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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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unter den Wolken geschehen?«, fügte Urbain hinzu. »Das wäre eine unvorstellbare Umweltkatastrophe. Ein Planeten-Genozid!«
    Eberly schüttelte den Kopf. »Indem man vielleicht hundert Tonnen von fünfhundert Billiarden wegnimmt.«
    »Ja«, sagte Urbain schroff. »Ich werde das nicht erlauben.
    Zumal die internationale Astronauten-Behörde das gar nicht zulassen würde.«
    »Und wer will uns daran hindern?«, erwiderte Eberly genauso schroff. »Wir sind eine unabhängige Körperschaff.
    Wir müssen uns weder dem Diktat der IAA noch einer anderen irdischen Autorität beugen.
    Ich werde eine Regierung bilden, die von allen irdischen Zwängen unabhängig ist«, sagte er ans Publikum gewandt.
    »Wie Selene. Wie die Bergbau-Siedlungen im Asteroiden-Gürtel. Wir werden unsere eigenen Herren sein! Das verspreche ich euch!«
    Das Publikum brüllte seine Zustimmung heraus. Urbain schüttelte konsterniert den Kopf. Und Wunderly brach in Tränen aus.

Professor Willmots Unterkunft
    Anstatt seiner üblichen Abendunterhaltung verfolgte Wilmot diesmal die Abschlusskundgebung. Eberly ist ein Schwadroneur, nichts anderes, sagte er sich. Die Ringe ausbeuten und alle reich machen. Eine großartige Idee. In ökologischer Hinsicht wäre das wohl unklug, aber die kurzfristigen Profite werden die Angst vor langfristigen Problemen in den Hintergrund schieben.
    Die Wissenschaftler sind damit natürlich nicht einverstanden. Aber was können sie schon tun? Eberly hat die Wahl im Sack. Timoschenkos Leute werden mit der Brieftasche abstimmen und Eberly wählen. Und ich wette, auch ein großer Teil der Wissenschaftler.
    Er lehnte sich in seinem komfortablen Polstersessel zurück und sah, wie die Leute die Plattform stürmten und Eberly auf ihren Schultern davontrugen. Urbain, Timoschenko und diese bedauernswerte kleine, rothaarige Frau blieben wie verlassene Kinder zurück.
    Holly wusste, dass der Versorgungstunnel, der direkt ins Apartmentgebäude führte, in dem Professor Wilmot lebte, keinen anderen Ausgang hatte. Seit sie untergetaucht war, hatte sie sich im Schutz der Nacht in Bürogebäude geschlichen und die sanitären Einrichtungen benutzt. Sie hatte sich sogar im Haupt-Lagerhaus neue Kleidung beschafft, ohne entdeckt zu werden. Nun würde sie jedoch das Risiko eingehen müssen, das Dorf zu betreten und im Blickfeld der Überwachungskameras an den Laternenpfählen durch die Straßen von Athen zu laufen.
    Wie soll ich das schaffen, ohne gesehen zu werden, fragte sie sich, während sie durch den Tunnel ging. Ich brauche eine Tarnung.
    Oder ich muss ein Ablehnungsmanöver inszenieren, sagte sie sich. Sie blieb stehen, setzte sich auf den Boden und dachte angestrengt nach.
    Tavalera ging kilometerweit durch den Haupt-Versorgungstunnel, der von Athen ausgehend unter den Gärten und Farmen bis zum Ende des Habitats führte. Keine Spur von Holly.
    Er kam an einem kompakten, kleinen Wartungsroboter vorbei, der mit einem zornig summenden Staubsauger einen kleinen Bereich des Metallbodens bearbeitete.
    Tavalera blieb stehen und betrachtete den kompakten, kastenförmigen Roboter. Aus seiner Zeit in der INST wusste er, dass die Roboter durch diese Tunnels patrouillierten ‒ sie waren darauf programmiert, eventuelle Freisetzungen zu beseitigen und Menschen um Hilfe zu rufen, falls sie auf irgend etwas stießen, das ihre begrenzten Möglichkeiten überstieg. Tavalera erkannte, dass es mit dieser Stelle eine gewisse Bewandtnis hatte, obwohl er weder Schmutz noch Olschmiere sah. Waren es vielleicht Krümel gewesen? War es möglich, dass Holly hier Rast gemacht und etwas gegessen hatte?
    Er ließ in beiden Richtungen den Blick durch den Tunnel schweifen. Nachdem der Roboter sich vergewissert hatte, dass der Abschnitt wieder sauber war, rollte er in Richtung des Habitat-Endes davon. Er wich Tavalera geschickt aus und ließ die Sensoren spielen, um sich davon zu überzeugen, dass ihm wirklich nichts entgangen war.
    »Holly!« rief Tavalera in der Hoffnung, dass sie nah genug war, um ihn zu hören.
    Die unter Hausarrest stehenden Cardenas und Gaeta saßen nebeneinander auf dem Sofa und verfolgten in der Enge ihres Apartments die Veranstaltung.
    »Die Ringe ausbeuten?«, fragte Cardenas atemlos. »Nadia wird bei diesem Ansinnen einen Anfall bekommen.«
    Gaeta stieß ein Grunzen aus. »Ich nicht. Vielleicht hat er gar nicht mal so Unrecht. Zehn hoch siebzehn ist schließlich eine sehr große Zahl.«
    »Trotzdem …«, murmelte Cardenas.
    »Du kennst den

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