte, einem Fußboden, aber ohne deutliche Außenwände. Durch die Säulen waren ein grüner Rasen und ein blauer Himmel sichtbar. Auf dem Boden saßen auf verstreut liegenden Polstern Kinder aller Altersgruppen, die offensichtlich von Hochgeborenen abstammten. Jedes von ihnen sah auf einen Schirm, der geneigt vor ihnen in der Luft schwebte. Wenn sich die Kinder auf ihren Polstern bewegten, folgte er ihren Bewegungen, so daß er immer mit dem gleichen Neigungswinkel von fünfundvierzig Grad vor ihnen in der Luft hing, wie es Jim von den Lesenischen im unterirdischen Archiv her vertraut war.
    Einige der Kinder sahen kurz zu Jim und Adok hinüber, aber keines von ihnen widmete den Neuankömmlingen mehr als eine Sekunde Aufmerksamkeit. Jim kam zu der Überzeugung, die Tatsache, daß weder er noch Adok Hochgeborene waren, machte sie beide praktisch unsichtbar, solange sie nicht gebraucht wurden.
    Jim ging zu einem der Kinder hinüber und stellte sich dicht dahinter - ein Junge, der so groß wie Jim selbst war, jedoch einen extrem dünnen Körper und das Gesicht eines Zehn- oder Zwölfjährigen hatte. Vor dem Jungen lief die gleiche Linie von Buchstaben über den Schirm, an die sich Jim unter der Erde gewöhnt hatte. Jim sah sich diese Linie an.
    Sie bewegte sich mit enormer Geschwindigkeit unscharf über den Schirm. Jim runzelte die Stirn, starrte genau darauf und versuchte, seine Wahrnehmung der Geschwindigkeit anzupassen, um den unregelmäßigen, geschwungenen schwarzen Strich in lesbare Buchstaben zu verwandeln.
    Erstaunlicherweise gelang ihm das nicht.
    Plötzlich durchzuckte ihn ein Gefühl, das Zorn sehr nahe kam. Er war noch nie auf etwas gestoßen, das jemand anders schaffte, das er innerhalb der Grenzen seiner eigenen physischen Fähigkeiten nicht ebenfalls

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