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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Kontakte waren ohnedies einfache Steckverbindungen.
    Die Stunden vergingen, und die HYDRA schwebte im Hyperraum. Niemand konnte den Ort bestimmen, niemand konnte sagen, an welcher Stelle sich das Schiff befand.
    Und währenddessen raste ein glühender Planet auf das Sonnensystem zu.
     
    *
     
    Das Sternbild der Jagdhunde liegt zwischen denen des Großen Bären, zwischen Bootes und Arkturus, dem Haar der Berenice ... in dem Sektor zwischen 180° und 210° des nördlichen Sternenhimmels, von Terra aus betrachtet. In diesem Sternbild ist ein Objekt sichtbar, das in New General Catalogue die Nummer 5194 trägt: der Spiralnebel im Bild der Jagdhunde. Die Instrumente zeigen einen wunderbar deutlich ausgebildeten Spiralnebel, eine Galaxis, mit ausgeprägten Spiralarmen, einem glühenden Kern und einzelnen Sternen, die den Nebel umgeben.
    Vor dieser ausdrucksvollen Kulisse, jedoch wesentlich näher an der Erde und deren System, hatte sich eine kosmische Katastrophe abgespielt.
    Eine Sonne, die im Bereich einer Linie lag, wenn man diese Linie von Terra bis in das Gebiet des NGC 5194 verlängert, hatte einen ihrer Planeten entlassen. Man kannte weder den Namen der Sonne, noch den des Planeten.
    Der Planet jedenfalls begann aufzulodern und besaß eine unfaßbare Geschwindigkeit.
    Die Instrumente der HYDRA hatten ihn festgestellt, und der Rechner an Bord des Schiffes hatte den Kurs ausgerechnet. Er führte direkt zur Bahn der Erde, und ein weiterer Vergleich hatte ergeben, daß die beiden Planeten kollidieren würden.
    Zwei Dinge waren daran mehr als rätselhaft – ganz abgesehen von der tödlichen Gefahr für die menschliche Existenz auf dem Heimatplaneten:
    Einhundertsechsundvierzigtausend Sekundenkilometer ...
    Und: der Planet glühte auf, zeigte die Eigenschaften einer detonierenden Sonne ...
    Der Planet besaß fast die fünftausendfache Geschwindigkeit der Erde. Es war undenkbar, daß diese Geschwindigkeit jemals im Kosmos erreicht wurde, ohne daß fremde Gewalten im Spiel waren.
    Außerdem loderte der Planet auf.
    Seine Hülle zeigte die physikalischen Merkmale einer ausbrechenden Nova. Wenn eine Sonne aus inneren Umständen, deren Natur noch nicht geklärt war, einen sehr starken Lichtausbruch zeigte, so nannte man diese Erscheinung Nova .
    Der Ausbruch einer Nova erfolgt innerhalb von Stunden, höchstens von Tagen. Die Leuchtkraft des Sterns erreicht im Mittel das 25.000fache ihres Wertes. Da dieser Ausbruch mit Gasgeschwindigkeiten von einigen tausend km/sec. verbunden ist, wächst der Radius des Sternes um mehr als zwei Potenzen an.
    Wenn ein Planet diese Merkmale zeigte, so überlegte die Mannschaft der HYDRA, dann ist mit künstlichen Mitteln eine Manipulation vorgenommen worden. General van Dyke hatte nicht lange gezögert und die Meldung abgesetzt, die sämtliche Dienststellen Terras in einen Taumel der Angst und der Nervosität stürzen und die Menschen, falls sie davon erfuhren, in Todesnot bringen würde.
    Während die HYDRA halbzerstört im Hyperraum schwebte und die kleine Mannschaft in äußerster Eile die Geräte und Leitungen zu reparieren versuchte, raste der fremde Planet auf die Erde zu. Das, was einst eine Lufthülle gewesen war, glühte in unheilvoller Helligkeit. Die Oberfläche des Planeten begann sich aufzulösen und schuf aus Materie neue Energie.
    Eine kleine Sonne, deren Intensität von Stunde zu Stunde zunahm, raste auf die Erdbahn zu.
    Wenn sich jene künstliche Nova entwickelt hatte, würde ein ungeheurer Glutball ins System rasen. Die Oberflächen sämtlicher Planeten würden von Hitze und Flammen heimgesucht werden, bis auch der letzte Rest von Sauerstoff verbraucht war, bis nicht einmal die Asche der terranischen Wälder und der marsianischen Moose mehr vorhanden war ...
    Jetzt, in dieser Sekunde, wußten nur einige wenige von dieser Meldung. Einer von ihnen war der Diensthabende im Bereitschaftsdienst des Galaktischen Sicherheitsdienstes.
    Er verzichtete darauf, die Meldung auf dem Dienstweg weiterzugeben. Er nahm die Folie, die aus dem Schreiber des Hyperraumfunkgerätes gerutscht war, in die Hand und rannte los, dem Büro von Oberst Villa zu.
     
    *
     
    Das Privatbüro von Oberst Villa, dem Chef des Galaktischen Sicherheitsdienstes, spiegelte die Wesensart seines Besitzers wider. Villa, ein kleiner, beweglicher Mann von sechzig Jahren, saß hinter seinem breiten Schreibtisch und sah überrascht auf, als der Mann vom Bereitschaftsdienst hereinstürzte. Die Lichtflutbarriere, die Villa

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