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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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und gereiften Version seiner selbst. Dem Jedi, der ich einmal sein werde. Alles, wofür ich ausgebildet wurde.
    Der Blutcarver knurrte und Anakin hörte ein kurzes Aufkreischen. Dann wurde Jabitha aus dem hinteren Teil der Kanzel, wo sie sich hinter einer Kreuzstrebe versteckt hatte, nach vorne gestoßen.
    Sie sah Anakin kurz an, ihre Augen blickten wild vor Angst, wie die eines kleinen, in der Falle sitzenden Tieres. Der Blutcarver ruckte an ihrem Arm und beförderte sie mühelos in eine Nische hinter den rückwärtigen Beschleunigungsliegen.
    »Rühr dich nicht vom Fleck! Er ist gefährlich«, warnte Anakin sie.
    Jabitha öffnete den Mund, als wolle sie etwas sagen, doch der Blutcarver versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht, dann wirbelte er leichtfüßig herum, packte Anakin an der Schulter und zerrte ihn in den Pilotensitz. Der Sitz passte sich Anakins Körper automatisch an und der Junge spürte, wie das Schiff ihn mit einer vibrierenden Bestätigung seiner Präsenz willkommen hieß.
    Die Saatpartner hatten sich vereint. Sie sprachen jetzt als eine Wesenheit, erstatteten Bericht über den Status des Schiffs, über seine Bereitschaft - und über ihre Besorgnis. Das Schiff wusste, dass etwas nicht stimmte, doch Anakin war noch immer zu angeschlagen, seine Bewegungen waren zu ungelenk, um irgendetwas riskieren zu können.
    Jabitha kroch wimmernd auf einen der hinteren Passagiersitze. Ihr Gesicht war blutverschmiert.
    Anakin schien das Blut in den Adern zu gefrieren. Er spürte ihren Schmerz.
    Der Blutcarver ließ sich auf dem Sitz nieder, der für Obi-Wan angefertigt worden war. Er rückte unbehaglich hin und her, griff in seine Jackentasche und förderte einen kleinen, glasartigen grünen Kolben ans Licht.
    Anakin beobachtete ihn durch fast geschlossene Lider hindurch und sackte auf seinem Sitz zusammen, als der lange, mit drei Gelenken ausgestattete Arm vorschnellte und die schlanken, starken goldenen Finger den Kolben unter seiner Nase zerbrachen.
    Wieder schien Anakins Kopf zu explodieren - doch dieses Mal vor empörter Wachheit. Er entzog sich heftig den stechenden Schwaden, die dem Kolben entwichen und krachte mit der Schulter in eine Instrumentenkonsole. Am ganzen Leib schlotternd starrte er seinen Entführer unverwandt an.
    »Ich habe keine Zeit, dir alles zu erklären, junger Jedi.« Der Tonfall des Blutcarvers änderte sich mit einem Mal und wurde milder.
    »Ist Obi-Wan tot?«
    »Das soll nicht deine Sorge sein«, antwortete der Blutcarver. »Dieses Raumschiff braucht dich, nicht ihn. Und ich brauche dieses Raumschiff. Du wirst es für mich in eine Umlaufbahn über Zonama Sekot lenken.«
    »Und was ist, wenn ich das nicht tue?«
    »Dann töte ich dein Mädchen.« Er schwenkte die Lanze dicht unter Anakins Nase herum und setzte Jabitha die Spitze auf die Brust. Sie schnappte nach Luft, gab jedoch sonst keinen Laut von sich.
    Anakin versuchte, die lebendige Präsenz seines Meisters in der Macht zu spüren, doch außerhalb des Schiffs waren zu viele Stimmen, herrschte zu viel Durcheinander, sodass es ihm nicht gelang, Obi-Wan ausfindig zu machen. Solange sein Meister unversehrt war, würde er jeden Angriff des Blutcarvers ohne Zweifel überstehen. Wenn er jedoch von dem Laserfeuer getroffen worden war.
    Der Blutcarver rappelte sich aus dem zweiten Sitz hoch und deutete mit einer schwungvollen Geste seines langen Arms auf die Luke hinter ihnen. »Ich nehme an, dein Schweigen bedeutet Mut und dass du nicht fliegen wirst. Also ist meine Mission gescheitert. Ich werde jetzt das Mädchen töten und ihre Leiche beseitigen.«
    »Nein!«, rief Anakin. »Ich werde fliegen. Lassen Sie sie in Frieden.«
    Er sondierte noch einmal die Umgebung und atmete erleichtert auf. Endlich konnte er Obi-Wan spüren - er war verwundet, doch er war am Leben. Anakin vermochte sich ein Universum ohne seinen Meister nicht vorzustellen.
    Gut. Es wäre das Ende deiner Prüfung, wenn du deinen Meister verlierst. Also... fang an...
    Anakins Hände strichen über die Instrumente, die zwar nicht bezeichnet waren, deren Form und Anordnung jedoch so ziemlich den Standards entsprach.
    Das Schiff erläuterte ihm abermals seinen Status. Es war startbereit, doch da die Techniker die Tanks noch nicht gefüllt hatten, hatte es nicht genug Treibstoffreserven.
    »Wir haben nicht genug Treibstoff, um weit zu kommen«, teilte er dem Blutcarver mit, der darauf nach der Schließe von Anakins rituellem Gewand griff. Er zog den Jungen dicht an sich heran und

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