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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Abfallwurm«, wandte er sich an Anakin, »die du bei einem Grubenrennen gewonnen hast.«
    »Es war eigentlich kein formelles Rennen«, warf Obi-Wan ein.
    »Ihr wolltet ja nicht, dass ich sie dem Rennwart gebe und meinen Rang beanspruche«, sagte Anakin nachtragend.
    »Ich sehe mir die Grubenrennen sehr gerne an«, stellte Char-za Kwinn fest. »Meine Art lässt sich so selten auf Konkurrenzverhalten ein. Es macht Spaß, aggressiveren Spezies dabei zuzusehen, wie sie sich in ihr Verderben stürzen.« Damit bog er sich plötzlich nach hinten, fegte mit seiner stacheligen Flanke über die Reihe der Scherenwesen hinweg und ergriff zwei von ihnen. Sie wurden umgehend zu einer Falte geführt, die sich zwischen den dicken Borsten an seiner Unterseite auftat und hastig verschlungen.
    Die in der Reihe verbliebenen Wesen wichen nicht von der Stelle, klapperten jedoch mit den winzigen Scheren, als würden sie applaudieren.
    »Keine Ursache«, wandte sich Charza darauf an die Überlebenden.
    Anakin schauderte. Obi-Wan rutschte unbehaglich auf seinem Platz hin und her und sagte: »Vielleicht solltest du meinem Padawan etwas über deinen Anhang erzählen, Char-za.«
    »Das sind Freunde, Vertraute, Schiffskameraden«, erklärte Charza dem Jungen. »Sie trachten danach, dass der Große sie verschlingt.«
    Anakin verzog das Gesicht, riss sich jedoch sofort wieder zusammen, als ihm aufging, dass Charza ihn immer noch sehen konnte. Er warf Obi-Wan einen Hilfe suchenden Blick zu.
    »Nimm niemals das Offensichtliche als gegeben hin«, ermahnte Obi-Wan ihn mit gedämpfter Stimme.
    »Wir sind Partner«, fuhr Charza fort. »Wir helfen einander auf diesem Schiff. Die Kleinen liefern mir Nahrung, und wenn ich sie verschlungen habe, trage ich ihren Nachwuchs in mir. Ich gebäre und beschütze ihre Babys. Dann werden ihre Babys wieder Schiffskameraden und Partner. und Nahrung.«
    »Essen Sie alle Ihre Partner?«, wollte Anakin wissen.
    »Bei den Sternen, nein!«, entgegnete Charza mit einer kratzenden, schlurfenden Imitation menschlichen Lachens. »Manche schmecken furchtbar, und außerdem tut man das einfach nicht. Es gibt auf diesem Schiff viele unterschiedliche Sippschaften. Einige sind Nahrung, andere nicht. Aber alle kooperieren. Du wirst schon sehen.«
    Um das Schiff aus dem Orbitaldock zu lösen und die Sub-lichttriebwerke zu zünden, benutzte Charza auf Streben montierte Kontrollen, die sich entlang seinen Flanken bogen.
    Der YT-1150 beschleunigte für sein Alter mit beachtlicher Geschmeidigkeit. Binnen weniger Minuten hatten sie die Umlaufbahn um Coruscant verlassen und näherten sich dem Punkt im All, wo sie in den Hyperraum springen würden.
    »Gutes Schiff«, sagte Charza und seine Borsten und Stacheln streichelten zärtlich über das nächste Schott. »Guter Freund.«

Neun

    »Raith, auf eine solche Gelegenheit haben Sie schon seit Jahren gewartet«, meinte Tarkin und goss Chimbakwein von Alderaan in ein Glas. Tarkins Privatwohnung war klein, aber erlesen. Sie lag hoch über der Wohnebene des Zentralen Senatsturms und damit zwei Kilometer höher als der Großteil der Stadt. »Ob Sie sich dessen bewusst waren oder nicht, Sie wollten schon immer dabei sein, wenn sich eine neue Art anbahnt, Geschäfte zu machen.«
    Sienar trank für gewöhnlich nicht, einstweilen jedoch gab er sich freundlich und kooperativ. Die Anwesenheit des Blutcar-vers gefiel ihm nicht, doch er nahm das Glas entgegen und tat so, als würde er von seinem Inhalt kosten. Das kaum merkliche tröstliche Funkeln des hellgrünen Steins an seinem Ring verriet ihm, dass die dicke rote Flüssigkeit weder mit Drogen versetzt noch vergiftet war. Der Wein war sogar ausgesprochen reif und köstlich.
    »Aber es kann Sie unmöglich kalt lassen, dass Sie keine Freunde haben, denen Sie vertrauen können«, fuhr Tarkin fort. »Freundschaft ist eine Sache der Vergangenheit. Heute geht es allein um Loyalität und den eigenen Vorteil. Auf gegenseitiges Vertrauen zu bauen beweist große Schwäche.«
    Es war gut möglich, dass Tarkin seine Unschuld bereits lange vor Sienar verloren hatte. »Sie haben mich immer noch nicht vorgestellt«, sagte Sienar.
    Tarkin wandte sich dem Blutcarver zu. »Das ist Ke Daiv. Er entstammt einer prominenten Politikerfamilie auf Batorine. Ke Daiv hat früher einem exklusiven Attentäterkorps angehört, das in einer lockeren Verbindung zur Handelsföderation stand. Ein letzter, unbeholfener Versuch, sich an den Jedi zu rächen, nehme ich an.«
    Sienar zog

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