Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
Ladetrommeln, die die Sternjäger rasch zu großen Bereitstellungsplattformen beförderten, von denen aus die Jäger in schneller Folge unmittelbar über der Planetenatmosphäre ausgesetzt werden konnten. Die drehbaren Plattformen waren der Reihe nach auf vertikale Laufräder montiert. Wenn die Sternjäger gestartet wurden, schossen sie aus den Transportern heraus wie Projektile aus einem schnell drehenden Zylinder. Sobald eine Plattform leer war, wurde sie in den Weltraum entlassen, sodass die nächste auf den Laufrädern nachrücken konnte.
    Sienar bewunderte die Ingenieure von Xi Char, die diese Sternjäger konstruiert und gebaut hatten, doch er bezweifelte, dass die Droiden die Entscheidung bringen würden.
    Erst vor kurzem war hier eine erbitterte Schlacht entschieden worden - so wie es aussah, zu Gunsten der Einheimischen. Doch was auch immer die schrecklichen Spuren auf der Oberfläche des Planeten hinterlassen haben mochte, war offenbar verschwunden.
    »Ich möchte Sie Ihrem Sponsor und autorisierten Repräsentanten auf Zonama Sekot vorstellen. In meinem Quartier, in einer Stunde«, wies Sienar den Blutcarver an.
    Vielleicht empfand Ke Daiv sogar so etwas wie Neugier -Emotionen oder Regungen waren in den Zügen eines Blutcar-vers von hohem Stand nur schwer zu lesen -, doch er neigte lediglich den Kopf, zog die Nasenlappen zusammen und formte sein Gesicht einmal mehr zu jener beängstigenden Klinge, die Respekt und Gehorsam anzeigte, mit gewissen Veränderungen der Farbe jedoch auch Ärger, Wut und den Wunsch zu töten bedeuten konnte.

Dreißig

    Das schwarz-rote rituelle Luftschiff trug sie über die letzten Behausungen von Mittelferne hinaus und folgte dann einer Verengung des Tals. So weit im Nordwesten waren die Felswände feucht und glitschig, jedoch fast frei von der typischen sekotanischen Vegetation. Die Boras fanden hier keinen festen Halt. Wolkenfetzen sanken in den Taleinschnitt und erfüllten die Luft rings um die Gondel mit Feuchtigkeit.
    Anakin stand am Bug und hatte einen Fuß in Heldenpose auf eine vorstehende Klampe gestützt. Seine Saatpartner hatten sich um ihn versammelt und spähten, zur Abwechslung einmal mucksmäuschenstill, mit ihren kleinen schwarzen Augen über die Reling, als könnten sie dort die Zukunft erkennen.
    Obi-Wan stand zwei Schritte hinter Anakin und ließ den Jungen den Augenblick auskosten. Er nahm an, dass die kommenden Tage nur wenig Freude bringen würden. Was Anakin vor ein paar Tagen entdeckt und als »eine einzige große Welle« bezeichnet hatte, erfüllte den Raum, der sie umgab, inzwischen mit einem Gefühl drohender gewaltiger Veränderungen in der Macht, die Obi-Wan nur als eine Leere zu beschreiben vermochte. Weder Qui-Gon noch einer der anderen Jedi-Meister hatte jemals etwas Derartiges angedeutet. Für Obi-Wan war es allerdings nicht so klar wie für Anakin, dass diese Veränderungen von außerhalb des Planeten Zonama Sekot auf sie zukam. Ich spüre etwas ganz in der Nähe, das von etwas außerhalb ausgelöst wurde, was sich außerhalb dieses Bereichs befindet. Aber Anakin hat Recht - es wird eine schwere Prüfung werden.
    Die Führungskabel des Luftschiffs bogen sich unter dem Anprall der Windböen, die aus dem Engpass und von den brausenden Wassern am Boden aufstiegen. Unter einigen Mühen hielt die Pilotin das Luftschiff davon ab, zu viel Zug zu erzeugen und die Kabel zu kappen. Das Fahrzeug würde den Aufwinden zwischen den Felswänden nicht länger als ein paar Minuten standhalten, ehe es gegen die kahlen, glatten Klippen geschmettert würde - ein wahrhaft schmachvolles Ende für eine Kundengruppe!
    Doch auf diese Sorte Gefahr konnte sich Obi-Wan einstellen. Sie lag klar auf der Hand und war leicht zu bewältigen, sofern man dem Schiff und dem Piloten vertraute - und die junge Frau am Steuer schien ihr Handwerk zu verstehen. Keiner der übrigen Passagiere - weder Gann noch Sheekla Farrs noch die drei Helfer - zeigte sich beunruhigt. Sie schienen im Gegenteil das gleiche Hochgefühl zu verspüren wie er selbst.
    Anakin wandte den Kopf und grinste seinen Meister an. »Die Saatkugeln zittern - könnt Ihr es fühlen? Sie wissen, dass etwas Wichtiges passieren wird.«
    Gann hielt sich mit beiden Händen an der Reling fest und schob sich näher an Obi-Wan heran. »Der Junge ist ein Naturtalent«, rief er über das Tosen des Windes hinweg. »Es kann nur einen Piloten geben. Haben Sie sich schon entschieden, wer von Ihnen beiden das sein wird?«
    »Der Junge

Weitere Kostenlose Bücher