Planet der Illusionen (Orion 09)
Cliff?«
Er griff nach der Steuerung des Landescheinwerfers.
»Dort hinunter. Zu den drei Kampfwagen, die am Ende der langen Rampe stehen und neben ihnen diese schwarzen Gestalten ...«
Der zweite Scheinwerfer flammte auf.
»Gut, Atan!« murmelte Cliff und steuerte vorsichtig die LANCET nach unten. Er setzte die Kugel auf die vier Landestützen, etwa fünfzehn Meter von einer Gruppe dunkler Maschinen entfernt. Zuerst erlosch ein Scheinwerfer, dann schwenkte der andere herum.
»Dort! Schau!« flüsterte Shubashi.
Cliff spähte durch eine der Kuppeln nach draußen und folgte dem Licht. Atan bewegte den Scheinwerfer langsam und beleuchtete eine Szene, die ebenso geheimnisvoll war wie die gesamte Ebene hier. Die Kampfwagen waren teilweise zerstört.
»Hast du eine Bewegung gesehen?« fragte Cliff schnell.
»Nein. Aber ich glaube, die Gestalten in den schwarzen Raumanzügen sind Menschen. Oder zumindest menschliche Leichen.«
Cliff drehte sich langsam von der Sichtkuppel weg, musterte Atan und die Einrichtung des Beibootes, dann sagte er kurz:
»Entsicherte Waffen, genügend Ersatzmagazine, schwere Handscheinwerfer und einen sicheren Fluchtweg, Atan.«
Atan lachte ihn verwegen an.
»An genau dasselbe dachte ich im Augenblick«, erwiderte er und griff nach dem Helm seines Raumanzuges. Sie brauchten eine Minute, bis sie fertig ausgerüstet in der kleinen Schleuse saßen und zusahen, wie die äußere Tür aufglitt und sich die Leiter hinausschob.
»Viel Erfolg, Jungs!« sagte Marios Stimme aus den Helmlautsprechern.
»Danke!« meinte Cliff trocken.
Zwischen ihnen und der schweigenden Masse aus Metall lagen rund fünfundzwanzig Meter. Sie gingen mit den entsicherten Waffen in den Händen, mit leuchtenden Gurtscheinwerfern und mit ausgeschalteten Handlampen langsam voran. Unter ihren Stiefeln knirschte der dunkle Staub. Plötzlich griff Cliff wortlos nach dem Arm von Atan, hielt an und deutete nach unten. Der Scheinwerfer in seiner Linken flammte auf.
»Was ... was ist los?« fragte Atan erschrocken.
Cliff antwortete nichts und deutete auf den Boden vor ihnen. Im rechten Winkel zu ihrer Richtung verlief eine Doppelspur menschlicher Abdrücke. Es war unverkennbar das Profil von Raumfahrerstiefeln. Die Spuren waren tief in den Boden eingepreßt und nur an den Kanten verweht – also mußten hier vor nicht allzu langer Zeit Menschen gegangen sein.
»Spuren!«
»Richtig. Spuren. Spuren von Raumfahrern. Die Sache wird immer mysteriöser.«
Sie gingen weiter und achteten sorgfältig darauf, die Spuren nicht zu zerstören, aber es ließ sich nicht vermeiden. Rings um die Kampfwagen gab es genügend andere: terranische Stiefelsohlen und große, runde Abdrücke, deren Ränder mit Eindrücken wie Krallen ausgestattet waren.
»Die Gegner der Terraner!« stellte Cliff fest.
Dann standen sie am unteren Ende der langen Rampe, die in etwa dreißig Metern Höhe in der Flanke des Schiffes verschwand. Man konnte ohne Scheinwerfer gerade noch erkennen, daß die Rampe in eine runde Schleuse oder Luke mündete.
»Die verschwundenen Gegner«, berichtigte Shubashi.
Cliff legte seine Hand auf die Flanke eines der schweren Fahrzeuge. Es war wie ein Flugpanzer geformt, besaß ein Geschütz und mehrere Projektoren. Die Seite war von den Spuren schwerster Strahler verwüstet. Cliff richtete den Lichtkegel darauf und sah, daß das dicke Metall glatt durchschnitten war. Plötzlich stutzte er, trat zurück und streckte den Arm aus. Er ergriff das Geschützrohr, dessen Ende so dick war wie ein Oberarm. Cliff hängte sich mit seinem gesamten Gewicht daran, und das Rohr brach ab, rollte polternd davon. Atans Gesicht hinter dem durchsichtigen Helmmaterial war eine Studie.
»He!« sagte er nur.
Cliff holte aus und trat gegen die Seitenwand des Panzers. Sein Stiefel traf auf und durchschlug das Material. Als er das Bein wieder zurückzog, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, riß er die Hülle des Kampfwagens bis zum Boden auf.
»Was ...?«
»Kulisse!« stieß Cliff hervor.
Atan hob seine HM 4, drückte ab und schoß. Der Strahl der Waffe zerschnitt die Wandungen des Wagens glatt in zwei Teile, als ob sie aus Papier bestehen würden. Mit einem häßlichen Geräusch, das die Außenmikrophone übertrugen, brach das Fahrzeug in zwei Teile auseinander und krachte herunter auf die Rampe. Dann überschlug sich der kopflastige Vorderteil und rollte weiter, bis es gegen einen der anderen Wagen stieß.
»Das ist ja aus hauchdünnem
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