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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Stunt an dem Tag durchzuführen, nachdem der neue Mond eingefangen wurde?«, fragte sie.
    Er sah die Besorgnis in ihrem Gesicht. »Kris, ich gehe grundsätzlich keine unkalkulierbaren Risiken ein.«
    »Bei einer solchen Gelegenheit hast du dir auch schon die Nase gebrochen.«
    »Ich bin mit dem Zinken gegen das Helmvisier gestoßen, als der Schlitten gegen einen Felsbrocken prallte«, sagte er mit einem Grinsen. »Das hätte mir auch im Bad passieren können.«
    »Dein Bad ist auf dem Mars?«
    Sein Grinsen verflog. »Du weißt schon, wie ich das meine.«
    »Und du weißt, wie ich es meine«, erwiderte sie ernst.
    »Ich werde das schon unbeschadet überstehen, Kris. Fritz würde niemals zulassen, dass ich den Anzug aufs Spiel setze.«
    Sie sagte nichts mehr. Mein Gott, sagte Gaeta sich, ich kann mir doch nicht über sie und ihre Ängste den Kopf zerbrechen, während ich dort draußen bin. Ich muss mich darauf konzentrieren, den Job zu erledigen und kann mich nicht darum kümmern, was sie denkt. Der sicherste Weg, sich umzubringen, ist nämlich der, sich von seiner Aufgabe ablenken zu lassen.
    Sie gingen schweigend die sanft ansteigende Straße zum Apartmentgebäude entlang, in dem sich ihre Quartiere befanden. Durch die Lücken zwischen den Gebäuden zur Linken sah Gaeta, wie sich bereits eine Menge am Seeufer versammelte, wo die große Wahlkampfveranstaltung stattfinden sollte. Eberly erwartet mich dort, erinnerte er sich.
    »Vielleicht sollten wir noch auf einen Imbiss in die Cafeteria gehen«, sagte er zu Cardenas, »bevor wir auf die Veranstaltung gehen.«
    »Ich habe noch etwas zu essen im Kühlschrank. Du kannst dich daran gütlich tun, während ich mich umziehe.«
    Gaeta nickte und lächelte. Frauen müssen sich zu jeder Gelegenheit umziehen. Dann wurde er sich bewusst, dass er mit einem Pullover und einer engen Jeans bekleidet war. Ich werde mit Eberly auf der Plattform stehen, sagte er sich. Aber zum Teufel, das ist gut genug. Schließlich bin ich ein Stuntman und kein Videostar.
    Raoul Tavalera saß auf der Treppe des Apartmentgebäudes.
    Er ließ den Kopf hängen und schaute noch morbider drein als sonst. Er stand langsam auf, als er Cardenas und Gaeta auf dem Pfad auf sich zukommen sah. Gaeta glaubte zu sehen, dass der Mann vor Schmerz zusammenzuckte.
    »Raoul«, sagte Cardenas erstaunt. »Was machen Sie denn hier?«
    »Man hat das Labor geschlossen«, sagte er.
    »  Was?  «
    »Ungefähr vor einer Stunde. Vier Riesenbabies von der Sicherheit sind mit ihren verdammten Schlagstöcken reingeplatzt und haben mir gesagt, dass ich den Laden dichtmachen solle. Dann haben sie alles abgeschlossen. Zwei sind noch da und bewachen die Tür.«
    Cardenas verspürte eine Aufwallung von Zorn. »Das Labor ist geschlossen! Wieso? Auf wessen Anordnung?«
    Tavalera rieb sich die Seite und antwortete: »Das hatte ich auch gefragt, aber sie haben mir nicht geantwortet. Sie haben mir nur einen Schlag in die Rippen versetzt und mich rausgeschmissen.«
    Cardenas ging durch die Eingangstür, riss den Palmtop aus der Tasche und stieg die Treppe hinauf. »Professor Wilmot«, blaffte sie das Telefon an.
    Gaeta und Tavalera folgten ihr die Treppe hinauf ins Wohnzimmer ihres Apartments. Tavalera schaute düster.
    Gaeta sagte sich, dass er sich eigentlich auch in Kris'
    Schlafzimmer umziehen könne; seine Garderobe war fast gleichmäßig auf ihren und seinen Kleiderschrank verteilt.
    Cardenas projizierte Wilmots von grauen Haaren umrahmtes Gesicht auf die andere Wand des Wohnzimmers.
    »Professor«, sagte sie ohne eine Begrüßung, »jemand von der Sicherheit hat mein Labor geschlossen.«
    Wilmot wirkte erschrocken. »Wirklich?«
    »Ich will den Grund dafür wissen ‒ und weshalb das geschehen ist, ohne mich vorher zu informieren.«
    Wilmot strich sich mit dem Finger über den Schnurrbart. Er schaute schmerzlich und verlegen. »Ähem… ich schlage vor, dass Sie sich in dieser Angelegenheit an den stellvertretenden Direktor wenden.«
    »An den stellvertretenden Direktor?«
    »Dr. Eberly.«

    »Seit wann ist der denn autorisiert, mein Labor zu schließen?«
    »Da werden Sie leider ihn fragen müssen. Außerdem weiß ich nichts davon. Nicht das Geringste.«
    »Aber Sie können ihm doch sagen, dass er mein Labor wieder öffnen lassen soll!«, schrie Cardenas. »Sie können ihm sagen, dass er seine Wachhunde zurückpfeifen soll.«
    Wilmot lief langsam rot an und sagte: »Ich glaube wirklich, dass Sie direkt mit ihm sprechen

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