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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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rauen Wetters durch Windschilde abgeschirmt. Die Gasse war ein Pfad, ein schlammiger Weg, der zu einem rückwärtig gelegenen Hof führte. An einer Seite reihten sich Blockhäuser aneinander, an der anderen die Windschilde, darunter das mit der Reklame für das Berry-Happy-Lächeln ® . Sie schirmten die Station von der Seite ab.
    Es war ein Raum für nichts, wirklich, ein Durchgang fernab vom Geschehen. Wie der tote Raum unter dem Fenster im Waschraum ließen sich dort bequem Leichen hinschleppen und deponieren. Sowohl er als auch Stabler waren vom Hauptgebäude hierhergezerrt worden. Trotz des Regens erkannte Falk immer noch die Furchen, die sie dabei hinterlassen hatten. Noch ein weiterer Leichnam lag hier, ein dritter SOMD-Soldat. Falk konnte ihn erst jetzt sehen, nachdem er aufrecht saß. Der Leichnam lag auf der anderen Seite von Stabler, das Gesicht nach unten. Falk war nicht sicher, glaubte aber, in dem Soldaten denjenigen namens Martinz zu erkennen. Er hatte drei büschelige Austrittswunden im Rücken, wie kleine Vulkane aus Eiter.
    Man hatte ihnen sämtliche Waffen abgenommen, und es gab einige Anzeichen dafür, dass Munitionsbeutel und -taschen geleert worden waren.
    Er wünschte sich inbrünstig, Position und Gleichgewicht beherrschen zu können. Da die linke Seite erstarrt und seine motorische Kontrolle im Eimer war, lehnte er ziemlich geneigt an dem Windschild, wie ein hoffnungsloser Invalide in einem Krankenhausbett, der auf eine Schwester wartete, die ihm die Kissen aufschütteln und ihn wieder richtig hinsetzen würde. Seine rechte Hand lag schlaff in seinem Schoß. Er spürte den Speichel, der ihm über die Lippen trat und sich in einem langen Streifen bis hinab auf sein Hemd zog.
    Eine Weile lang saß er da, dann unternahm er einen weiteren Versuch, sich aufzurichten. Er entdeckte, dass die Unbeweglichkeit in seiner linken Seite zum Teil auf die Gelenkstütze zurückzuführen war, die dazu gedacht war, Spannung aufzunehmen, aber weiterhin sperrte. Alles benötigte ein halbes Dutzend Anläufe. Geduld aufbringen zu müssen, brachte ihn zur Weißglut, aber Geduld war das Einzige, was funktionierte. Jede Bewegung, jede Regung, wiederholte er immer und immer wieder, bis er sie richtig hinbekam. Seine Bewegungen waren unbeholfen und erbärmlich ungenau. Er hätte seinen Mund nicht mit einem Löffel finden können. Und hätte er eine Nadel einfädeln sollen, er wäre nicht mal imstande gewesen, die Nadel aufzuheben.
    Weil die Gelenkstütze nach wie vor fest um seinen schlaffen, eigensinnigen Arm lag, wurde sie zu einem Aktivposten. Zu einer festen Stütze, auf die er sich verlassen konnte, einer Gliedmaße, die auf jeden Fall starr bliebe und nicht plötzlich nachgäbe. Er kroch am Fallrohr der Dachrinne entlang und zog sich dann daran hoch. Was einige Tausend Jahre benötigte. Kontinente verschoben sich, während sie darauf warteten, dass er in die Höhe kam. Das unkontrollierbare Schwanken und Nicken seines Kopfs machte ihn so wahnsinnig, dass er einen wortlosen Schwall wütender Geräusche ausstieß.
    Dann stand er aufrecht da, angelehnt, jedoch aufrecht, Regen im Gesicht, Schmerz in den Adern – und in jeglicher Hinsicht so hilflos, wie er es beim Erwachen gewesen war.

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    Er ging wie ein Zombie, wie ein trampelndes, abgewracktes Ding, dem bloß die rudimentärste Stamm hirnverbindung zwischen Impuls und Handlung verblieben war. Er ertastete sich seinen Weg mit der tauben linken Hand, benutzte die Gelenkstütze als Stütze und zum Wahren des Gleichgewichts, kratzte mit ihrem steifen Rahmen über die Windschilde, dann über die Mauer, dann über einen Türrahmen. Eine Hand an der Mauer, Beine breit gespreizt, hielt er sich wie ein Matrose auf einem Schiff, das auf einer mächtigen Dünung ritt. Er spürte, wie sich sein geliehener Körper bei der Anstrengung überhitzte. Schweiß strömte ihm über Rücken und Brust und kühlte sich dann in Regen und Wind ab.
    Noch immer war niemand gekommen, hatte den Tank geöffnet und ihn aus Nestor Bloom herausgehoben. Kein Ayoob, keine Cleesh, kein Bari- verdammter -Apfel!
    Der Regen ließ nach. Der Wind ließ nach. Das Licht wurde gelb und der Tag herb. Alles wurde still, außer dem Wasser, das gurgelnd die Regenrinnen hinablief oder von den Dachtraufen tropfte.
    Er probierte die Tür. Brauchte drei Anläufe, bis er die rechte Hand auf dem Griff hatte. Die Tür öffnete sich.
    Dann wurde es laut, plötzlich und schrill. Es war eine Art Un-Geräusch, ein

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