PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc
runzelte die Stirn. „Vielleicht solltest du dir nicht zuviel erhoffen.“
„Das tue ich nicht“, sagte Jim.
Innerhalb von wenigen Stunden war der Schirm eingerichtet und schwebte in einem der weniger benutzten Räume von Ros Apartment. Von da an verbrachte Jim die Zeit, die er vorher für das Archiv in dem unterirdischen Bereich verwendet hatte, in Ros Apartment.
Im Verlauf der nächsten Woche machte er jedoch kaum Fortschritte. Er gab es völlig auf und benutzte die letzten Tage vor der Party damit, mit Adok in dem unterirdischen Dienstbotenbereich umherzuwandern und die stumme Sprache zu beobachten, die dort im Gebrauch war. Er verstand sie inzwischen völlig, aber lästigerweise war das meiste, was er aufnahm, durch Handzeichen weitergegebener Klatsch, aber auch Klatsch konnte sich durchaus als nützlich erweisen, wenn er richtig gesammelt und ausgewertet wurde.
Jim kehrte von dem letzten dieser Ausflüge nur ungefähr eine Stunde vor der Party zurück. Er fand in dem Hauptraum seines Quartiers Lorava vor, der dort stand und auf ihn wartete.
„Vhotan erwartet dich“, sagte Lorava abrupt, als Jim erschien.
Ohne weitere Vorwarnung fand sich Jim zusammen mit Lorava in einem Raum wieder, in dem er bisher noch nicht gewesen war. Adok stand an seiner anderen Seite. Die Einladung war also offensichtlich auch an den Starkianer ergangen.
Vhotan saß auf einem Polster vor einer in der Luft schwebenden Platte, an deren Oberseite einige Knöpfe in verschiedenen Farben und Formen angebracht waren. Er drückte scheinbar ziellos diese Knöpfe oder drehte an ihnen, tat das aber mit einem Ernst und einer Intensität, die andeuteten, daß seine Handlungen keineswegs unwichtig waren. Trotzdem unterbrach er seine Tätigkeit bei ihrem Erscheinen, erhob sich von seinem Polster und kam zu Jim herüber.
„Dich brauche ich etwas später, Lorava!“ sagte er.
Der dünne, junge Hochgeborene verschwand.
„Wolfling“, sagte Vhotan zu Jim, und seine gelblichen Augenbrauen zogen sich zusammen, „der Kaiser wird an deiner Party teilnehmen.“
„Ich glaube nicht, daß das meine Party ist“, antwortete Jim. „Meiner Ansicht nach ist das Slothiels Party.“
Vhotan wischte den Einwand mit einer kurzen Bewegung seiner schmalen Hand zur Seite.
„Du bist der Anlaß dafür“, sagte er. „Und du bist der Grund, warum der Kaiser daran teilnehmen will. Er möchte sich noch einmal mit dir unterhalten.“
„Selbstverständlich“, sagte Jim. „Ich kann jederzeit kommen, wenn der Kaiser mich rufen möchte. Dazu bedarf es keiner Party.“
„Er zeigt sich in der Öffentlichkeit von seiner besten Seite!“ sagte Vhotan scharf. „Aber das ist jetzt gleich. Es geht darum, daß der Kaiser während der Party mit dir sprechen will. Er wird dich zur Seite nehmen und dir wahrscheinlich eine Menge Fragen stellen wollen.“
Vhotan zögerte.
„Ich werde gern jede Frage des Kaisers beantworten“, sagte Jim.
„Ja. genau das wirst du tun“, sagte Vhotan mürrisch. „Du mußt jede seiner Fragen vollständig beantworten. Verstehst du? Er ist der Kaiser, und ich möchte, daß du seine Fragen so lange beantwortest, bis er die nächste stellt, auch wenn er dir nicht seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken scheint. Du sprichst also weiter, bis er die nächste Frage stellt oder dir sagt, du sollst still sein. Verstehst du?“
„Völlig“, sagte Jim. Er sah in die zitronengelben Augen des älteren Hochgeborenen.
„Ja. Na gut“, sagte Vhotan, drehte sich abrupt um, ging zu seiner Konsole von Knöpfen zurück und setzte sich wieder davor.
„Das ist alles. Du kannst jetzt in deine Unterkunft zurückkehren.“
Seine Finger begannen wieder, sich über die Knöpfe zu bewegen. Jim berührte Adok am Arm und transportierte sich in den Hauptraum seines Apartments zurück.
„Was hältst du davon?“ fragte er Adok.
„Was ich davon halte?“ fragte Adok langsam zurück.
„Ja“, sagte Jim. Er sah den Starkianer scharf an. „Meinst du nicht, daß das, was er da gesagt hat, zum Teil recht merkwürdig war?“
Adoks Gesicht blieb völlig ausdruckslos.
„Nichts, wobei es um den Kaiser geht, kann je merkwürdig sein“, sagte er. Seine Stimme klang seltsam abgeklärt. „Der Hochgeborene Vhotan hat dir die Anweisung erteilt, alle Fragen vollständig zu beantworten. Das ist alles. Mehr kann nicht dahinterstecken.“
„Ja“, sagte Jim. „Adok, du bist als mein Stellvertreter an mich ausgeliehen worden, aber du gehörst doch noch immer dem
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