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Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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hydraulisch zusammen.
    »Endlich wieder daheim!« murmelte McLane, schloß die Schleusentüren und wurde bleich, als er an den Start Mario de Montis dachte. Nur die ewige, fast ins Blut übergegangene Vorsicht der Raumfahrer hatte Hasso und Atan davor bewahrt, in explosiver Dekompression zu sterben – sie hatten die Raumanzüge geschlossen gehabt, ehe sie den Planeten anflogen. Mario war mit offener Schleuse gestartet.
    Die beiden Kontrollampen erloschen; LANCET II war startklar; mit geschlossenen Schleusen.
    Cliff zögerte eine Sekunde lang, legte dann den Halbbewußtlosen in den zweiten Sessel und drückte den Knopf, unter dem Autopilot stand.
    LANCET II startete mit drei g.
    Sekunden später, als sich das künstliche Schwerefeld eingeschaltet hatte und den Andruck abfing, löste Cliff vorsichtig den Helm und nahm ihn ab. Er regelte die Sauerstoffzufuhr und hörte erleichtert das schneidende Geräusch, mit dem reines Oxygen aus den Düsen der Vorratsbehälter strömte. Langsam verschwand der mörderische Schmerz aus den Hirnzellen, aber die Erinnerung an die Bilder blieb bestehen. Cliff erinnerte sich genau der merkwürdigen Landschaft, der seltsamen Schiffe und sämtlicher anderer Bilder.
    Sein neuer Freund, von dem stechenden Druck befreit, schnarchte erbärmlich.
    »Oberst McLane – langsam nüchtern werdend, fliegt zurück zum Mutterschiff. Mann! Werde ich einen Brummschädel haben!«
    Cliff murmelte etwas und ergriff dann das Mikrophon.
    »McLane an Funkpult ORION VIII: Bitte melden!«
    Helga schien mit dem Mikrophon in der Hand gewartet zu haben.
    »Cliff! Alles gutgegangen?«
    »Fast. Ich bin im Raum und ersuche höflichst um Aufnahme. Ich verzichte darauf, die Schirme anzuschalten ... ich sehe nicht gerade vorteilhaft aus. Bereite bitte eine Kabine vor, ich habe einen betrunkenen Überlebenden der Katastrophe bei mir. Und ich selbst habe auch nur noch zwei Wünsche.«
    Helgas Lachen zeigte, wie sehr sie erleichtert war.
    »Rede nicht weiter. Ich kenne deine Wünsche: Zwei starke Kopfschmerzmittel und ein Bett!«
    Mißtrauisch fragte Cliff:
    »Woher weißt du das?«
    »Ein guter Raumfahrer kennt selbst die Mittel gegen Kater, Cliff!«
     
    Der Kurs der LANCET verlief diesmal geradlinig. Cliff schaltete bis auf die Positionslichter sämtliche Geräte und Instrumente aus und ließ sich bis oberhalb des Schiffes treiben. Dort öffnete er die Schleuse, und ein Magnetfeld fing die Kugel ein und bugsierte sie mit robotisch gesteuerter Präzison in den Landeschacht hinein.
    Hasso und Atan warteten.
    »Cliff!« sagte Hasso, ebenso erleichtert wie Helga, »das war furchtbar, was wir erlebten. Gut, daß du wieder hier bist. Kann dein Gast selbst gehen?«
    Cliff grinste mühsam. Er fühlte, wie seine Knie zu zittern begannen.
    »Ich bezweifle es stark«, flüsterte er.
    Er legte den Finger an die Lippen und deutete dann nach oben, durch die offene Bodenschleuse des Beibootes. In der Stille des Schiffes, hier, innerhalb des gut isolierten Startschachtes, hörte man deutlich das Schnarchen des Betrunkenen. Es klang, als versuche er, mit einer Handsäge einige Stahlelemente der Schiffsverstrebungen in Scheiben zu schneiden.
    »Wir tragen ihn in die Kabine!« versprach Atan.
    Cliff lehnte sich schwer gegen die Wand und sagte leise:
    »Mich könnt ihr bei der Gelegenheit gleich mitnehmen.«
    Eine Stunde später: Cliff lag, heiß und kalt geduscht, in seiner Kabine. Er hatte sich von Helga einen Kaffee machen lassen, hatte zwei der kleinen schwarzen Pillen eingenommen und fühlte, wie seine Gedanken in die wohltuende Ruhe des Schlafes absanken. Er war froh darüber, daß bisher – abgesehen von dem, was er auf Shardeeba erlebt hatte – alles glimpflich verlaufen war. Die Stunden nach dem Aufwachen würden interessant werden.
    Helga Legrelle sah das Licht, das einen Funkanruf bedeutete.
    Sie schaltete, und dann hörten Atan und Hasso die Meldung. Sie kam per Relais und war aus dem Hyperraum abgestrahlt worden.
    »Hier HYDRA II an ORION VIII: Wir werden in genau vierundzwanzig Stunden in der Nähe des Planeten sein. Wir bitten, daß nichts ohne Kenntnis des GSD unternommen wird. Bis später. van Dyke.«
    Atan Shubashi kicherte.
    »Helgamädchen ... du mußt zugeben, daß das Leben an Bord dieses Schiffes unter der Führung von Cliff einige Reize hat. Wir entdecken einen schweigenden Planeten, geraten in Gefahr und werden von zwei Betrunkenen gerettet, die mit der LANCET so fliegen, wie man Wasserski fährt. Und dann kommt

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