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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr
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Kopf in der Dämmerung.
    Langsam wurde sie unsterblich, denn einige dieser Gemälde waren außerordentlich. Während gelegentlicher Pausen wanderte sie von Staffelei zu Staffelei und blickte den Malern über die Schulter. Und dabei lauschte sie ihren Gesprächen.
     
    Die ersten Neuigkeiten über die Tragödien von Virrab und Zrilund brachte einer der seltenen Besucher nach Garffi. Mora Seerl, eine Kunstkritikerin von der Welt Kurnu. Sie war eine dunkelhaarige, gutaussehende, lebhafte Frau. Sie zeigte sich begeistert von den Bildern, für die Eritha Modell gestanden hatte.
    „Das ist echte Kunst. Da werden nicht nur Dinge gemalt, da werden Gefühle in ein Menschengesicht gelegt. Und weil das die anderen Maler von Donov nicht können, krankt die Donovianische Kunst.”
    „Sind Sie während Ihrer Studienreisen Porträts von Anna Lango begegnet?” fragte Eritha. „Ich fand ihr Gesicht auch sehr ausdrucksvoll.”
    „Keinesfalls. Anna Lango war ein professionelles Modell, und die können nie so sprechend wirken wie Amateure.”
    „Da hören Sie wenigstens, was sie sind”, flüsterte ein Maler Eritha zu.
    „Sie hat recht. Warum malen wir so selten Menschen?”
    „Weil das hier auf Garffi unnötig ist. Wir sind hier, um die herrliche Landschaft von Garffi zu malen. Wie die Maler auf Virrab die Szenerie von Virrab malen. Und Sie wirken hier auch nur so stark, weil Sie zum Beispiel vor der Kulisse der herrlichen Felsen stehen. Wenn wir nur Menschen malen wollten, würden wir woanders hingehen.”
    „Wohin?”
    „Überallhin, wo Menschen sind.”
    Eritha sagte nichts mehr. Sie wußte, warum sie lieber Dinge als Menschen malte. Weil das leichter war. Aber jetzt war sie es plötzlich müde, Dinge zu malen, und weil es über ihre Kräfte ging, Menschen zu malen, beschloß sie heimzukehren.
    Sie war auch der endlosen Gespräche über Kunst müde.
     
    Die Maler von Zrilund hatten sich unter Alofs Vorsitz bereits versammelt, als Arnen Brance eintrat. Alof winkte ihm zu und wies ihm einen Platz an.
    „Wir sprechen über Jaward Jorno”, verkündete er.
    Brance goß sich ein Glas Wein ein und leerte es. Auf diese Weise pflegten seit einiger Zeit die Maler von Zrilund Gesprächen über Jaward Jorno auszuweichen. Seit heute lastete eine schwere Verantwortung auf Brance. Er spionierte nicht mehr für Jorno, auch nicht mehr für Gair. Seit heute nachmittag war er zum Agenten des ersten Sekretärs des Weltmanagers avanciert.
    „Was ist mit Jorno?” fragte Brance.
    „Es gibt Berichte, die behaupten, daß Gift in das Meer rund um seine Inseln geschüttet wurde und daß seine Boote zerstört wurden.”
    „So?”
    „Diese Berichte lügen.”
    „Das waren offizielle Berichte, die die Regierung herausgegeben hat”, wandte Brance ein. „Die ganze Angelegenheit stürzte Donov in große Verwirrung, und wenn die Regierung wirklich lügen wollte, so hätte sie weitere Unannehmlichkeiten vermeiden können, indem sie Jornos Kolonie gar nicht erwähnte.”
    „Genau das meine ich auch.”
    „Vielleicht sollten Sie das etwas genauer erklären”, sagte Brance verblüfft.
    „Rinoly und seine Inseln sind Jornos Privateigentum. Er hätte das Meer reinigen und seine Boote reparieren können, ohne daß ein Außenseiter etwas davon merkte. Unter den vorliegenden Umständen wäre das sogar das Klügste gewesen. Warum hat er also die Sache an die Öffentlichkeit gebracht und damit Tausende von Touristen abgeschreckt?”
    „Nun ja, warum?”
    „Weil es für ihn viel vorteilhafter war, die Angelegenheit an die Öffentlichkeit zu bringen.”
    „Das verstehe ich nicht”, sagte Brance zweifelnd.
    „Ich werde es Ihnen erklären. Haben Sie heute schon Touristen auf Zrilund gesehen?”
    „Die Fähre und die Boote sind noch nicht wieder in Betrieb.”
    „Auch wenn sie es wären, würde morgen kein einziger Tourist auf Zrilund auftauchen, weil Touristen nicht gern ein vergiftetes Meer mit toten Fischen sehen. Zrilund ist am Ende. Aber haben Sie gewußt, daß Jornos Kolonie nicht geschlossen hat? Durch einen Zufall wurde das Gift an einer falschen Stelle ins Wasser geschüttet und ist inzwischen fast zur Gänze aufs offene Meer hinausgetrieben. Die Giftmischer kannten offensichtlich Rinolys Meeresströmungen nicht. Aber die von Zrilund kannten sie ganz genau. Jornos Boote waren zerstört, aber durch einen unglaublichen Zufall konnte er sie bereits am nächsten Tag wieder ersetzen, Zrilund ist ruiniert, aber Virrab hat sich wieder prächtig

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