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Planet am Scheideweg

Planet am Scheideweg

Titel: Planet am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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erzeugen und viel Wasser verschmutzen. Wir haben gerechnet und gerechnet. Es ist möglich, wenn auch unter Opfern. Die Opfer entfallen zu zwei Dritteln auf den Kleinverbraucher.«
    »Der sich also seltener waschen und weniger atmen soll!« ergänzte Sherm. »Das war ein Scherz, Kollege Garzon.«
    »Ich weiß. Für diese Planung brauchen wir hauptsächlich eines: nämlich eine kosmische Masse Energie.«
    »Merkwürdig!« sagte Ousmane fatalistisch. »Das hatte ich fast erwartet.«
    Energie ...
    Raumfahrt ...
    Bevölkerung ...
    Umwelt ...
    Ousmane blickte den schweren Ring an, der aus einem Werkstoff mit sonderbaren Eigenschaften bestand. Auch diesen Werkstoff gab es nur an einer Stelle dieses Sonnensystems.
    »Eine Frage an Hector, Chavoure und Sherm.«
    »Bitte?«
    »Wir haben vier Zehnjahresprogramme. Es kommen mit einiger Sicherheit noch drei dazu. Das sind sieben Programme für vier Milliarden. Sind diese sieben Programme rein arbeitstechnisch mit Mitteln unserer Technologie zu schaffen? Können wir davon ausgehen?«
    Sherm grinste und erwiderte schnell:
    »Ich habe ein Neuntel aller Jahresarbeitsstunden kalkuliert. Dieses Neuntel wird im Lauf der nächsten zehn Jahre auf ein Dreißigstel gesenkt werden können, unter zwei Bedingungen. Erstens muß die Stromversorgung gewährleistet sein, und zweitens müssen alle meine Leute, vom Studenten aufwärts, jeden Tag ein Zehntel freiwillige Arbeitszeit aufwenden, die auf verschiedenen Sektoren verbraucht wird. In diesem Fall kommt von mir ein lautes Ja .«
    »Danke. Bevölkerung?«
    Sherm sagte:
    »Ich brauche weniger Ärzte, nur noch wenige Investitionen in Krankenhäuser und Altersheime und ähnliche Anlagen. Die pharmazeutische Fabrikation ist weitestgehend automatisiert und benötigt nicht einmal viel mehr Energie. Wir haben eigentlich nur ein Problem, und das muß ich in gewisser Weise an Ousmane und Garzon weiterreichen. Umweltschutz und Energiedefizit für deren Maßnahmen. Außerdem läuft morgen das erste aus einer Reihe von Programmen an: Jeder alte Mensch muß noch dafür sorgen, daß zehn Quadratmeter Rasen angelegt werden. Oder Garten und so fort. Wir machen das auf Anteilscheinbasis.«
    »Meine Frage ist nicht beantwortet, Sherm!« sagte Ousmane.
    »Ja«, sagte Sherm. »Mein Programm ist durchführbar und wird verläßlich durchgeführt.«
    »Danke. Umwelt?«
    »Nur mit äußerster Anstrengung aller Menschen dieses Planeten. Dabei wird es horrende Störungen geben!« sagte Garzon.
    »Zum erstenmal wird sich für ein Volk eine Vermögensbildung dieser Art lohnen«, sagte Ousmane, der nicht erst seit heute die Probleme wie ein Gebirge vor sich aufgetürmt sah. »Denn wir sind gewissermaßen unsere eigenen Erben.«
    »Richtig.«
    Diack war ein großer, wuchtiger Mann. Sorgen und schlaflose Nächte hatten Falten und Kerben in sein Gesicht geschnitten. Sein breiter Schädel mit seinem starken Unterkiefer bot ein Bild des personifizierten Mißvergnügens. Graues, schütteres Haar, fast schwarze Augen, wortarm und zu gewissen barocken Gesten und Überlegungen bereit, hatte Diack vor drei Jahren sein Amt angetreten. Es war das schwerste Amt des Planeten – oder besser zweier Planeten –, und volle tausend Tage hatte Diack gebraucht, bis der Zustand seiner Behörde seinen ehrgeizigen Zielen entsprach. Seine Beharrlichkeit, mit der er auf die Ziele der heutigen Sitzung zusteuerte, hatte jedermann beeindruckt. Er hatte die sechs anderen Räte dazu gezwungen, indem er ihre Ehre antastete. Heute hatten sie fertige Pläne, die bis in die winzigsten Details hinein ausgearbeitet waren. Das verdankten sie ihm, und niemand liebte ihn dafür. Nicht einmal seine eigene Tochter.
    »Faktor Ernährung. Auch hierfür haben wir einen Rat. Was sagt dieser?« erkundigte sich Ousmane mit seiner rauhen Stimme.
    »Er sagt folgendes«, begann Arson Garl. »Es gibt einen Katalog von einigen tausend Lebensmitteln, die wir anbauen, herstellen, erzeugen oder veredeln, auf alle Fälle dem Endverbraucher mundgerecht zugänglich machen. Dazu als kleinerer Problemkreis das nur zum Teil gelöste Problem der Verpackungen.
    Wir haben zwei Wege beschreiten müssen: Erstens wird die Bevölkerung noch etwas zahlreicher werden, bis sie sich dann auf einen Mittelwert einpendelt. Das bedeutet das gleiche für die Nahrungsmittelerzeugung. Wir lösen es mit Spezial-Züchtungen und mit dem Bau von Gewächshäusern, die auf einer Grundfläche von gegebenen Maßen, weil sie auf dreißig Ebenen arbeiten,

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