Planet des Lichts
erholt.”
„Da ist was dran”, gab Brance zu.
„Und das ist nur der Anfang”, fuhr Alof fort. „Die Person, die für die Giftattacke verantwortlich ist, muß hervorragende Kenntnisse in der Chemie besitzen. Wußten Sie, daß unter Jornos Meszs zwei preisgekrönte Chemiker sind? Zweifellos versucht Jorno, Zrilund zu ruinieren. Ein normaler Wettbewerb würde die Sache nicht schnell genug erledigen, und so setzt er seine Meszs ein, um die Dinge zu beschleunigen. Gleichzeitig täuscht er vor, daß auch ihn jemand zu ruinieren versucht, damit kein Verdacht auf ihn fällt. Was wird er Ihrer Meinung nach Zrilund wohl als nächstes antun?”
„Nichts”, sagte ein Künstler dumpf. Alof drehte sich ärgerlich zu ihm um. „Er wird uns nichts mehr antun müssen, denn Zrilund ist bereits ruiniert.”
Es war schon spät, als Brance die Maler verließ. Rearm Hylat wartete auf ihn, und sie setzten sich in den dunklen Speisesaal.
„Was war los?” fragte Hylat.
„Der übliche Quatsch. Sie stimmten überein, daß etwas unternommen werden muß. Aber sie sagten nicht, was.”
„Wenige Maler sind Männer der Tat”, bemerkte Hylat. „Und Alof ist kein Maler.”
„Oh, doch. Er zeigte mir heute eines seiner Werke. Eine alte Frau, die er in Fish Town entdeckt hat. Ein ziemlich gutes Bild.”
„Vielleicht wartet er darauf, daß jemand anderer etwas unternimmt.”
„Vielleicht. Oder vielleicht grübelt er immer noch über die Geschehnisse der letzten Zeit nach. Ich bin nicht geneigt, Jorno die Schuld an den Vorfällen zu geben. Seine Meszs haben eine Methode entwickelt, wie man das Gift im Meer unschädlich machen kann. Auf Virrab wird sich innerhalb weniger Wochen alles wieder normalisiert haben. Außerdem arbeiten die Meszs an einer Methode, wie man die toten Fische zu der Herstellung eines Kunstdüngers verwenden kann. Und heute war Jorno mit einigen Meszs in Nor Harbor, wo sie sich die zerstörten Fähren angesehen haben. Die Meszs behaupten, sie könnten innerhalb kürzester Zeit eine größere und bessere Fähre bauen.”
„Weißt du das von Wargen?”
„Ja. Und er sagte mir auch, ich soll den Malern gegenüber nichts davon erwähnen. Wenn sie erfahren, daß ich mit Jorno und seinen Meszs sympathisiere, könnten sie annehmen, ich sei gekauft worden … ”
Ein Ruf unterbrach ihn, und Schritte erklangen auf dem Pflaster vor dem Hotel. Dann erklangen weitere Rufe, und Hylat und Brance eilten zur Tür. Der Platz vor dem Hotel war nur schwach erleuchtet, und ein paar Maler standen in seiner Mitte.
„Irgend jemand hat sich am Brunnen zu schaffen gemacht”, beantwortete einer der Maler Brances Frage. „Als er uns sah, rannte er davon.”
„Am Brunnen?” rief Hylat aus. „Sehen wir lieber nach. Ich hole eine Lampe.”
Nach wenigen Minuten kehrte er mit einer Taschenlampe zurück und schritt der kleinen Gruppe voran auf den berühmten Brunnen von Zrilund zu. Plötzlich fluchte er und sprang vor. Brance lief ihm nach und hielt ihn fest.
„Sprengstoff!” keuchte Hylat und versuchte sich loszureißen.
„Sei vorsichtig!” fuhr Brance ihn an. „Hol eine Schere, und ihr anderen geht zurück.” Hylat rannte ins Hotel und kehrte mit einer Schere zurück. Brance zerschnitt die Drähte des komplizierten Zeitzünders und folgte ihnen bis zu den vier Sprengstoffkisten, die rund um den Brunnen vergraben worden waren.
Als er damit fertig war, befand sich bereits ganz Zrilund auf den Beinen. Maler und Stadtbewohner suchten die Insel vergeblich nach den Sprengstofflegern ab. Aber man fand nichts. Im Morgengrauen entdeckte man dann endlich an einem der Strände seltsame Spuren. Ein Boot war an Land gezogen worden, und die Fußstapfen, die man im Sand sah, konnten nicht von einem menschlichen Wesen stammen.
„Sie irren sich”, sagte Neal Wargen. „Diese Fußspuren beweisen, daß Jorno nichts mit dem Sprengstoffanschlag zu tun hat?”
„Wieso stammen diese Fußstapfen dann von Meszs?”
„Jaward Jorno ist weder ein Narr noch sorglos. Ich kann Ihnen versichern, daß Sie keine Meszs-Fußstapfen gefunden hätten, wenn er mit dieser Sache zu tun hätte. Wenn ich auch nicht für Jornos Moral garantieren kann, so kann ich es für die der Meszs. Sie würden niemanden verletzen und nichts zerstören. Sie verteidigen sich nicht einmal, wenn sie angegriffen werden.”
„In Zrilund ist man anderer Ansicht. Diesmal ist Jorno zu weit gegangen. Die Sache mit dem Gift und den Booten konnte man ihm nicht
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