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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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er habe - nichts von den Jedi zu befürchten. Aber möglicherweise schämt er sich einer vergangenen Schwäche. Einer beinahe erlittenen Niederlage. Aber jetzt spekuliere ich nur.
    Und wie! erwiderte Anakin mit einer flüchtigen Geste. Er blickte nach vorne. Wenigstens wird man uns erlauben, ein Raumschiff zu bauen.
    Obi-Wan fand darin nicht den geringsten Trost. Die Schwachen lügen, um zu überleben. Aber warum könnte sich ein ganzer Planet für schwach halten... hier draußen, isoliert, am Rande des Nichts?
    Anakin schüttelte den Kopf. Diese Frage lag weit außerhalb seines Horizonts. Der Junge seufzte. Ich wette, es hat irgendwas mit Vergere und dem Grund ihres Erscheinens hier zu tun.

Achtundzwanzig

    Die Stimmung in Mittelferne war sehr viel gedämpfter und stand in scharfem Kontrast zu der Feierlichkeit, mit der das Fest der Wahl seinen Anfang genommen hatte. Die Bewohner gingen auf den Terrassen ihren Geschäften nach, als wäre dies eine Zeit wie jede andere. Obi-Wan sah von der Brüstung ihrer Unterkunft aus zu, wie die nächtlichen Laternen funkelnd ihr Licht über das Tal warfen, und lauschte auf die fernen Stimmen, während seine drei Saatpartner sich an ihn klammerten wie an einen lang vermissten Vater.
    Anakin fand in dieser Nacht nur sehr wenig Schlaf. Sein Bett war mit zwölf sich häutenden Saatpartnern hoffnungslos überfüllt. Die Saatkugeln waren nicht darauf eingestellt, nach der Wahl von einem Kunden getrennt zu werden, und hatten daher ziemlich gelitten, obwohl Sheekla Farrs ihnen versichert hatte, dass sie dies bald vergessen würden. Die Kugeln rollten auf Anakins dünner Decke herum, maunzten kläglich und fielen dann und wann mit einem leisen Plop! zu Boden, wo sie jammerten, weil sie wieder aufgehoben werden wollten.
    Die Saatkugeln platzten seitlich auf und enthüllten festes weißes Fleisch, das von einem dicken weichen Flaum überzogen war. Auf einer Seite hatten sich die Stacheln unterdessen zu drei dicken, steifen Beinen vereinigt, während sich die Dornen längs des Saums der sich lösenden Schale einrollten und allmählich verdorrten.

    Am nächsten Morgen händigte man Anakin und Obi-Wan die Schlüssel zu Mittelferne aus, nachdem sie die Prüfung durch den Magister bestanden hatten, oder Gann dies zumindest glaubte. Gann gab ihnen rote und schwarze Kundengewänder, die zwischen all dem Grün ringsum nicht zu übersehen waren, und gewährte ihnen Zutritt zu der kleinen Bibliothek des Tals, die oberhalb des Randes im Stamm eines der riesigen uralten Boras untergebracht war.
    Ihnen blieb allerdings nicht viel Zeit, um die Bibliothek aufzusuchen oder in der Gegend von Mittelferne herumzuwandern, da die Phase der Konstruktion unmittelbar bevorstand. Sheekla Farrs teilte ihnen mit, dass ihr Mann Shappa sie dabei anleiten würde.
    Später würden die Saatkugeln zu einer Einheit zusammengefügt und die geheimnisvollen sekotanischen Manufakturen der so genannten Jentari überstellt werden, über die man ihnen kaum etwas verriet. Die Jentari würden nur ein Raumschiff herstellen, erklärte Gann, doch er ging davon aus, dass es sich dabei gewiss um ein ganz besonderes Schiff handeln würde, da es aus fünfzehn Saatkugeln entstand.
    »Normalerweise sind es drei oder vier«, erklärte er mit versteckter Missbilligung. Er war ein Mann von festen Überzeugungen, der an die Traditionen glaubte.
    Anakin ertrug das Gejammer, die abfallenden Stacheln und das rastlose Gewusel seiner unbequemen Gefährten, wusste er doch, dass er seinem Ziel, das schnellste Raumschiff der Galaxis zu fliegen, näher gekommen war.
    Auch wenn das hieß, dass er kein Auge mehr zutat.

    Obi-Wan tauchte aus seinem Zimmer auf. Er schleppte seine Saatpartner mit und sah ebenso zerknittert und gereizt aus, wie der Junge sich fühlte. Der Meister begrüßte seinen Padawan mit einem Brummen, während ihnen auf der Veranda ein besonderes Frühstück serviert wurde.
    Sie saßen auf bequemen Lamina-Stühlen und tranken einen süßen Saft, den keiner von ihnen zu identifizieren vermochte. Nach kurzer Zeit sog Obi-Wan prüfend die Luft ein und sagte: »Wir riechen irgendwie anders.«
    »Sie bereiten uns auf den nächsten Schritt vor«, erwiderte Anakin. »Wenn wir die Saatpartner führen sollen, müssen wir richtig riechen.«
    Obi-Wan war nicht gerade glücklich darüber, dass seine innere Chemie verändert wurde, doch Anakins Reaktion darauf bereitete ihm noch mehr Kopfzerbrechen. »Ich wünschte, es gäbe hier weniger

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