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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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an der Oberfläche voranschreitet. Ist der Asteroid kürzlich eingeschlagen, oder liegt der Einschlag schon hundert Millionen Jahre zurück?«
    »Es gibt wohl noch viel zu lernen«, sagte sie.
    »Nicht auf diesem Flug. Das ist keine wissenschaftliche Mission. Diesmal sind wir wegen des Preisgelds hier.«
    Marguerite musterte mich mit einem seltsamen Blick. »Würdest du überhaupt hierher zurückkommen?«
    Fast hätte ich geschaudert bei dieser Vorstellung. Aber ich hörte mich sagen:
    »Vielleicht. Es gibt wirklich noch viel zu erforschen. Greenbaum glaubt nämlich, dass früher oder später die ganze Oberfläche des Planeten schmelzen wird. Vielleicht werde ich ihn mit einem Teil des Preisgelds sponsern ...« Ich verstummte, weil ich mir bewusst wurde, dass Fuchs das Preisgeld kassieren würde und nicht ich.
    Marguerite kam einen Schritt näher; nah genug, um mir die Hand auf die Schulter zu legen. »Van, du musst dir mal Gedanken darüber machen, wie viel... Ich meine, in welchem Zustand der Körper deines Bruders sein wird.«
    »Zustand?«
    »Es wird vielleicht nicht mehr viel übrig sein, das man bergen könnte«, sagte sie sanft.
    »Es gibt dort unten keinen Sauerstoff, der den Körper zersetzen würde«, sinnierte ich laut. »Weder Bakterien noch sonstiges Kroppzeug.«
    »Er war in der Rettungskapsel des Schiffs, nicht wahr? Hermetisch abgedichtet?«
    »Ja, so lautete seine letzte Meldung.«
    »Dann befand er sich auch in einer Sauerstoffumgebung, als er abstürzte.«
    »Trotzdem ...« Ich wollte glauben, dass Alex’ Leichnam noch unversehrt war und darauf wartete, dass ich ihn nach Hause brachte.
    Marguerite machte sich keine Illusionen. »Da hätten wir einmal die Hitze«, sagte sie.
    »Und den Druck. Unter diesen Umständen verursacht sogar Kohlendioxid Korrosion.«
    Das hatte ich überhaupt nicht bedacht. »Du meinst, dass er ... völlig zersetzt sein könnte?«
    »So hohe Temperaturen zerstören die chemischen Bindungen, die Proteine zusammenhalten«, sagte sie.
    »Aber er steckt doch im Raumanzug«, gab ich zu bedenken. »In der Rettungskapsel.
    Wenn er genug Zeit hatte ... er wusste, dass das Schiff abstürzen würde.«
    »Trotzdem«, sagte Marguerite.
    »Glaubst du, dass vielleicht gar nichts mehr übrig ist? Rein gar nichts?«
    »Möglich wäre es. Wie du schon sagtest, wir wissen einfach zu wenig über die Bedingungen an der Oberfläche und die Auswirkungen auf Gewebe auf Eiweißbasis.«
    Hätte ein Stuhl oder irgendeine andere Sitzgelegenheit im Beobachtungszenztrum gestanden, dann wäre ich darauf zusammengesackt. Die Knie wurden mir weich wie Gummi, und ich fühlte mich hundeelend.
    »Rein gar nichts«, murmelte ich.
    Marguerite sagte nichts.
    Ich schaute nach draußen auf die höllische Landschaft und drehte mich wieder zu ihr um: »Da haben wir nun einen so weiten Weg zurückgelegt und finden ... nichts.«
    »Es wird natürlich Überreste geben«, sagte sie. »Teile des Schiffs. Trümmerstücke. Ich will damit sagen, du würdest auf jeden Fall den Beweis erbringen, dass du sein Schiff beziehungsweise das, was von ihm noch übrig war, gefunden hast.«
    »Du meinst, Fuchs würde diesen Beweis führen.«
    »Oder so.«
    Ich fand das zum Lachen. »Ich stelle mir jetzt schon vor, wie mein Vater sich weigert, Fuchs zu löhnen, weil es ihm nicht gelungen ist, die sterblichen Überreste meines Bruders zu überführen.«
    »Du glaubst nicht im Ernst, dass er so etwas tun würde, oder etwa doch?«
    »Wieso denn nicht. Das wäre die Pointe dieser Farce.«
    »Das ist wirklich nicht komisch«, sagte sie.
    Doch je länger ich darüber nachdachte, desto absurder erschien mir das alles. »Fuchs würde meinem Vater den Kopf abreißen.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Marguerite.
    »Ach nein? Er mit seinem Jähzorn?«
    »Er ist nicht jähzornig.«
    »Er ist jähzornig wie die Hölle!«
    »Er übt Gewalt fein dosiert aus. Sie ist für ihn Mittel zum Zweck. Er sieht das ganz nüchtern. In dieser Hinsicht ist er eiskalt.« – Ich glaubte kein Wort davon.
    »Du spinnst doch«, sagte ich.
    »Nein, das ist die Wahrheit.«
    Ich starrte sie an und sah, wie das Glühen der wabernden Hitze der Venus über ihre Wangen und Mundpartie spielte und Funken in den pechschwarzen Augen schlug.
    »In Ordnung«, sagte ich. »Ich will mich nicht mit dir darüber streiten. Du kennst ihn schließlich besser als ich.«
    »Ja«, erwiderte Marguerite. »Ja, ich kenne ihn.«
    Ich atmete durch und wandte mich ab. Marguerite schien

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