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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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hier wohier fühlt.
    Als der Chef Wissenschaftler mit zehnminütiger Verspätung zur Tür hereinkam, wirkte er so angespannt und wachsam wie jemand, der sich in ein Minenfeld vorwagt. Cardenas versuchte ihn zu beruhigen, indem sie ihm das kleine, peinlich saubere Labor zeigte.
    »Das ist der Montagebereich«, sagte sie und deutete auf zwei quaderförmige Gebilde aus Edelstahl, die auf einer Laborbank ruhten. Die Vorderseiten der Behälter waren mit Skalen und Reglern übersät. »Die Nanomaschinen-Prototypen werden hier drin montiert…« ‒ sie patschte auf einen der brotkastengroßen Behälter ‒, »und dann reproduzieren die Prototypen sich dort.«
    Urbain hielt einen gebührenden Sicherheitsabstand vom Apparat ein. Und als Cardenas den Deckel eines Behälters anhob, zuckte er tatsächlich zusammen.
    Cardenas musste sich beherrschen, dem Mann das nicht mit einem Stirnrunzeln zu vergelten. »Dr. Urbain, hier gibt es nichts, was Ihnen oder sonst jemandem schaden könnte.«
    Das beruhigte Urbain nicht im Geringsten. »Vom Kopf her verstehe ich es. Trotzdem… ich bin nervös. Verzeihung, aber ich vermag es nicht zu ändern.«
    Sie lächelte geduldig. »Ich verstehe. Na denn, kommen Sie bitte mit zur Hauptkonsole.«
    Für über eine Stunde zeigte Cardenas Urbain, wie Nanomaschinen konstruiert und gebaut wurden. Wie sie sich strikt gemäß voreingestellter Anweisungen reproduzierten.
    »Das sind Maschinen«, wurde sie nicht müde zu betonen.

    »Sie mutieren nicht. Sie vermehren sich auch nicht unkontrolliert. Und sie werden durch eine Dosis weichen ultravioletten Lichts deaktiviert. Im Grunde sind sie empfindlich.«
    Während Tavalera das Rasterkraftmikroskop von der Hauptkonsole aus bediente, zeigte Cardenas Urbain, wie die von ihr konstruierten Nanomaschinen die kontaminierenden Moleküle an der Außenseite von Gaetas Anzug in harmloses Kohlendioxid, Wasserdampf und Stickoxide aufspalteten.
    »Der Anzug wird in fünf Minuten perfekt sauber«, sagte sie und wies auf das Bild, das von der Konsole projiziert wurde.
    »Die Rückstände gasen aus und verflüchtigen sich.«
    Anscheinend neugierig beugte Urbain sich über Tavaleras Schulter und betrachtete aufmerksam die Daten und Bilder.
    »Alle organischen Stoffe werden entfernt?«
    Cardenas nickte und sagte: »Bis auf die molekulare Ebene hinunter werden sie spurlos getilgt.«
    »Und die Nanobots selbst?«
    »Wir deaktivieren sie mit einer UV-Dosis.«
    »Aber sie haften noch immer an der Anzugoberfläche. Sind sie in der Lage, sich selbst zu reaktivieren?«
    »Nein«, sagte Cardenas. »Wenn sie einmal deaktiviert sind ‒ aus die Maus. Sie zerfallen.«
    Urbain richtete sich langsam wieder auf.
    »Wie Sie sehen, sind wir durchaus imstande, den Anzug zu dekontaminieren«, sagte Cardenas.
    »Nicht nur den Anzug«, sagte Urbain und schaute an ihr vorbei. »Dieser Prozess könnte für die Dekontaminierung jeden Ausrüstungsgegenstands angewandt werden, den wir auf die Titanoberfläche hinunterschicken.«

    »Ja, das wäre möglich«, pflichtete Cardenas ihm bei.
    Zum ersten Mal, seit Urbain das Nanotech-Labor betreten hatte, lächelte er.

273 Tage bis zur Ankunft
    »Dieser Berkowitz muss verschwinden!«, verlangte Eberly.
    Wilmot sank auf seinem bequemen Bürostuhl zusammen; er war überrascht von der Vehemenz, mit der der Leiter der Abteilung Human Resources sein Ansinnen vortrug.
    »Was gibt Ihnen eigentlich das Recht, sich in die Arbeit der Kommunikationsabteilung einzumischen?«, fragte er leise.
    Eberly hatte sich in die Sache hineingesteigert. Seit Wochen hatte Vyborg ihn unter Druck gesetzt und gedroht, auf eigene Faust zu handeln, wenn Eberly Berkowitz nicht entfernen konnte oder wollte. Vyborg wollte partout Leiter der Kommunikationsabteilung werden, und das Ende seines ohnehin kurzen Geduldsfadens war nun erreicht. »Entweder Sie lassen ihn entfernen, oder ich werde mich selbst darum kümmern«, sagte der zornige kleine Mann. »In ein paar Monaten werden wir in eine Umlaufbahn um den Saturn gehen. Ich will Berkowitz bis dahin aus dem Weg haben. Je eher, desto besser!«
    Eberly wusste, dass dies ein Machtkampf war. Vyborg würde sich nicht gegen ihn stellen, sofern er nicht den Eindruck bekam, dass Eberly ihn bewusst hinhielt. Wenn ich ihm nicht Berkowitz' Kopf bringe, sagte Eberly sich, wird Vyborg den Glauben an mich verlieren und mir den Gehorsam verweigern. Also hatte er gar keine andere Wahl, als sich mit Wilmot anzulegen.
    Morgenthau hatte nichts gefunden,

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