Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
»Maschine« schien ein Stichwort gewesen zu sein. Schlagartig verfiel Uurth wieder in seine Trance und begann zu senden. Alles wechselte in einem Sekundenbruchteil, und ebenso schnell verloren die acht Wissenschaftler die Kontrolle über sich selbst und über ihre Handlungen. Sie sahen Bilder.
    Die Tür des Labors flog auf ...
    Furchterregende Gestalten stampften herein und verteilten sich blitzschnell im Raum. Eine von ihnen schlug mit einem gewaltigen Hieb die Wissenschaftlerin von dem Schaltknopf und kippte den Schalter herum. Die Elektromagnete bekamen keinen Strom mehr, und die fünf Stahlbänder flogen auf. Sherkoff ging hinter seinem Schreibtisch in Deckung, riß eine Lade auf und entsicherte den kurzen Strahler. Dann schoß er. Eine der Gestalten löste sich auf, aber eine andere warf sich seitlich über ihn und schlug ihn zu Boden.
    Sie alle waren zu Werkzeugen der Fremden geworden.
    In Wirklichkeit war nichts geschehen. Einer der Psychodynamiker hatte das Mädchen niedergeschlagen, ein anderer hatte sich auf Sherkoff gestürzt. Sherkoff selbst hatte durch einen Schemen hindurchgeschossen, das nur in seiner Vorstellung existierte. Ein Sichtschirm war detoniert, und der Alarm heulte durch die Tiefseebasis 104.
    Roger Uurth, von einer fremden Kraft getrieben, stand auf. Er fühlte, daß er frei war. Und wie ein Roboter, wie eine hochintelligente Marionette begann er zu senden. Binnen einer einzigen Sekunde waren die Menschen in der Basis willenlose Sklaven der Fremden.
    Und ... ebenfalls drei Millionen Einwohner von Shardeeba!
     
    Tamara Jagellovsk saß im Büro von Oberst Henry Villa. Vor ihnen flammte ein Schirm auf, in dem sie die Szene des psychodynamischen Laboratoriums erkannten. Villa und Tamara sahen und hörten alles, und sie zuckten zusammen, als sich Roger Uurth, scheinbar ohne sich zu bewegen, befreite.
    Dann erreichte sie gleichzeitig der bohrende Schmerz im Kopf und die Halluzinationen.
    Villa keuchte und schrie:
    »Schnell! Alkohol hilft. Und dann einen Funkspruch an McLane!«
    Seine Hand fiel kraftlos herunter und preßte die Taste neben dem Knopf für das Videophon. Die Lichtflutbarriere brach zusammen.
    Tamara rannte aus dem Büro.
    Sie mußte einen der Räume erreichen, in denen die Ausrüstungsgegenstände lagerten. Sie brauchte einen der Einsatzkoffer: Dort befand sich das Medikament, das gegen diese Halluzinationen immun machte.
    Beide Hände an den Kopf gepreßt, mehr stolpernd als rennend, mit unerträglichen Schmerzen und ständig durch die Angreifer, die überall auftauchten, verwirrt, rannte Tamara durch den schmalen Korridor. Sie wehrte sich dagegen, Dinge zu sehen, die es nicht gab, und sie rannte mitten durch die zusammengesetzten Ungeheuer durch.
    Dann erreichte sie den Raum.
    Das Schott schien viel zu lange Zeit zu brauchen, ehe es sich geöffnet hatte. Tamara ging mutig durch ein Fabelwesen hindurch, das aus einer Vielzahl von Köpfen, Klauen, Zähnen und Hornplatten bestand und eine verwirrend aussehende Waffe auf sie anlegte. Sie erreichte einen der Einsatzkoffer, öffnete ihn und injizierte sich die erste Ladung selbst. Dann steckte sie sich sämtliche Taschen voller Ampullen und lief langsam zurück. Die nächste Injektion bekam Oberst Villa, der sich in seinem Büro gegen unsichtbare Gegner wehrte.
    Sekunden später hob er den Kopf und sah Tamara an.
    »Danke«, flüsterte er.
    »Versuchen wir, Roger Uurth zu finden«, regte Tamara an.
    »Und setzen wir einen Funkspruch an McLane ab!«
    Sie verließen das Büro, fingen eine Ordonnanz ein, die wie wahnsinnig an ihnen vorbeirannte, und injizierten dem Geheimdienstmann das Medikament. Dann gingen sie systematisch vor.
    Tumult und Panik erfüllten sämtliche Korridore der Basis 104.
    Und auf Shardeeba tobten drei Millionen Menschen.

 
7
     
    Wieder schwebte das Schiff über die bühnenartige, von trostloser Verlassenheit erfüllte Landschaft des toten Planeten.
    »Die dritte Stunde ist fast vorbei«, sagte Atan. »Aber ich sehe dort vorn die schattenhaften Bilder eines Gebirgszuges. Meine Geräte haben kein so großes Auflösungsvermögen.« Er projizierte das Bild kurz hinüber zu Cliff.
    »Sehen wir weiter.«
    Unterhalb des Schiffes tobte jetzt ein heftiger Sturm. Er wirbelte schwarzen Staub hoch und trug ihn durch das rote Halbdunkel nach rechts aus dem Bild. Überall war nichts anderes zu sehen als Dunkel, Staub und Felsen.
    »Achtung!« sagte Atan genau drei Minuten später. »Energieechos.«
    Die Köpfe von Cliff und

Weitere Kostenlose Bücher