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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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»Wählt eure tapfersten Männer aus.« Er wandte sich an Aud: »Wir werden zusammen marschieren.«
    Aud lächelte. »Wo sind deine mächtigen Waffen, Dunkler Mann?«
    »Wir brauchen sie hier nicht«, sagte Stark. »Es sei denn, du würdest dich mit ihnen sicherer fühlen.«
    Aud knurrte etwas und ging, um seine Männer zu rufen.
    Sie marschierten durch die vom Frost Versehrten Wälder und schlugen einen weiten Bogen um die Stadt. Die Hunde rannten wie immer voraus, um den Weg frei zu machen. Sie waren aufgeregt, konnten den Kampf kaum erwarten.
    Sie hatten die ganze Stadt noch nicht ganz umrundet, als die alte Sonne unterging. Stark führte die Truppe in der Dunkelheit in die Nähe des Hafens. Sie warteten zwischen den Bäumen an einem Hang über dem Wasser, wo sie durch Gebüsch gedeckt waren. Gerd und Grith drängten sich keuchend an Stark, und er legte ihnen die Hände auf die Köpfe, während die erste der Drei Damen am nördlichen Himmel aufging. Starks Augen schimmerten in dem Licht wie Eis, während die Augen der Hunde heiß und gelb waren.
    Das Haupttor der Palisade war geschlossen. Die Stadt lag erstaunlich still vor ihnen. Nur wenige Lichter waren zu sehen. Man mußte inzwischen die Wachen gefunden haben, die von den Hunden getötet worden waren. Stark fragte sich, was sich die Führer der Stadt wohl dachten, da die Toten keine Verwundungen aufwiesen und schreckverzerrte Gesichter hatten. Ob sie wußten, daß ein Heer vor der Stadt lag? Man war sicher alarmiert und auf der Hut. Die einzige Überraschung lag in der Art des Angriffs und in der Stärke der Angreifer, wobei die Iubarer nicht mithalfen, da sie zurückgefallen waren.
    Die zweite der Drei Damen ging auf. Das Hafenwasser glitzerte silbern, und die Schiffe, die Masten standen schwarz im Licht.
    Dunkle Schatten kamen aus dem Wasser hervor, erkletterten den Kai, überwältigten die Hafenwachen. Ein Mann schrie auf.
    Stark sagte: »Aufgepaßt.«
    In der Stadt wurde es laut. Eine Trommel pochte, und ein Horn röhrte. Auf dem Kai tauchten weitere dunkle Gestalten auf. Ihre Haut glänzte feucht, als sie sich an den Tauen der Schiffe zu schaffen machten.
    »Jetzt«, sagte Stark. Und die Männer Astranes liefen zum Kai, um die Ssussminh zu schützen.
    Das Stadttor flog auf. Bewaffnete stürzten heraus und eilten zum Hafen.
    »Jetzt!« schrie Stark Aud zu und rannte mit den Nordhunden aus dem Wald. Die Stadtleute stellten sich zum Kampf. Stark hörte Waffen klirren, hörte Männer schreien, als die Hunde zuschlugen, und war schon mitten im Getümmel.
    Die Männer der Stadt wehrten sich beherzt, bis der andere Teil des Heeres von der Anhöhe herabstob und ihnen in die Flanken fiel. Dann zogen sie sich hinter die Palisade zurück und schlossen das Tor. Stark stand schwitzend und zitternd zwischen seinen Hunden, die ihren Hunger stillten. Aud warf ihm einen kurzen Blick zu und wandte sich ab.
    Das kleine Heer stützte sich auf die Speere und wartete, bis genug Schiffe und kleine Boote mit Hilfe der Ssussminh und der Fallarin, die für einen leichten Wind sorgten, aus dem Hafen gebracht waren. Sanghalains größere Schiffe lagen jetzt in der Nähe der Hafeneinfahrt, um der Stadt zu zeigen, daß an eine Verfolgung nicht zu denken war. Das Inselvolk zog sich zurück, marschierte zum Lager an der Küste, und das Stadttor blieb verschlossen.
    Dann begann die langwierige Einschiffung. Als die letzten Iubarer, die letzten des Inselvolks irgendwie an Bord der eroberten Schiffe Platz gefunden hatten, kehrte Stark auf sein Schiff zurück und schlief sich aus.
    Die Schiffe segelten gemeinsam los, hielten sich aber in zwei Gruppen getrennt, die sich nie mischten. Sie wurden vom Wind begünstigt und kamen gut voran. Die Strahlen der alten Sonne wurden mit jedem Tag wärmer. Nachts stiegen die Drei Damen höher und höher, und das Kielwasser der Schiffe schimmerte in ihrem Schein. Man mußte anlegen, um die Wasservorräte zu ergänzen, und dabei kam es häufig zu Kämpfen. Manchmal tauchten räuberische Segel auf, fielen aber jedesmal zurück, wenn sie Größe und Armut der Flotte erkannt hatten.
    Pedrallon legte seine Pelze ab und fror nicht mehr.
    Iubarer und Ssussminh hatte nichts mit den fauligen Tropen im Sinn; sie wurden sowieso von Flüchtlingsheeren belagert, die aus dem Norden wie dem Süden kamen, und die Staaten in der Nachbarschaft Andapells wollten niemand mehr aufnehmen. Sanghalain blieb eigentlich keine Wahl, als nach Ged Darod weiterzuziehen und auf das

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