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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Grams
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sich nicht mehr so recht wohl in seiner Haut. Noch am gleichen Tage, an dem der Bericht eingetroffen war, daß TERRA V nicht mehr antwortete, hatte er sofort eine entsprechende Nachricht an das Hauptquartier der Inter-SOLAR gehen lassen. Die rückwendende Antwort lautete:
    „WEITERES ERST ABWARTEN – GEBEN GENAUEN BESCHEID.“ Bis jetzt hatte die Inter-SOLAR aber noch keinen genauen Bescheid gegeben.
    Als Jim an diesem Morgen – es war der dritte Tag nach dem Schweigen der TERRA V – seinen Dienst begann, war seine erste Handlung, daß er eine verschlossene Schriftkopie eines Funkspruches, die ihm von Dolly bei seinem Eintritt überreicht wurde, aufriß. Seine Augen glitten hastig über die kurze Botschaft.
    „GEWÄHREN IHNEN VOLLE HANDLUNGSFREIHEIT BEI DER AUFKLÄRUNG – SIE HABEN DIE VOLLMACHT DER INTER-SOLAR.“
    „Na also!“ Jim nahm es mit der größten Selbstverständlichkeit hin. „Das hätten sich die Herren aber auch zwei Tage früher überlegen können.“ Er schob den Schriftbogen zur Seite, während ihm Dolly beim Auskleiden seines Jacketts behilflich war.
    „Ich möchte bloß wissen, wo ich jetzt zuerst anfangen soll“, meinte er wenige Minuten später. „Ich hätte die größte Lust, eine Kriegsflotte nach Pluto zu schicken, die nach dem Rechten sehen soll.“
    „Dann tu es doch“, munterte ihn Dolly auf. „Du hast doch sämtliche Vollmachten, Jim.“
    Er strich sich nervös über die rechte Augenbraue.
    „Ich werd’s auch tun, Dolly!“
    Die schlanke Blondine rückte sich die kleine Stenomaschine heran und wartete auf die ersten Worte Jims.
    „Bitte, Dolly, schreibe folgenden Text an die Funkstation: Erbitte von den Militäreinheiten des solaren Wachtrupps fünf gut ausgerüstete Kampfschiffe.“ Und dann berichtete Jim in kurzen, klaren Sätzen von dem letzten Funkspruch, den die TERRA V gesendet hatte, und erzählte kurz den Inhalt des Textes. Nachdem er ein genaues Bild von der wahrscheinlichen Lage gegeben hatte, schloß er: „Es besteht also kein Zweifel, daß im Gebiet des Planeten Pluto eine kriegerische Handlung mit einer fremden, uns noch unbekannten Rasse stattgefunden hat. Es ist dringend notwendig, daß man dort nach dem Rechten sieht. Nur im äußersten Notfall die Waffen einsetzen! Ich habe lediglich vorsichtshalber um fünf Kampfschiffe gebeten, da ich nach den Funksprüchen der TERRA V der festen Überzeugung bin, daß unsere Versorgungsraks keine Möglichkeit haben, sich zu verteidigen. Bitte um Bekanntgabe, wann die Schiffe startbereit sind.“ Jim nickte Dolly nachdrücklich zu. „So, das wär’s. – Schicke es gleich nach unten.“
    Dolly zog den Boden heraus und steckte ihn in eine Trommel. Sekunden später rutschte der Behälter durch die Rohrpostanlage nach unten.
    Jim trommelte nervös mit seinen Fingern auf die harte Tischplatte, während er auf die Antwort des solaren Wachtrupps wartete.
    Eine volle dreiviertel Stunde mußten Jim und Dolly warten, ehe sich die Tür öffnete und einer der Boten hereinkam, in der rechten Hand die Spule schwenkend.
    Wortlos ging Jim auf ihn zu und nahm die Bandspule an sich.
    „Ah – übrigens, Mr. Ledge“, klang es von der Seite her an sein Ohr. „Captain Hoal ist vor etwa dreißig Minuten hier eingetroffen. Er hat ein paar tolle neue Sachen mitgebracht.“
    „So?“ Jim wandte sich nicht um. Die Frage war fast unbewußt über seine Lippen gekommen. Seine volle Aufmerksamkeit galt dem Einspannen der Spule.
    „Ja, ja“, fuhr der Junge hinter ihm eifrig fort. „Seine letzten Schottenwitze machen schon wieder die Runde in den Stationen. – Sie kennen sie wahrscheinlich noch nicht, nicht wahr!“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    Jim kam auch gar nicht erst dazu, sich zu melden, denn der Junge sprach schon wieder weiter.
    „Einer seiner letzten Witze ist einfach großartig. – Ah – übrigens, bevor ich ihn Ihnen erzähle, möchte ich noch bemerken, daß Captain Hoal festgestellt hat, daß er genau 1269 Schottenwitze kennt. – Er führt genau Buch über sie.“
    „Interessant, interessant. Das ist schon fast ein Witz für sich“, meinte Jim trocken, ohne sich in seiner Beschäftigung unterbrechen zu lassen. Er setzte das Band in Bewegung. Im gleichen Augenblick ertönte die Stimme des Sprechers, und Jim nahm angespannt den Text in sich auf. Schon nach den ersten Sätzen lächelte er. Man war seinem Wunsch nachgekommen. Die Schiffe waren schon unterwegs. Nachdem die Spule abgelaufen war, stoppte er

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