Planet des Lichts
nachweisen. Aber jetzt hatte er es auf den Brunnen abgesehen, auf das Heiligtum von Zrilund, und ein Meszs hat Fußspuren hinterlassen. Das ist für die wütenden Zrilunder Beweis genug.”
„Es wird vielleicht noch weitere Anschläge geben. Ich werde Demron sagen, daß er ein paar Männer hier stationieren soll.”
„Das ist nicht nötig. Ab jetzt wird jedes Fleckchen von Zrilund von Freiwilligen bewacht.”
„Gibt es sonst noch etwas Neues?”
„Heute nachmittag soll wieder eine Malerversammlung stattfinden. Ich weiß nicht, warum.”
„Benachrichtigen Sie mich, wenn sie vorbei ist.”
Brance ging ins Swamp Hut zum Mittagessen. Er mußte hören, worüber die Maler redeten. Wes Alof setzte sich zu ihm.
„Wir haben die Versammlung abgesagt”, sagte er. „Ich habe mit jedem Maler einzeln gesprochen. Wir gehen alle nach Rinoly.”
Brance starrte ihn wortlos an.
„Ich habe schon andere Künstler von anderen Kolonien benachrichtigt und bin sicher, daß sich uns einige anschließen werden. Innerhalb einer Woche werden wir schon zu dreihundert in Rinoly sein.” Er grinste. „Dreihundert Maler können es mit dreitausend Meszs schon aufnehmen.”
„Und was wollen Sie in Rinoly tun?”
„Malen. Wir sind lizenzierte Maler und können malen, wo wir wollen. Und dabei werden wir die Örtlichkeiten studieren und einen Plan machen, wie wir die Bedrohung durch die Meszs beenden können. Wollen Sie mitkommen?”
Resignierend ging Brance zum Visiphonamt und rief Wargen an. Er erklärte ihm, was geschehen war, und Wargen sagte: „Gehen Sie mit den Malern nach Rinoly. Hylat kann mich über die Ereignisse in Zrilund auf dem laufenden halten.”
„Gut, ich gehe mit. Aber zuerst muß ich hier einige Arrangements treffen. Sie wissen, ich habe ein Haus, und dann habe ich auch noch das Schlammwesen … ”
„Das was?” Wargen beugte sich auf dem Bildschirm vor.
„Mein Schlammwesen. Ich habe es schon jahrelang.”
„Das Zrilund-Schlammwesen?”
„Es ist das einzige, das auf Zrilund existiert.”
„Sie müssen mich ihm einmal vorstellen. Was werden Sie mit ihm tun?”
„Ich muß jemand finden, der es versorgt.”
„Tun Sie das. Und sagen Sie mir dann, wo auf Rinoly Sie wohnen werden. Bitten Sie Hylat, mich anzurufen.”
17.
Die Maler von Zrilund tauchten im ländlichen Rinoly unter. Wargen wartete auf einen Bericht seines Agenten Brance. Er wartete eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen – fühlte zuerst Verwirrung, dann Ärger, und schließlich fragte er sich alarmiert, ob Alof herausgefunden hatte, daß Brance ein Spion war.
Er rief Eritha Korak zu sich.
„Würden Sie gern einmal Virrab besuchen?”
„Das geht nicht. Sogar die Maler, die die Insel nur besuchen wollen, müssen sich auf die Warteliste setzen lassen. Es gibt zu wenig Quartiere.”
„Ich werde Sie als Gast hinschicken. Es ist sehr schwer, etwas Konkretes über Jornos Kolonie zu erfahren. Wir hören nur ab und zu ein paar Informationsbruchstücke von Touristen. Aber ich muß genau wissen, was dort vorgeht. Und ich muß auch erfahren, was die Zrilunder Maler in Rinoly treiben. Einer meiner Männer ist bei ihnen, Amen Brance. Kennen Sie ihn?”
Eritha schüttelte den Kopf.
„Er war nicht auf Zrilund, als ich dort wohnte.”
„Doch, er war schon dort, aber er verkehrte nicht mit den Malern. Jetzt ist er in meinem Auftrag mit einer Gruppe von Zrilunder Malern nach Rinoly gegangen, und ich warte vergeblich auf seinen Bericht. Ich mache mir schon Sorgen, daß ihm etwas passiert ist.”
„Wenn Sie jemand brauchen, der für Sie auf Rinoly spioniert, dann senden Sie lieber nicht mich, sondern eine Person, die Jorno nicht kennt.”
„Daran habe ich schon gedacht, und ich weiß auch, wie wir dieses Problem lösen. Jorno hat ein paar Luxusquartiere auf Virrab bauen lassen, die sich eigentlich nur Millionäre leisten können. Aber diese Leute haben längst in anderen Erholungsorten ihre Stammhotels, und so stehen Jornos Prachtbauten leer. Jorno braucht jemand, der sie sozusagen einweiht, und für diesen Zweck habe ich Lilya Vaan gewonnen. Daraufhin erwähnte sie meiner Mutter gegenüber, sie würde Ferien auf Virrab machen, und nun besteht sie darauf, Lilya zu begleiten. Und Sie werden die dritte im Bund sein. Jorno wird stolz darauf sein, daß die Gräfin bei ihm Urlaub machen will. Passen Sie nur auf.”
Er rief Jaward Jorno an.
„Mr. Jorno, meine Mutter, die Gräfin, würde gern mit zwei Begleiterinnen ihre Kolonie
Weitere Kostenlose Bücher