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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr
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marschierten paarweise in verschiedene Richtungen davon. Dann verließ der Kontaktmann das Lokal und blickte vorsichtig die Straße hinauf und hinunter, bevor er sich auf den Weg machte. Ein borstiger Schnurrbart zierte sein Gesicht, und er trug lange Hosen und eine engsitzende Seemannsjacke.
    „Kennen Sie ihn?” fragte Lezt.
    Wargen schüttelte den Kopf.
    „Nein, aber nach dem zu schließen, was auf Rubron vorgeht, könnte ich mir denken, was er ist.”
    Sie folgten ihm in einiger Entfernung, bis er im Eingang eines großen Hotels verschwand. Zwei Männer Wargens blieben ihm dicht auf den Fersen.
    „Das ist der kritische Moment”, sagte Lezt. „Er wird sich umkleiden und das Hotel durch einen anderen Ausgang verlassen. Wenn sie ihm so dicht folgen können, daß sie sehen, in welchem Zimmer er verschwindet, und wenn sie sehen, wie er nachher aussieht, dann haben wir ihn.”
    Sie nahmen, an einem der vorderen Tische im Bistro gegenüber dem Hotel Platz, und bevor sie noch ihren Kaffee getrunken hatten, kam ein schmutziger Arbeiter mit braunem Schnurrbart aus dem Hotel und ging davon. Einer von Wargens Männern folgte ihm.
    „Wissen Sie, wohin er geht?” fragte Wargen.
    „Er wird einen Flughafenbus nehmen und zur Sornorianischen Botschaft fahren. Wahrscheinlich ist er ein Unterkontaktmann. Zumindest war der Kontaktmann auf Rubron auch untergeordnet.”
    Wargen stieß einen tiefen Seufzer aus.
    „Also doch Sornor. Aber was will Sornor mit diesen idiotischen Diebstählen erreichen?”
    „Vielleicht wollen sie Unruhe stiften und dann stillschweigend damit aufhören, wenn wir Franff ausliefern. Andererseits ist Franff schon so lange auf Donov, daß man ihn eigentlich auf Sornor vergessen haben müßte. Trotzdem geht der Unsinn mit den Diebstählen weiter. Vielleicht hat der Idiot, der dahinter steckt, auch vergessen, die Sache abzublasen.”
    „Vielleicht war Sornor auch der Meinung, die Sache mit den Diebstählen ziehe sich schon zu lange hin, und ist deshalb dazu übergegangen, Fische zu vergiften.”
    „Vergiften?”
    Wargen erzählte ihm, was auf Zrilund und den Rinoly-Inseln vorgefallen war.
    „Aber es würde uns nichts nützen, auch wenn wir wüßten, daß Sornor dafür verantwortlich ist. Wir können ihnen nichts beweisen, bevor wir sie nicht auf frischer Tat ertappen.”
    „Die bewiesenen Diebstähle genügen doch schon, um Sornor zur Verantwortung zu ziehen, sobald wir wissen, daß der Kontaktmann die Sornorianische Botschaft aufgesucht hat.”
    „Vielleicht haben Sie recht. Bringen Sie den Fall zu Ende. Ich werde inzwischen den Weltmanager informieren.”

 
16.
     
    Die Malerkolonie von Garffi war einzigartig. Diejenigen, die den Ort entdeckten, erkannten rechtzeitig, wie ihm eine Lawine von Malern und Touristen schaden würde. Sie legten das Problem dem Rat der Maler vor, und dieser traf eine Vereinbarung mit der Regierung, in der festgelegt wurde, daß Garffi so bleiben sollte, wie es war.
    Die Dorfbewohner lebten weiterhin in ihren Häusern, bestellten die Felder des Tals und führten ihr Vieh auf die Weide. Einige von ihnen fanden Beschäftigung im Malerdorf, das etwas abseits in einem Seitental erbaut wurde. Die Maler waren ernsthafte Künstler, die mit den Einwohnern gut auskamen, und es gab keine Touristen.
    Eigentlich hätte ein Neuling wie Eritha Korak keinen Zugang nach Garffi finden dürfen. Aber Eritha hatte Glück. Sie bewohnte das Quartier eines Malers, der zu einem kurzen Besuch auf seinem Heimatplaneten weilte. Da es sich also nur um einen vorübergehenden Aufenthalt handelte, überzeugte sich das Lokalkomitee erst einmal davon, daß Eritha wirklich nur zu Studienzwecken nach Garffi gekommen war, und dann ignorierte man sie.
    Das Dorf Garffi lag an der Spitze einer tiefen Bucht, am Fuß eines Berges, von dem sich ein Wasserfall ins Meer ergoß. Die Landschaft war ein einziges Wunder. Blaue Flüsse strömten durch grünende Täler, Wrranels mit flaumigen Fellen weideten auf hochgelegenen Bergweiden. Orangefarbene Felsen mit zerklüfteten weißen Gipfeln stiegen dahinter auf.
    Die unverdorbene Natur bot ein endloses Reservoir an Malmotiven, und das Licht an den Stränden von Garffi konnte es mit der Beleuchtung von Zrilund aufnehmen.
    Die Maler tolerierten Eritha gutmütig und arrangierten sich mit ihr. Morgens malte sie, und sie beantworteten geduldig ihre Fragen. Nachmittags stand sie ihnen Modell. Sie posierte auf Felsblöcken, watete im Meer, lag im Sand, stand mit gesenktem

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