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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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deiner Mutter versprochen, dass ich ihn nicht verfolgen würde, und ob du es glaubst oder nicht, ich habe mein Versprechen ihr gegenüber gehalten. Trotz allem hatte ich den Hurensohn leben lassen.«
    »Bis Sie die Idee mit dem Venuspreis hatten. Es war von vornherein eine Falle.«
    »Nachdem Alex umgekommen war, vermochte ich mich nicht mehr zurückzuhalten.
    Ich wollte diesen Bastard Fuchs tot Also habe ich den Zehn-Milliarden-Dollar-Köder ausgelegt, und er hat natürlich angebissen.«
    »Und ich auch.«
    Ein Anflug dieses alten verschmitzten Ausdrucks erschien wieder in seinem Gesicht.
    »Das kam mir gelegen. Ich hätte nie erwartet, dass ausgerechnet du die Herausforderung annehmen würdest. Und dann sagte ich mir, zum Teufel, die Venus wird euch beide umbringen, Vater und Sohn.«
    »Aber ich habe überlebt.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe bekommen, was ich wollte. Fuchs ist tot. Mausetot.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte ich. Er starrte mich an.
    »Wir haben seinen Körper tiefgekühlt. Marguerite Duchamp versammelt die besten Kryogen-Spezialisten der Welt, um herauszufinden, ob die Möglichkeit einer Wiederbelebung besteht.«
    Martin Humphries wankte mit aschfahlem Gesicht ein paar Schritte zurück und plumpste wie ein nasser Sack aufs Sofa.
    »Du Hurensohn«, flüsterte er, wobei er jedes Wort betonte. »Du gottverdammter verräterischer Hurensohn.«
    Ich hätte wohl den Ausdruck des Schocks und der völligen Verwirrung genießen sollen, aber ich verspürte weder Siegesfreude noch Triumph. Nur einen vagen Abscheu, weil er einen Menschen – eigentlich zwei Menschen – so abgrundtief zu hassen vermochte.
    »Ich bin hier, um Ihnen eine Frage zu stellen«, sagte ich kalt und unversöhnlich. »Eine Frage. Ich glaube die Antwort schon zu kennen, aber ich will sie aus Ihrem Mund hören.«
    Seine Augen verengten sich.
    »Haben Sie Alex’ Schiff sabotiert? Ist an den Gerüchten etwas dran?«
    »Nein!«, schrie er und ballte die Fäuste. »Alex war mein Sohn, mein eigen Fleisch und Blut! Nicht ein Nichtsnutz wie du. Er war ein Teil von mir Wie hätte ich ihm etwas antun können?«
    Ich glaubte ihm. Ich spürte, wie der unerbittliche Hass, der mein Herz wie eine Zange gepackt hatte, etwas abebbte. Ich wurde mir bewusst, dass ich ihm glauben wollte – trotz allem. Ich wollte nicht mit dem Gedanken weiterleben, dass er Alex umgebracht hatte.
    »Also gut«, sagte ich leise. »Dann ist es vorbei.«
    »Wirklich?« Er schaute zu mir auf und sagte: »Glaubst du allen Ernstes, dass ich dir jetzt auch noch die zehn Milliarden geben werde? Nach dem, was du getan hast?«
    »Sie hören mir bereits«, sagte ich. »Ich hatte mich mit Ihren Anwälten in Verbindung gesetzt, gleich nachdem wir in die Mondumlaufbahn gegangen waren. Das Geld liegt noch immer auf dem Anderkonto. Es fehlt nur noch meine Unterschrift.«
    »Und meine«, blaffte er.
    »Sie werden unterschreiben.«
    »Den Teufel werde ich!«
    »Wenn Sie sich weigern, erfahren die Medien die ganze Geschichte. Sie, Fuchs, meine
    Mutter – die ganze Story. Das wird ein Kracher.«
    »Du ... du ...«Ihm fehlten die Worte.
    Ich ging zum verzierten Schreibtisch in der anderen Ecke des Raums und sagte: »Ich werde von hier aus direkt zur Erde fliegen. Ich muss die nächste Expedition zur Venus organisieren.«
     
    »Die nächste?«
    »Richtig. Wir haben gelernt, sogar auf der Oberfläche zu überleben. Nun kehren wir zurück und fangen mit der richtigen Erforschung an.«
    Martin Humphries schüttelte den Kopf; ob verwundert oder mitleidig oder ungläubig, wusste ich nicht, und es war mir auch egal.
    »Sie haben die Möglichkeit, die Transaktion elektronisch durchzuführen«, sagte ich ihm. »Ihre Anwälte haben bereits zugestimmt. Sie müssen Selene nicht einmal verlassen.«
    »Geh mir aus den Augen, du Bastard!«, knurrte er.
    »Nichts täte ich lieber«, sagte ich. »Aber ich habe noch etwas für Sie – etwas, das Sie gekauft und bezahlt haben.«
    Er schaute mich finster an, als ich eine Diskette in den Computer auf dem Schreibtisch schob. »Das ist die Venus«, sagte ich.
    Die Wände des Raums, sogar die Fenster, waren Smart-Screens. Plötzlich zeigten sie alle die rotglühende Oberfläche der Venus, und zwar aus der Perspektive, aus der die Kameras der Hecate sie aufgezeichnet hatten. Ich schaltete die Deckenbeleuchtung aus.
    Martin Humphries saß wie ein Häufchen Elend vorm Hintergrund der zornroten Venus. Ich glaubte die Hitze zu spüren, während ich neben dem

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