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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Geräusch, so laut und penetrant, dass es knapp am Rand der normalen Hörschwelle lag. Er spürte es mehr, als dass er es hörte, ein schrilles Bellen. Er schreckte derart heftig zusammen, dass er zurückzuckte und unabsichtlich die Tür wieder zuschlug.
    Bei dem Krach schreckten auch andere Dinge hoch. Ein Schwarm großer weißer Schwirrer stieg in die Luft und verschwand oben über das Dach.
    Das Geräusch ertönte erneut. Obwohl er es diesmal halb erwartet hatte, fuhr er wiederum heftig zusammen. Er schleppte sich zu der Wand neben der Tür, wobei er sich ungewollt Blooms Hinterkopf an den Brettern aufschlug. Seine linke Hand schoss vor, packte den Türrahmen, und er spürte, wie die Gelenkstütze sich schloss und ihn dort verhakte.
    Falk begriff etwas. Er erkannte das Geräusch nicht. Es war einfach ein scharfer, merkwürdig verzerrter Laut, der ihn zusammenschrecken ließ, weil er so abrupt kam. Aber er reagierte mit größerer Beklemmung und Angst. Das Zusammenfahren des Körpers passte nicht zu der einfachen Neugier im Kopf. Es war, als ob Blooms Körper wüsste, was das für ein Geräusch war. Es war, als wüsste Blooms Muskelgedächtnis, dass er Angst haben musste.
    Das Geräusch ertönte ein drittes Mal. Jetzt entdeckte Falk einen verbrannten Geruch in der kalten Luft. Er zog sich zurück, gehorchte dem achtsamen Instinkt von Blooms Körper. Er schob sich in den Türrahmen, benutzte die Nische als Deckung.
    Er hörte Schritte. Stiefel platschten im langsamen Lauf durch Pfützen. Zwei Gestalten, bloße Schatten, joggten über das Ende der Gasse und überquerten den offenen Hof der Wetterstation. Falk erhaschte nur den allerkürzesten Blick auf sie, aber er wusste, dass sie beide Dinge trugen, schwere Dinge.
    Werfer. Strahlenwerfer.
    Wiederum hörte er das Geräusch, diesmal begleitet von einem leichten Blinken aus der Richtung, in der die Gestalten verschwunden waren.
    Jetzt wusste er, worum es sich bei dem Geräusch handelte.
    Werferfeuer. M3A-Entladungen.
    Er öffnete die Tür mit zitternder rechter Hand, gelangte in das Dunkel des rückwärtigen Korridors der Station und schloss die Tür hinter sich.
    Die Luft im Innern war kühl. Sie roch schal, verbrannt, ein Nachgeschmack. Er roch verbranntes Blut und Scheiße.
    Schwankend ging er weiter in die Basis hinein, wobei er sich mit der Hand an der linken Wand abstützte.
    Er war auf halbem Weg den Korridor hinab, als er von hinten angegriffen wurde. Ein Arm schloss sich um seine Kehle. Es war ein Gefühl, als ob er von einem Kleiderschrank abgefangen worden wäre.
    »Kein Wort! Kein Wort!«, zischte ihm eine Stimme ins rechte Ohr. Etwas anderes steckte gleichfalls in seinem rechten Ohr: die kalte Mündung einer Waffe.
    Er ließ sich aus dem Korridor in einen kleinen Schlafraum ziehen, der nach alten Socken und schlechter Lüftung roch. Der Raum war schwach erleuchtet, unaufgeräumt, ein geteiltes Zimmer, übersät mit schmutziger Kleidung. Bilder von Shiona Kona zierten die Wände über der linken Liege.
    Bigmouse ließ seinen Hals los und schob ihn von sich weg, damit er ihn sich ansehen konnte. Der Colt blieb auf sein Gesicht gerichtet.
    »Nes? Nes? Scheißdreck!«
    Falk blinzelte und schwankte. Er setzte sich schwer auf eine der Liegen und schlug sich dabei den Kopf an einem Regal an.
    »O Scheiße! Nestor!«, zischte Bigmouse und steckte die Pistole ein. »Mein Gott, ich wollte dir doch nicht wehtun! Mein Gott! Mein verdammter Gott!«
    Er kniete sich vor Falk hin und spähte wild in Blooms Gesicht.
    »Was ist passiert? Nes? Was ist mit dir passiert?« Seine Stimme war ein angestrengtes Flüstern, das verzweifelte Bemühen, einen Laut von sich zu geben, im Zaum gehalten vom Entsetzen. Falk hatte Bigmouse noch nie so erlebt, und er wusste, dass es bei Bloom ebenfalls so war. Der Stress trieb Bigmouse an einen Punkt, dass er einfach und brutal abschaltete.
    Bigmouse ergriff Blooms Kopf mit beiden rauen Händen, zu beiden Seiten des Kiefers. Falk maunzte und wollte sich wehren, aber Bigmouse verdrehte Blooms Schädel, musterte ihn kritisch, versuchte, ihn ins Licht zu bekommen.
    »Scheißdreck, dich hat’s erwischt. Dich hat’s erwischt, Bloom! Oh, Scheißdreck!«
    Falk bemühte sich, etwas zu erwidern. Bigmouse ließ seinen Kopf nicht los. Die Daumen drückten auf Blooms Wange, auf eine Stelle unter dem rechten Auge, riefen einen Schmerz hervor, der durch das Gesicht zurückstrahlte.
    »Was ist passiert?«, fragte Bigmouse. Er wollte einfach nicht mit der

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