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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Grams
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das Band.
    Er nickte dem Jungen befriedigt zu.
    „Jetzt können Sie erzählen, Freund.“
    „McLean hat einen Sohn …“
    „… sieh mal einer an“, unterbrach Jim den Jungen abermals. „Das ist aber schnell gegangen. Soviel ich aus einem der letzten Witze entnehmen konnte, hatte McLean erst eine Freundin.“
    „McLean hat einen Sohn.“ Der Bote ließ sich nicht beirren. „Der Junge kommt zu seinem Vater. ‚Du, Vater, gib mir einen Schilling, ich will mir eine Orange kaufen.’ – ‚Verschwender’, schreit McLean. Steck dem Händler die Zunge raus, vielleicht wirft er dir eine nach.’ Haha –“ der Junge amüsierte sich über seinen Witz köstlich, während Jim todernst auf ihn blickte.
    Bevor er dazu kam, etwas zu erwidern, fuhr sein Gegenüber schon wieder fort.
    „Ich kenne noch einen, Mr. Ledge, der …“
    „Um Gottes willen, nein! Jetzt nicht! Alles recht schön und gut, aber wenn das so weitergeht, dann bekomme ich bei einem der Schottenwitze noch einmal einen Nervenzusammenbruch. Ich habe zwar nichts gegen diese Witze – aber was zuviel ist, ist zuviel. – Hören Sie, sagen Sie unten Bescheid, daß man mit einem der Kampfschiffe, die nach Pluto unterwegs sind, laufend in Verbindung bleiben soll“, wechselte er das Thema. „Verstanden?“
    „Jawohl, Mr. Ledge, ich sage sofort Bescheid. – Aber das nächste Mal, wenn ich wieder nach oben komme, darf ich Ihnen doch den anderen Witz erzählen. Okay?“ Dem Jungen war es allen Ernstes darum getan, die Schottenwitze zu verbreiten. Es war wie eine Krankheit, die anscheinend jeden ansteckte, der mit Captain Hoal oder seiner Mannschaft zusammenkam.
    „Geht in Ordnung, Sie dürfen!“
    Als der Bote den Raum verlassen hatte, atmete Jim auf und blickte auf Dolly.
    „Wir machen weiter, Dolly. Zunächst eine Überprüfung von Kartei AT – 19. Wenn wir das haben, dann –“ er wandte sich um und machte eine Kopfbewegung zu dem Tonbandgerät hin, „– fertigen wir eine Schriftkopie dieses Funkspruches an.“
     
    *                     *
    *
     
    Durch die Weite des Raumes stürmten fünf gewaltige Raumer des solaren Wachtrupps.
    In der Kommandokabine des an der Spitze fliegenden Schiffes wurden aufmerksam die Geräte und Skalen beobachtet. Die Stimmung in den einzelnen Schiffen war die gleiche: gespannt und drückend. Zum erstenmal seit dem Bestehen der Militäreinheiten des solaren Wachtrupps bekamen Kampfschiffe einen so ungewöhnlichen Auftrag. Seitdem die Menschheit im Jahre 1960 nach den Sternen gegriffen hatte, gelangte man mehr und mehr zu der Überzeugung, daß nur ein einziger Planet bewohnt sei: die Erde. Und mit zunehmenden Forschungen auf den anderen Welten des heimatlichen Sonnensystems verstärkte sich diese Überzeugung. Und nun wurde man mit einem Male von einem solch mysteriösen Ereignis auf Pluto aufgeschreckt. Man hatte die Besatzungen der fünf Kampfschiffe über jede Einzelheit, die bis jetzt bekannt war, genauestens unterrichtet. Und jeder war sich der Verantwortung bewußt. Besonders Stan Taylor, der Kommandant der kleinen Raumflotte, wußte, welche ungeheure Verantwortung auf seinen Schultern lastete. Er mußte mit seinen Befehlen und Anordnungen äußerst vorsichtig umgehen. Ein einziger falscher Befehl konnte die gesamte Menschheit in einen Krieg ungeheuren Ausmaßes stürzen. Zusammen mit dem Oberbefehlshaber des solaren Wachtrupps hatte er, Taylor, den Funkspruch der Station Zeta, Mars, besprochen. Auf jede wichtige Einzelheit war man eingegangen. So gut es ging, hatte man den Bericht der TERRA V, der fast wörtlich von Ledge durchgegeben worden war, durchgenommen, und man war schließlich zu dem Ergebnis gekommen, daß es von größter Wichtigkeit sei, bei einer Begegnung mit den Fremden zunächst einmal abzuwarten, was sie taten. Einen Angriff seinerseits durfte er nicht wagen, obwohl vieles dafür sprach, daß die Fremden mit der Zerstörung der Station auf Pluto und der mutmaßlichen Vernichtung der TERRA V Feindseligkeiten begonnen hatten.
    Stan Taylor schwitzte ein wenige als er sich mit diesen Gedanken beschäftigte. Und während sie sich dem Pluto näherten, brach ihm der Schweiß noch stärker aus den Poren.
    Stan versuchte mit einiger Anstrengung, seine Nervosität nicht äußerlich zu zeigen, um damit auch noch die Mannschaft zu beunruhigen.
    Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er die Männer vor den Geräten, die er von dem erhöhten Kommandostand der Zentrale gut übersehen konnte.

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