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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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überzogen. Der oberste Wahrsager richtete sich seufzend auf. »Das Ende ist sich immer gleich. Und dieses Mal ist es nicht mehr weit.«
    »Was kommt nach ihm?«
    Der Wahrsager beugte gehorsam den Kopf, obwohl er die Antwort gut kannte.
    Langsam hellte sich der Kristall zur heiteren Glätte eines sommerlichen Weihers auf.
    »Friede«, sagte der Wahrsager. »Doch die Mutter sagt uns nicht, wie dieser Friede aussehen wird.«
    Das Auge wurde wieder zugedeckt, die silberne Lampe ausgelöscht. Kell à Marg blieb lange in dem düsteren Saal stehen, und die Wahrsager warteten.
    »Wenn wir von hier fliehen würden«, sagte sie endlich und sprach weder zu den Wahrsagern noch zu sich selbst, sondern zu jemand, der jenseits von allem war, »was würde uns in der bitteren Welt erwarten? Wir haben uns in die Obhut der Mutter begeben. Wir können nicht zurück. Wir können das, was hier unter den Hexenfeuern ist, kein zweites Mal erbauen. Wir selbst sterben aus. Besser, dort zu sterben, wo wir geliebt werden, in den Armen der Mutter, als von den kalten Winden draußen durchbohrt zu werden.«
    Die Wahrsager seufzten unendlich erleichtert auf.
    »Wenn jemand aber gehen will«, sagte Kell à Marg, »werde ich ihn nicht zurückhalten.«
    Sie kehrte aus dem Saal der Wahrsager auf ihren Thron zurück, und sie rief ihre Ratgeber, die Mütter der Sippen und die Zunftmeister zusammen, dazu die wichtigsten Gelehrten, die erreichbar waren, die sich nicht zu tief in das Labyrinth zurückgezogen hatten.
    Sie sagte ihrem Volk, welche Wahl es habe.
    »Ich selbst werde hier bleiben«, sagte sie, »mit denen, die mir helfen wollen, das Haus vor diesen Außerirdischen zu schützen. Wer sich der Zukunft an einem anderen Ort stellen möchte, kann zum Westtor hinaus zur Straße gehen, die vom Paß hinunter nach Thyra führt.«
    Niemand wollte gehen. Kell à Marg erhob sich. »Wir werden mit Würde zu sterben wissen, entweder jetzt unter den Händen der Eindringlinge oder später durch die Macht der Zeit.«
    Sie wandte sich an ihren Kämmerer. »Ich glaube, irgendwo liegt eine Rüstung für mich. Suche sie mir.«
    Die Kinder der Mutter Skaith machten sich bereit.
    Der Angriff fand nicht statt.
    Die Hubschrauber brummten die Gebirgswand entlang. Die hochgelegenen Fenster des Hauses der Mutter waren in den Millionen von eisbedeckten Rissen und Schründen der Felswände nicht leicht zu finden. Schneestürme setzten den Flugmaschinen zu. Die Kinder hofften schon, die Außerirdischen würden abziehen.
    Sie blieben.
    Zweimal flogen die Hubschrauber zum Paß hinauf und bombardierten den nackten Fels unter der schiefen Felsnadel, und die Kinder verschlossen die Gänge auf dieser Seite mit schweren Steinplatten. Beim zweiten Mal zerstörten die Explosivstoffe das äußere Tor. Die große, schiefe Felsnadel stürzte um und begrub die Öffnung unter sich. Das Geröll lag so hoch, daß die Außerirdischen auf ein Beiseiteräumen verzichteten. Sie kehrten zur Ebene zurück und suchten stur weiter. Ihnen blieb nur noch sehr wenig Zeit, was Kell à Marg nicht wissen konnte.
    Schließlich war es die Sorglosigkeit oder der Übereifer eines Wachtpostens, die den Kindern Unheil brachte. Der Wachtposten wurde auf einem der Balkone gesichtet, und die Invasion setzte ein.
    Die Eindringlinge brachten ihre eigenen Lampen in die Finsternis mit, helle, weiße Scheinwerfer, die die Dunkelheit durchbohrten, ohne sie wirklich zu erhellen. Sie bezogen Stellung im Gang, hielten die automatischen Waffen schußbereit, deckten die Ankunft weiterer Männer, die wie die ersten an Seilen von den Hubschraubern herabgelassen wurden.
    Sie hörten Geräusche, Flüstern, Atemzüge, rasche Schritte. Doch die Felsgewölbe verzerrten die Klänge, und die Männer konnten sich nicht sicher sein, ob es sich um das Echo der eigenen Geräusche handelte, oder ob sie bedrohlich waren.
    Das Gewicht ihrer Waffen nahm ihnen die Angst. Sie wußten, daß es in diesen Katakomben nichts geben konnte, was ihnen hätte gefährlich werden können.
    Die Kinder wußten das ebenfalls.
    »Warten wir«, sagte Kell à Marg in ihrer prächtigen, unbrauchbaren Rüstung. »Wenn sie glauben, daß wir sie nicht angreifen, werden sie vielleicht sorglos.«
    »Aber sie haben schon begonnen, unsere Schätze zu plündern«, sagte ein junger Hauptmann. »Ist es nicht unsere Pflicht, sie zu verteidigen und dabei auf rechte Art den Tod zu finden?«
    »Dafür bleibt uns immer noch Zeit«, sagte Kell à Marg. »Bereitet in der

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