Planet der Verräter
zu. Shappa hob den Blick und suchte einen Moment lang den Raum ab, obwohl der Helm ihm die Sicht nahm, als hielte er Ausschau nach dem unbekannten Sprecher. Dann grinste er breit und nahm den Helm ab.
»Das waren nicht die Jentari«, sagte er mit einem kurzen, melodischen Lachen. »Aber das Schmieden und die Gestaltung kann einen schon ein paar Gliedmaßen kosten. Die Schmiede und Gestalter haben mir nie beigebracht, wie man ihre Werkzeuge benutzt. Also bleibe ich hier. Sie wollen mich nicht in die Nähe ihrer Gruben lassen, damit ich nicht noch ein Bein oder gar meinen Kopf verliere.« Er stand auf und verneigte sich tief. »Willkommen in meinem Reich. Sollen wir heute etwas Einzigartiges und Wunderbares erschaffen?«
Shappa Farrs war ein kleiner, dünner Mann in makelloser Kleidung. Sein Gesicht war schmal und flach, die Nase ragte kaum über die ausgeprägten Wangenknochen hinaus, und sein Haar war vom Alter schon fast schwarz. Er erhob sich von seinem Stuhl, kam hinter dem Tisch hervor und betrachtete die beiden Jedi mit großen, belustigten Augen.
Als er sah, dass Sheekla hinter der Tür lauerte und mit Gann sprach, beugte er sich plötzlich weit vor und reckte den Hals. Dann fuchtelte er mit seinem Arm herum und stieß einen scharfen, schrillen Laut aus. »Versteckst du dich, meine Liebste?«
»Hör auf damit«, entgegnete Sheekla, verzog das Gesicht und betrat den Raum. »Die beiden werden sonst denken, du bist verrückt. Das ist er nämlich, wisst ihr? Total verrückt!«
Gann folgte ihr widerstrebend, als betrete er ein Geschäft für Damenunterwäsche.
»Sie kennt mich. Und doch liebt sie mich«, meinte Shappa selbstgefällig. »In ihrem Herzen übertreffe ich jeden anderen Mann an Geist und Körperkraft um das Zweifache, trotz meiner Behinderung. Und was Gann angeht. meine Verbindung mit allem, was auf Zonama Sekot nützlich ist. Gann ist so furchtsam! Und er hat so große Angst vor den düsteren Geheimnissen des sekotanischen Lebens! Für ihn ist es so, als würde er einen Blick in den dunklen Mutterschoß werfen!«
Ganns Gesicht wurde länger, doch er blieb stumm.
»Kommt alle herein!«, krähte Shappa. »Ihr seid alle willkommen.«
Auf seinem Tisch stapelten sich Flimsiplast und uralte Datenscheiben, wie sie auf Coruscant außer in Museen schon seit Jahrhunderten niemand mehr gesehen hatte. Shappa wandte sich zuerst Anakin zu, dann sah er Obi-Wan an.
»Sie zahlen, er fliegt, so ist es doch?«, fragte er Obi-Wan.
»Wir kaufen das Raumschiff gemeinsam«, antwortete Obi-Wan. »Und er wird es fliegen.«
»Ich wette, eure Saatpartner fressen sich gerade durch die Polster in meinem Wartezimmer«, sagte Shappa. »Aber ich kann sie hier nicht brauchen. Sie lieben es, Flimsi zu verspeisen und mit den Scheiben zu werfen. Aber wir werden euch beide nicht länger als ein paar Stunden aufhalten.« Wieder richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf Anakin. »Würdest du gerne sehen, was alles möglich ist?«
Anakins Gesicht glühte vor Begeisterung. »Deshalb bin ich hier«, sagte er leise.
»Ich meine, was bei Raumschiffen möglich ist, junger Mann, und nur bei Raumschiffen«, fügte Shappa hinzu und fuhr auf die Entgegnung des Jungen hin ein wenig zurück. »Der Junge hat Hunger. Also gut, füttern wir ihn. Hier!« Er holte mit seiner Hand aus und ergriff eine breite knisternde Rolle aus veränderlichem Flimsiplast. »Halten Sie das mal«, befahl er Gann. Gann hielt ein Ende fest und Shappa entrollte den Bogen mit geschickten, flinken Fingern.
Das Flimsiplast zeigte in roten und braunen Linien die präzise Zeichnung eines wunderschönen Raumschiffs, das ganz aus komplexen Kurven und sanften Rundungen bestand, die Triebwerke unter ihrer anmutigen Verkleidung und die mit erstaunlicher Kunstfertigkeit geglättete Oberfläche, die so gleichmäßig und straff war wie die Haut einer frischen Shellava. Dem Maßstab nach zu urteilen betrug die Länge des Schiffs dreißig Meter, während die Breite oder Flügelspannweite - die Flügel waren vom Rumpf nicht zu unterscheiden - mehr als dreimal so viel maß.
»Ich wollte schon lange ein Schiff wie dieses konstruieren, aber das war bloß ein Traum«, erklärte Shappa. »Keine Saatkugel lässt sich auf etwas derart Komplexes ein und die Kunden bringen mir immer nur drei oder vier Saatpartner. Aber bei euch beiden.« Er lächelte und fuhr mit den Fingern über die Zeichnung. Auf seine Eingabe hin präsentierte der Bogen unterschiedliche Perspektiven. Jede Skizze war
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