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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Surreales.
    Falk sah Bigmouse an. Er begriff, dass dieser den Schlüsselmechanismus umgangen hatte, um die Elektrik in Gang zu setzen, dass das Lenkradschloss aber nach wie vor eingerastet war. Bigmouse konnte das Rad nicht drehen. Sie fuhren eine gewundene Straße einen steilen Hügel hinab und wurden dabei immer schneller. Und sie konnten nicht lenken. Und die verdammte Shiona Kona kreischte heraus, wie toll doch ihr Freund war.
    Bigmouse setzte den Fuß auf die Bremse, was jedoch bloß zur Folge hatte, dass der Kart auf dem nassen Schlamm ins Rutschen geriet und die Räder durchdrehten.
    »Pass auf …!«, setzte Falk an.
    Sie trafen einen Torpfosten, das Ende eines Metallzauns mit vier Stangen. Durch den Zusammenstoß rissen die Front auf der Beifahrerseite sowie ein Teil des Radlaufs ab. Die Gewalt der Kollision ließ das hintere Ende des Trucks weit hin und her schwingen, sodass es Falk und Bigmouse nach vorn warf.
    Der Fusionsantrieb sprang an. Die zunehmende Geschwindigkeit hatte ihn schließlich zum Leben erweckt. Er klapperte und brüllte wie eine Industriepumpe oder ein schlecht unterhaltenes Fließband. Der Kart zitterte und bockte. Der Auspuff furzte grauen, schmierigen Rauch.
    Sobald die Fusionsmaschine angesprungen war, löste sich das Lenkradschloss von selbst. Bigmouse jauchzte entzückt.
    Sie rasten über den Pfad weiter und zogen Musik hinter sich her.
    Der größte Teil der Ortschaft Eyeburn Hill lag um die Ausläufer des Bergs verstreut. Hinter dem Windpark wurde die Straße bedeutender und verlief an bewässerten Feldern entlang zu einem Dörfchen aus Scheunen und Häusern. Sobald sie den Windpark ein gutes Stück hinter sich gelassen hatten, verlangsamte Bigmouse etwas das Tempo, was ihm Gelegenheit gab, den Knopf zu suchen, der Shiona Konas Gejaule zum Schweigen bringen konnte.
    Sie fuhren in das Dörfchen ein. Eine United-Status-Flagge flatterte an einem Mast, der wie ein Bugspriet an der Vorderseite der Hauptscheune angebracht war. Keine Menschenseele zu sehen. In den Fenstern der Häuser waren die Jalousien herabgezogen. Sie hielten zwischen einem langen, niedrigen, ätzend riechenden Schindelbau, der als Brutbetrieb und Hühnerstall diente, und einer schmalen Hütte, die einen Konverter beherbergte, der aus pflanzlichem Material sowie, da war Falk sicher, Schwirrern Blöcke formte, die als Tierfutter dienten.
    Bigmouse und Preben stiegen ab, um sich die Umgebung anzusehen. Falk stieg ebenfalls aus und blieb beim Kart stehen. Er erwartete, bald zu sterben. Mit der Sehfähigkeit seines rechten Auges stimmte etwas nicht, und seine motorische Kontrolle war schlechter denn je. Ihm war kalt. Er würde sterben, oder er würde erwachen, wenn er aus diesem verdammten Jung-Tank gezogen würde.
    Er umkreiste mehrmals das Nutzfahrzeug, um die Beine in Schwung zu halten. Es war alt und mehrmals aufgemöbelt worden. Am Chassis entlang, unter dem Aufbau, fanden sich Spuren der alten Zollstempel. Das Fahrzeug, oder zumindest seine mechanische Basis, war nach Sechsundachtzig importiert worden. Was nahelegte, dass es in Gebrauch gewesen war, bevor es irgendwelche hiesigen Fabriken gegeben hatte. Entweder das, oder es hatte auf anderen Siedlerwelten gedient. Einige Siedler waren in dieser Hinsicht abergläubisch. Wenn sie oder ihre Familienangehörigen oder Nachkommen auf eine andere Welt weiterzogen, brachten sie oft Fahrzeuge oder Maschinen mit, die ihnen gut gedient hatten, einen Kart, der niemals seinen Geist aufgegeben hatte, eine Satellitenverbindung, die Stürme überdauert hatte, einen Autopflug, der bei der Versorgung einer oder zwei Generationen einer Familie geholfen hatte. Diese Einstellung beruhte zum Teil auf dem bescheidenen Geist, mit dem die Leute gesegnet waren, zum Teil auf dem Verlangen nach Werkzeugen, denen ein Mann vertrauen konnte.
    Ein blau-grüner Schwirrer, groß wie seine Hand, kam brummend herab und umkreiste ihn und den Kart zweimal, langsam und träge. Dann stieg er wieder hinauf in den Himmel. Sein Leib glitzerte wie Glas.
    Falk brach in Tränen aus. Nicht so wie ein kleiner Junge, der sich verlaufen hatte. Er weinte nicht wie jemand, der neben einer ProFood-Theke unter dem warmen Lächeln von Bill Berry stand. Es war ein Weinen aus gebrochenem Herzen, das tiefe, erschütternde Schluchzen des Beraubten. Es war Kummer, und er konnte ihn nicht unterdrücken. Er konnte ihn nicht hinunterschlucken und in sich einschließen.
    Er konnte es nicht, weil es nicht seiner war. Falk war

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