Planet der Verräter
zusammengearbeitet. Es ist doch alles an Ort und Stelle, oder nicht?«
»Sie haben die Invasoren hierher geführt!«, kreischte Gann und zeigte mit zitternden Fingern auf Obi-Wan.
»Sie sind Jedi«, entgegnete Shappa. »So etwas würden sie niemals tun. Oder?« Er warf Obi-Wan einen Blick zu.
»Niemals wissentlich«, sagte dieser.
Shappas Gesicht war dunkel vor Zorn. »Das ist nicht das erste Mal, dass wir Invasoren zurückschlagen. Und wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal. Wir werden Ihren Jungen zurückholen. und wer weiß, was dann geschieht?«
Er stieß einen schrillen Pfiff aus und jenseits des Stegs erhob sich sein sekotanisches Schiff, flog eine anmutige Kehre und fuhr seine Landestützen aus. Shappa ging zuerst an Bord, dann folgte ihm Obi-Wan.
Shappa legte die Hände auf die Instrumentenkonsole, deren lebende Oberfläche sich um seine verbliebenen Finger schloss. »Sie sind nach Süden geflogen«, erklärte er. Das Schiff hob langsam ab und geräuschlos rastete die Luke ein. »Sie sind bereits hundert Kilometer weit weg. Wir werden es schwer haben, sie einzuholen, vor allem wenn sie in den Weltraum wollen. Aber zuerst müssen sie Treibstoff auftreiben, oder sie schaffen es nie in eine Umlaufbahn.«
»Und wo könnten sie Treibstoff bekommen?«, fragte Obi-Wan voller Ungeduld.
»In Mittelferne. Aber ich glaube nicht, dass sie dahin fliegen. die Stadt verfügt über eine ausgezeichnete Verteidigung und ist in Alarmbereitschaft. Sie werden wohl nach Weitferne umkehren oder sogar noch weiter nach Norden bis zum Polarplateau fliegen müssen. Oder nach Süden, zum Berg des Magisters.« Shappa warf Obi-Wan einen kurzen Blick zu. »Vielleicht ist es an der Zeit, vollkommen offen zueinander zu sein. Es ist etwas Besonderes an dem Jungen. Können Sie mir verraten, was das ist?«
Obi-Wan vertraute Shappa. Der Schiffbauer schien feinfühliger zu sein als die übrigen Ferroaner, und vielleicht sogar empfänglicher für die Stimme der Macht.
Wir brauchen noch einen Verbündeten.
Obi-Wan konnte die innere Stimme jetzt verstehen. Wie er es erwartet, jedoch keineswegs gehofft hatte, handelte es sich dabei nicht um Qui-Gon, sondern nur um die Lehren seines Meisters, die Erinnerung an unzählige Tage und Wochen seiner geduldigen Anleitung, die Stimme vieler gemeinsam verbrachter Jahre.
Es gab keinen Geist. Qui-Gon war nach seinem Tod nicht verschwunden. Also war er wirklich tot.
»Zuerst werde ich unser Schiff im Norden hierher bitten. Charza Kwinn kann uns helfen.«
»Und ich werde unsere Leute anweisen, ihn durchzulassen. Und jetzt. sagen Sie mir, bitte, weshalb Sie hier sind.«
»Vor einem Jahr hat unser Tempel eine Jedi namens Vergere nach Zonama Sekot geschickt«
»Ja, ich sollte ihr Schiff konstruieren.«
»Was ist mit ihr geschehen?«
»Erzählen Sie zuerst.«
»Wir sind hierher gekommen, um ein Raumschiff von Ihnen zu kaufen und um herauszufinden, was Vergere zugestoßen ist.«
Shappa lachte düster. »Es hängt alles zusammen, nicht wahr? Sie ist verschwunden.«
»Wohin?«
»Sie ist mit den Far Outsiders gegangen.«
»Wer ist das?«
»Das wissen wir noch nicht mit Sicherheit. Sie sind zwei Jahre vor Vergere aufgetaucht, haben sich außerhalb unseres Systems herumgetrieben und Schiffe mit Kundschaftern hierher geschickt. Wir dachten, sie könnten vielleicht Kunden sein, die ohne Führer oder Handelsvertreter über uns gestolpert waren. Aber sie waren sehr sonderbar. Sie hatten keine Ahnung von unserer Politik oder unserer Wirtschaft, ganz zu schweigen von den einfachsten Manieren.
Und sie waren ausgesprochen neugierig auf alles, was wir auf Zonama Sekot geleistet hatten. Sie schienen genau wie wir ihre Raumschiffe und Güter aus lebender Materie herzustellen. Es ist uns gelungen, ansatzweise mit ihnen zu kommunizieren. Der Magister hat mit ihren Gesandten geredet und kam bald dahinter, dass sie es auf unsere sämtlichen Geheimnisse abgesehen hatten. Sie wollten die alleinige Herrschaft über Zonama Sekot. Zuerst waren wir naiv, doch mit der Zeit wurde uns bewusst, dass sie eine ernste Bedrohung waren, und wir machten uns daran, uns auf den Verteidigungsfall vorzubereiten. Als wir uns ihnen nicht unterwerfen wollten, waren sie, nun, sagen wir, beleidigt.
Dann ist Vergere mit dem Geld für ein Raumschiff aufgetaucht - mit altem republikanischen Aurodium in Barren, genau wie Sie. Als die Lage immer gespannter wurde, hat sie uns ihren Sachverstand angeboten. Sie agierte im Namen des Magisters
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